Kanadagans
Reich
Stamm
Klasse
Ordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Branta canadensis
Populationsgrösse
5-6.2 Mlnlnn
Lebensdauer
12-26 years
Höchstgeschwindigkeit
90
56
km/hmph
km/h mph 
Gewicht
2.4-6.5
5.3-14.3
kglbs
kg lbs 
Länge
75-110
29.5-43.3
cminch
cm inch 
Spannweite
127-185
50-72.8
cminch
cm inch 

Die Kanadagans (Branta canadensis) ist eine Vogelart aus der Familie der Entenvögel (Anatidae) und gilt als die weltweit am häufigsten vorkommende Gans. Ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet ist Nordamerika. Sie ist dort ein Charaktervogel des Tieflandes und brütet an Binnenseen der Prärie- und Ackerbaugebiete. Ihr in charakteristischer V-Formation erfolgender Zug in die Überwinterungsquartiere und die Rückkehr in die Brutreviere im Frühjahr sind in Nordamerika Symbole für den Wechsel der Jahreszeiten.

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In Europa wurde die Kanadagans zum Teil gezielt angesiedelt. Ein großer Teil der heute vor allem in Großbritannien, Irland, Skandinavien und den Niederlanden existierenden Populationen ist auf Gefangenschaftsflüchtlinge zurückzuführen. Seit den 1970er Jahren ist sie auch in Deutschland als Brutvogel vertreten.

Die Kanadagans wird etwas größer als die Graugans und ist damit die größte Gänseart, die in Europa in freier Wildbahn zu beobachten ist.

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Ta

Tagaktiv

Pf

Pflanzenfresser

Bl

Blattfresser

Körnerfresser

Al

Algenfresser

Se

Semiaquatisch

Wa

Wasservögel

Ne

Nestflüchter

We

Weidegänger

Zo

Zoochorie

An

Ansammlung bildend

Ov

Oviparie

Re

Revier

Mo

Monogam

So

Sozial

Sc

Schwarmbildend

Ko

Kolonie

Ti

Tierwanderung

C

beginnt mit

Re

Reisende Tiere
(Sammlung)

Vögel der Provinz Kanada
(Sammlung)

Aussehen

Charakteristische Merkmale der Kanadagans sind der schwarze Kopf und Hals und das ausgedehnte weiße Kinnband, das sich von der Kehle bis hinter die Augen erstreckt. Die schwarze Halsbefiederung ist scharf gegen die graue Brust abgesetzt. Füße und Schnabel sind ebenfalls schwarz. Die Iris ist dunkelbraun. Weibchen und Männchen sind gleich gefärbt, bei einigen Unterarten sind die Ganter deutlich größer und langhalsiger als die Weibchen.

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Die Färbung der Körperoberseite variiert je nach Unterart zwischen Grau- und Rotbraun. Die oberen Schwanzdecken sind bei den in Europa vorkommenden Gänsen ebenso wie der Bauch und die Brust grau bis fast weiß, die Körperoberseite graubraun. Bei einigen der in Nordamerika zu beobachtenden Unterarten ist auch die Körperunterseite bräunlich gefärbt und damit so dunkel wie die Flanken.

Die Körperlänge der Gans beträgt 90 bis 100 Zentimeter, die Flügelspannweite 160 bis 175 Zentimeter. Das Gewicht variiert erheblich. Männchen wiegen in der Regel zwischen 3,5 und 6,5 Kilogramm, während die Gewichtsspanne der Weibchen zwischen 3,0 und 5,5 Kilogramm liegt. Von der Unterart Branta canadensis maxima wird ein maximales Gewicht von 7,5 Kilogramm berichtet.

Das Dunenkleid der Küken hat einen gelblichen bis grüngelblichen Farbton, der je nach Unterart variiert. Bei allen Unterarten sind die Kopfplatte, die Augengegend und der Rücken olivgrün. Die Stirn, das Gesicht und der Hals sind grünlich-gelb. Bei frisch geschlüpften Dunenküken ist der Schnabel schwarzgrau mit einem hellen Nagel. Beine, Füße und Schwimmhäute sind dunkel olivgrau. Die Iris ist blass blaugrau. Bei flüggen Jungvögeln ist der Schnabel vollständig schwarz. Füße und Beine weisen die olivgraue Farbe auf, wie sie auch bei adulten Kanadagänsen charakteristisch ist. Die Schwimmhäute sind dunkler als die Füße und Beine.

Das Gefieder der Junggänse gleicht dem der adulten. Die Rücken- und Schulterfedern sind bei ihnen allerdings noch stärker gerundet und haben einen breiteren braunen Saum. Die Bauchseite ist verwaschen bräunlich grau.

