Region

British Columbia

310 Spezies

British Columbia ist eine kanadische Provinz an der Küste des Pazifischen Ozeans.

Klima

Der Norden des Festlandteiles der Provinz ist vom arktischen Klima beeinflusst und verzeichnet kalte, schneereiche Winter. Die größte in Kanada gemessene Schneemenge pro Tag fiel mit 145 cm am Tahtsa Lake am 11. Februar 1999. Durch den Einfluss der Kuroshio-Strömung im Pazifischen Ozean besitzen Gebiete im Süden und auf Vancouver Island hingegen ein warmgemäßigtes Klima. Die Westküste ist dabei sehr regenreich. 1967 fielen an den Ucluelet Brynnor Mines an einem einzigen Tag 489,2 mm Regen, und damit die höchste jemals in Kanada gemessene Regenmenge.

Das Binnenland, das im Windschatten hoher Gebirgszüge liegt, kann im Sommer sehr heiß und trocken werden. Im südlichen zentralen Hochland gibt es einige wüstenähnliche Gebiete; dort fällt wenig Niederschlag, und die Temperaturen steigen im Sommer auf über 40 °C. Die Region Okanagan Valley ist das bedeutendste Weinbaugebiet im Westen Kanadas; dort fallen nur 250 mm Regen pro Jahr.

Flora und Fauna

Kaum mehr als vier Prozent der Fläche sind für landwirtschaftliche Nutzung geeignet. Diese Flächen konzentrieren sich im Süden und entlang der Flussläufe. Ansonsten dominieren Wälder.

Allerdings haben Rohstoffgewinnung und Holzeinschlag die Urwälder fast völlig beseitigt, sieht man von wenigen Refugien wie dem Pacific-Rim-Nationalpark oder Cathedral Grove sowie Beständen im Norden der Provinz ab. Große Teile der Westküste von Vancouver Island und die Küstenregion des Festlandes bis zum Alaska Panhandle sind mit gemäßigtem Regenwald bedeckt. Im nördlichen Hinterland dominieren die Pflanzengesellschaften von Baumarten wie Schwarz- und Weiß-Fichte, Ostamerikanische Lärche und auch Tannen, hinzu kommen Douglasien und Sitka-Fichte.

Im Norden, vor allem ostwärts der Küstengebirge, sowie in Teilen der Rocky Mountains im Osten lebt das Karibu, und zwar in der Unterart Woodland Caribou (Rangifer tarandus caribou); eine andere Unterart starb in den 1920er Jahren auf Haida Gwaii aus. Man schätzt die Zahl der Tiere auf nur noch 16.500. Sie kommen im Norden in großen Herden vor, wie der Carcross/Squanga-, Ibex- und Atlinherde, die im Grenzgebiet zu Yukon leben. Zwei weitere Typen, wie das Mountain Caribou und das Boreal Caribou kommen praktisch nur hier vor, allerdings in sehr geringen Zahlen (2500 bzw. 725). Wie in ganz Kanada gehen die Bestände aufgrund von Industrialisierung und winterlichen Freizeitaktivitäten, vor allem aufgrund der Störungen durch motorisierte Schlitten, zurück. Die Bedeutung der Jagd ist hierbei rückläufig. Dazu kommen Elche, die als Moose bezeichnet werden, Schneeziege und Dall-Schaf sowie Bison und Wapiti. Zu den Raubtieren gehören der Wolf, der Grizzlybär, der Puma, Cougar genannt, Kojote, Kanadischer Luchs, dazu der Schwarzbär sowie der Orca.

Zahlreich sind die Nagetiere vertreten, unter ihnen verschiedene als Squirrels bezeichnete Hörnchen, Ziesel, Mäuse, Biber. Letzterer war einer der zahlreichen Pelzlieferanten, zu denen vor allem aber Fichtenmarder, Hermelin, Mauswiesel, Nerz, Fischotter, aber auch Kanadischer Luchs und Rotfuchs zählen.

Über 300 Vogelarten sind in British Columbia heimisch, davon etwa 65 endemisch. Zu den für die First Nations kulturell bedeutsamsten zählen der Rabe, der Weißkopfseeadler und der Steinadler. An Falken ist der Wanderfalke zu nennen. Unter den Fasanenartigen finden sich Tannenhuhn und Felsengebirgshuhn, aber auch das Kragenhuhn.