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Verteilung

Erdkunde

Innerhalb ihres großen natürlichen Verbreitungsgebietes in Nordamerika wird eine Reihe von Unterarten unterschieden. Die Unterarten durchmischen sich in ihrem Verbreitungsgebiet weiträumig, so dass die Unterscheidung zwischen den einzelnen Unterarten nicht einfach ist und je nach Autor erheblich schwanken kann. Seitdem die Zwergkanadagans (Branta hutchinsii) als eigenständige Art eingeordnet wird, ist die Einteilung in sieben Unterarten die allgemein übliche. Grundsätzlich gilt, dass die Unterarten eine dunklere Körperfärbung aufweisen, je weiter westlich in Nordamerika ihr Verbreitungsgebiet liegt. Die Körpergröße der jeweiligen Unterarten steigt dagegen in südlicher Verbreitungsrichtung an.

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  • Branta canadensis canadensis ist die Nominatform, die im Deutschen auch als Atlantische Kanadagans bezeichnet wird. Charakteristisch für die Nominatform sind die hellen Federsäume, die eine schwache, auf den Schultern aber deutlich sichtbare Bänderung ergeben. Das hellgraue Brustgefieder wird in Richtung Hals immer heller und ist am Halsanfang fast weiß. Zu den Flanken hin wird die Färbung dagegen zunehmend gelblich braun. Rücken, Bürzel und Schwanz sind schwarz, während die Oberschwanzdecke und die Afterregion weiß sind. Diese Unterart der Kanadagans brütet auf Anticosti, Nova Scotia, Neufundland und auf Labrador nördlich des Sankt-Lorenz-Golfs bis zur Baumgrenze bei Webbs Bay an der Labradorküste. In westlicher Richtung erstreckt sich ihr Brutgebiet bis nach Ungava an der Hudsonstraße. Hier grenzt ihr Verbreitungsgebiet an das von Branta canadensis interior an. Diese Unterart überwintert in der Nähe von Port Joli und Port L’Hebert auf Novia Scotia und entlang der Atlantikküste vom südöstlichen Massachusetts bis nach North Carolina. Die Anzahl der überwinternden Vögel wurde zu Beginn der 1990er Jahre auf etwa 27.000 geschätzt.
  • Todds Kanadagans (Branta canadensis interior) ist im Vergleich zur Nominatform etwas dunkler. Bei ihr sind unter anderem die hellen Federsäume auf der Körperoberseite schmäler. Das Brustgefieder dieser Unterart hellt sich von einem mittleren Grau in Richtung Hals nur bis zu einem Taubengrau auf. Ihr Brutgebiet liegt in dem weiträumigen Tiefland rund um die Hudson Bay, das sich von Manitoba im Osten über Ontario bis nach Québec erstreckt. Sie brütet auch auf den Inseln der Hudson und James Bay. Besonders Akimiski Island und die Belcher Islands sind für ihre Bestände an Todds Kanadagänsen bekannt. Das Überwinterungsgebiet dieser Unterart erstreckt sich vom Südosten South Dakotas über Missouri bis an die Golfküste Louisianas und North Carolinas. Zahlenmäßig stellt diese Unterart den größten Teil der Kanadagans-Population – Anfang der 1990er Jahre wurde der Bestand auf 1,25 Mill. Individuen geschätzt.
  • Moffitts Kanadagans (Branta canadensis moffitti) gehört zu den großen Unterarten. Verglichen mit der Nominatform ist bei ihr der gesamte Rumpf heller gefärbt. Ihr Körper wirkt insgesamt etwas untersetzter. Sie weist außerdem verglichen mit den anderen Unterarten einen verhältnismäßig kurzen Schnabel und kurze Beine auf. Ihr Brutgebiet erstreckt sich von British Columbia, Washington und Oregon, dem Nordosten Kaliforniens, dem Norden von Nevada und Utah bis nach Montana und Wyoming. Die Überwinterungsgebiete liegen in Nevada, im mittleren und südlichen Kalifornien bis in die nördliche Region des Golfs von Kalifornien.
  • Die Kleine Kanadagans (Branta canadensis parvipes) ist mittelgroß und zeichnet sich durch einen hellen Rumpf aus. In Körperfärbung und -bau gleicht sie weitgehend Moffits Kanadagans, ist aber deutlich kleiner. Als 2004 eine Reihe von Unterarten der neuen Art der Zwergkanadagans zugeordnet wurde, wurden diese Unterarten aufgeteilt und ein Teil der Kanadagans und der andere der Zwergkanadagans zugeordnet. Ihre wissenschaftlichen Bezeichnungen sind dementsprechend „Branta canadensis parvipes“ und „Branta hutchinsii parvipes“. Die in der älteren Literatur zu findenden Angaben zu Körpergröße und Gewicht sind daher nicht mehr zuverlässig. Die Kleine Kanadagans gehört zu den am weitesten nördlich brütenden Unterarten, die von der Hudson Bay bis nach Westkanada vorkommt. Die Überwinterungsgebiete liegen vor allem in Zentralkalifornien. Einzelne Individualpopulationen ziehen bis nach Texas und Mexiko.
  • Die Dunkle Kanadagans (Branta canadensis occidentalis) ist am gesamten Rumpf dunkel. Sie hat verglichen mit den anderen Unterarten einen schlanken Körper und einen dünneren Hals. Sie brütet an der Küste Südalaskas und überwintert in der Region von Vancouver und Oregon.
  • Die Vancouver Kanadagans (Branta canadensis fulva) brütet ebenfalls an der Nordwestküste Nordamerikas.
  • Die Riesenkanadagans (Branta canadensis maxima) ist die größte der Unterarten. Ihr Körpergefieder ist verglichen mit der Nominatform heller. Der Hals ist im Verhältnis zum Rumpf sehr lang. Bei einigen Subpopulationen dieser Unterart ließ sich außerdem feststellen, dass bei den Männchen der Hals im Verhältnis zur Körperlänge um 7 % länger ist als bei den Weibchen. Generell lässt sich bei dieser Unterart ein signifikanter Größenunterschied zwischen den Geschlechtern feststellen. Viele Individuen haben außerdem auf der Stirnseite des Kopfes helle Federn. Bei einigen Exemplaren ist diese weiße Stirnpartie sehr ausgeprägt. Der Ornithologe Hanson, der sich sehr intensiv mit dieser Unterart beschäftigt hat, weist außerdem darauf hin, dass sich diese Unterart auch in Verhalten und Stimme unterscheidet. Die Vögel rufen während des Fluges nur selten; ihr Ruf ist dunkler als der der anderen Unterarten. Bei kurzen Flügen fliegen sie außerdem in niedrigerer Höhe als andere Arten und ihr Flügelschlag ist flacher. Als Brutrevier nutzt die Riesenkanadagans fast die gesamte nordamerikanische Prärie. Gesichert ist, dass sich ihr Verbreitungsgebiet von South und North Dakota, Minnesota bis Kansas, Kentucky, Tennessee und Arkansas erstreckte. Nach den Untersuchungen von Hanson kam die Riesenkanadagans vor den Bestandsrückgängen durch die intensive Bejagung auch in Teilen Colorados, Wyomings und Montanas vor. Sie besiedelte auch Wisconsin, Illinois, Indiana und Michigan sowie in Kanada Alberta und Saskatchewan sowie die Randbereiche im Südwesten von Ontario. Aufgrund des großen Verbreitungsgebietes nutzt die Riesenkanadagans sehr unterschiedliche Überwinterungsreviere. Die Populationen in der Mitte und im Süden des Verbreitungsgebietes sind teilweise Standvögel. Sie migrieren nur dann nach Süden, wenn aufgrund kalten Wetters in dieser Region die Seen zufrieren. Überwinterungsquartiere finden sich unter anderem in Kalifornien, an der Golfküste von Texas, Louisiana, New Mexico und Kansas. Belegt ist auch ein Mauserzug sexuell noch nicht reifer Jungvögel und unverpaarter Gänse in nördlicher Richtung. Diese Vögel halten sich während der Mauser im Tiefland westlich der Hudson Bay auf.

In der Literatur finden sich gelegentlich auch Hinweise, dass kleine Populationen der Kanadagänse sich auch auf Kamtschatka, in Japan und dem östlichen China befinden. Dabei handelt es sich allerdings um Unterarten der Zwergkanadagans (Branta hutchinsii). Auch der Hinweis, dass Ringfunde belegen, dass Kanadagänse gelegentlich auf Irrflügen Europa erreichen, bezieht sich auf diese Art.

Kanadagänse benötigen Reviere, zu denen Gewässer von mittlerer bis großer Größe gehören. Diese haben eine Gewässertiefe von mindestens einem Meter und weisen idealerweise auch Inseln auf. Voraussetzung für die Etablierung eines Brutreviers ist ein unmittelbar an das Gewässer angrenzendes Gebiet, auf dem die Gänse weiden können, sowie ein weitgehend ungestörtes Areal, auf dem die Nester gebaut werden können. Kanadagänse legen ihre Nester auf festem Grund an und bevorzugen Stellen, von denen aus der brütende Vogel das angrenzende Gebiet gut beobachten kann. In Nordamerika findet man deshalb häufig Nester auf den Bauten von Bisamratten.

Reviere, die diese Voraussetzungen bieten, sind in Europa vor allem Parks, parkähnliche Gelände oder Weidegebiete, die an Seen angrenzen. Die Art hat sich dabei stärker als in Nordamerika einem Leben in einer landwirtschaftlich stark genutzten Landschaft angepasst. In Nordamerika ist die Gans an den Flüssen und Seen bewaldeter und offener Landschaften zu finden.

Die Anforderungen an das Überwinterungsrevier sind weniger spezifisch. Die Gänse halten sich in dieser Zeit sowohl an der Küste als auch im Binnenland auf Stoppelfeldern und Grasland auf.

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Kanadagans Lebensraum-Karte
Kanadagans Lebensraum-Karte
Kanadagans
Attribution-ShareAlike License

Gewohnheiten und Lebensstil

Sie sind tagaktiv, d.h. sie sind tagsüber aktiv. Die Gänse verbringen viel Zeit mit Weidegang und Nahrungssuche. Kanadagänse suchen sowohl an Land als auch im Wasser nach Nahrung. Die Gänse sind sehr soziale Tiere, die große Kolonien bilden und ihre Nester in einem gewissen Abstand zueinander bauen. Ein Paar nistender Gänse kann sich entweder für ein solitäres Leben entscheiden oder das gleiche Brutgebiet wie andere Paare nutzen. Während der Brutzeit bilden Kanadagänse langfristige Paare. Während dieser Zeit verteidigen die Männchen den Nistplatz und die Gänseküken aggressiv und lassen weder Menschen noch andere Tiere in ihre Nähe. Im Herbst versammeln sich diese Vögel in großen Schwarmbildenden, die aus Familien bestehen, um nach Süden in ihre Winterquartiere zu wandern.

Saisonales Verhalten
Vogelruf

Fressverhalten und Ernährung

Kanadagänse leben im Sommer überwiegend von Gräsern, Sumpf- und Wasserpflanzen. Ähnlich wie die Grau- und Ringelgans weiden sie häufig auch Unterwasserpflanzen ab. Der Körper liegt dabei in der Regel horizontal auf der Wasserfläche, während Kopf und Hals tief untergetaucht sind. Ihre Reichweite unter Wasser können Kanadagänse deutlich vergrößern, indem sie ihren Hinterkörper aus dem Wasser heben. Ihre Balance halten sie in diesem Kopfstand mit zum Teil sehr starken Paddelbewegungen der Füße. Sie erreichen dann auch noch Wasserpflanzen in einer Gewässertiefe von 75 Zentimetern.

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Im Winter äsen sie meistens an Land. Sie bevorzugen dabei Landschaftsbestandteile mit kurzen Gräsern und Kräutern, die ihnen ein weites Sichtfeld geben. Ihr natürlicher Lebensraum ist deshalb auch von großen Pflanzenfressern – sogenannten Megaherbivoren – geprägt.

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Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Abgesehen von der Paarungs- und Brutzeit leben Kanadagänse in großen Schwärmen. Kanadagänse gehen normalerweise langjährige Paarbindungen ein. Die Verpaarung erfolgt in der Regel bereits im zweiten Lebensjahr, obwohl die Gänse erst im dritten Lebensjahr erfolgreich brüten.

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Das Paarungsverhalten der Kanadagänse unterscheidet sich nicht wesentlich von dem anderer Gänsearten. Das Männchen leitet das Balzverhalten ein, indem es auf das ausgewählte Weibchen mit stark nach unten gebogenem Hals zuschwimmt. Bei diesem Imponierverhalten berührt die Schnabelspitze die Brust des Ganters. Auch wenn das Weibchen Paarungsversuche des Ganters zu diesem Zeitpunkt noch zurückweist, beginnt das Männchen bereits in diesem Stadium das Weibchen gegen andere Ganter zu verteidigen. Nach erfolgreichem Vertreiben eines anderen männlichen Konkurrenten zeigt das Männchen ein Triumphverhalten, bei dem es seitlich neben dem Weibchen schwimmt. Teil des Triumphverhaltens ist ein lautes Rufen, in welches das Weibchen einstimmt, wenn es an dem Männchen interessiert ist. Das gemeinsame Triumphieren spielt im Paarbindungsverhalten von vielen Gansarten eine so wesentliche Rolle, dass das Männchen auch imaginäre Kontrahenten vertreibt, um das gemeinsame Triumphieren einzuleiten. Erst nachdem ein gemeinsames Triumphieren erfolgte, „grüßt“ eine Gans den Ganter: Schwimmt der Ganter in Imponierhaltung auf die Gans zu, reagiert sie darauf ebenfalls mit einer stark gebogenen Halshaltung. Dabei liegt der Schnabel gleichfalls auf der Brust auf; unterbrochen wird diese Haltung durch ein gelegentliches Eintauchen des Kopfes ins Wasser. Erst danach kommt es zu Paarungsversuchen, die sowohl durch das Männchen als auch das Weibchen eingeleitet werden können. Wie die meisten anderen Gänsevögel paaren sich Kanadagänse in der Regel auf dem Wasser. Der Paarung voraus geht ein schnelles Eintauchen des Kopfes in das Wasser, das von beiden Geschlechtern gezeigt wird. Dieses Eintauchen intensiviert sich in einem Zeitraum von 30 Sekunden bis zwei Minuten. Der Ganter schwimmt dabei immer näher an die Gans heran und verbeißt sich normalerweise ins Nackengefieder der Gans, wenn er sie besteigt. Unter dem Gewicht des Ganters taucht die Gans dabei fast unter. Während der Paarung spreizt die Gans ihre Schwanzfedern nach oben und bewegt ihren hinteren Körperteil hin und her, um eine Berührung der beiden Kloaken zu ermöglichen. Nach erfolgter Kopulation streckt der Ganter Hals und Kopf und stößt einen kurzen Ruf aus. Dabei breitet er seine Flügel kurz aus.

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POPULATION

Populationsgefährdung

Zu den größten Bedrohungen für die Kanadaganspopulation gehören giftige Pestizide und Bleivergiftungen durch das Verschlucken von Bleischrot. Eine weitere ernsthafte Bedrohung ist die Öl- und Gasexploration in den arktischen Regionen, in denen diese Vögel brüten. Auf der anderen Seite sind sie durch den Verlust ihres Lebensraums aufgrund der Entwicklung von Städten und Infrastruktur bedroht. Obwohl die Kanadagans in ganz Nordamerika zu Nahrungs- und Sportzwecken gejagt wird, hat dies keinen Einfluss auf die Gesamtpopulation der Kanadagans.

Populationszahl

Die weltweite Population wird auf 5.000.000 bis 6.200.000 Individuen geschätzt. Die europäische Population wird auf 1.000-5.000 Brutpaare geschätzt, was 2.000-10.000 ausgewachsenen Individuen entspricht. Nach einer Schätzung aus dem Jahr 2000 beläuft sich die Population der Kanadagans allein in Nordamerika auf etwa 4-5 Millionen Individuen. In der Roten Liste der IUCN wird die Kanadagans als eine nicht gefährdete (LC) Art mit zunehmender Population eingestuft.

Ökologische Nische

Diese Vögel sind Beutetiere für Prädatoren in ihrem Lebensraum. Außerdem dienen sie als Samenverbreiter, da sie sich von einer Vielzahl von Pflanzen ernähren.

Lustige Fakten für Kinder

  • Kanadagänse haben ein einäugiges Sehvermögen. Außerdem hilft ihnen ihr ausgezeichnetes Sehvermögen beim Flug, da sie sowohl horizontal als auch vertikal rund 180 Grad sehen können.
  • Bei der Tierwanderung können sie an einem Tag 1000 Kilometer zurücklegen. Wenn man bedenkt, dass der Erdumfang 40008 Kilometer beträgt, könnten sie die Welt in etwa 40 Tagen umrunden.
  • Ein Männchen der Kanadagans wird Ganter genannt, während das Weibchen - Gans. Die Jungtiere werden Gänseküken genannt.
  • Eine Gruppe von Kanadagänsen kann sowohl als "Gänsekette", "Schwarm" als auch als "Schwarm" bezeichnet werden.
  • Gänseküken kommunizieren bereits mit ihren Eltern, bevor sie aus dem Ei schlüpfen.
  • Jahr für Jahr nisten diese Vögel in der gleichen Gegend und benutzen oft das gleiche Nest wie ihre Eltern.
  • Ein Schwarm fliegender Gänse hat eine V-Formation. Wenn ein Mitglied des Schwarms verletzt ist, bleiben die anderen bei ihm, bis der Vogel stirbt oder sich dem Schwarm wieder anschließen kann.

Coloring Pages

Referenzen

1. Kanadagans artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Kanadagans
2. Kanadagans auf der Website der Roten Liste der IUCN - http://www.iucnredlist.org/details/22679935/0
3. Xeno-Canto-Vogelruf - https://xeno-canto.org/707411

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