Wichtigste Fische sind die Pazifischen Lachse, der Königslachs (Chinook), der Rot- (Sockeye), der Keta- (Chum) und der Silberlachs (Coho). Sie ziehen zum Laichen in riesigen Schwärmen die Flüsse aufwärts und bilden vielerorts die entscheidende Grundlage für die dortigen Ökosysteme.

Umwelt

Die Umweltpolitik British Columbias unterliegt, da die Provinz sehr stark von den Weltmarktpreisen für Rohstoffe abhängt, starken zyklischen Schwankungen. Zudem ist die Natur zum bedeutendsten Faktor für den Tourismus geworden. Doch liegen touristische, Naturschutz-, Erholungs- und wissenschaftliche Interessen mit den Verwertungsinteressen der Rohstoffindustrie und gelegentlich den Interessen der Ureinwohner im Streit.

Urwälder (old growth) gibt es in British Columbia nach knapp einem Jahrhundert des Raubbaus nur noch wenige. Sie wären ohne den Widerstand von Umweltschutzorganisationen wie des Western Canada Wilderness Committee oder der Friends of Clayoquot Sound sowie der Indianer gänzlich verschwunden. Die Unternehmen der Holzindustrie sind so eng mit den politischen Eliten der Provinz verbunden, dass erst internationaler Druck und häufig Zwang der Bundesregierung und der Gerichtshöfe die Bestände in einigen Fällen retten konnten (vgl. Clayoquot Sound). Rohholzexporte haben zugleich seit 2001 60 verarbeitende Betriebe und 20.000 Arbeitsplätze vernichtet.

In British Columbia existieren 14 verschiedene Arten von Parks und Schutzgebieten. Sieben der 43 Nationalparks in Kanada liegen in British Columbia. Diese sind der Gulf-Islands-Nationalpark und der Gwaii-Haanas-Nationalpark sowie der Pacific-Rim-Nationalpark an der Westküste, hinzu kommen der Kootenay-Nationalpark, der Mount-Revelstoke-Nationalpark, der Yoho-Nationalpark und der Glacier-Nationalpark in den Rocky Mountains. Daneben unterhält die Provinzregierung fast 1000 Provincial Parks und andere Schutzgebiete. Somit stehen fast 15 % der Fläche der Provinz (ca. 114.000 km²) zu einem gewissen Grad unter Schutz.

Die Nutzung der Wasserkraft zur Stromerzeugung ist weit entwickelt und dient in großem Umfang der Stromversorgung der Großstädte entlang der Pazifikküste bis nach Mexiko. Die Stauseen behindern die für das regionale Ökosystem grundlegenden Fischwanderungen. Die Flüsse Fraser, Nass und Skeena wurden zum Schutz der Lachse partiell der Natur überlassen. Lachszuchten gefährden allerdings die Bestände durch Verdrängung und durch Krankheiten.

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British Columbia ist eine kanadische Provinz an der Küste des Pazifischen Ozeans.

Klima

Der Norden des Festlandteiles der Provinz ist vom arktischen Klima beeinflusst und verzeichnet kalte, schneereiche Winter. Die größte in Kanada gemessene Schneemenge pro Tag fiel mit 145 cm am Tahtsa Lake am 11. Februar 1999. Durch den Einfluss der Kuroshio-Strömung im Pazifischen Ozean besitzen Gebiete im Süden und auf Vancouver Island hingegen ein warmgemäßigtes Klima. Die Westküste ist dabei sehr regenreich. 1967 fielen an den Ucluelet Brynnor Mines an einem einzigen Tag 489,2 mm Regen, und damit die höchste jemals in Kanada gemessene Regenmenge.

Das Binnenland, das im Windschatten hoher Gebirgszüge liegt, kann im Sommer sehr heiß und trocken werden. Im südlichen zentralen Hochland gibt es einige wüstenähnliche Gebiete; dort fällt wenig Niederschlag, und die Temperaturen steigen im Sommer auf über 40 °C. Die Region Okanagan Valley ist das bedeutendste Weinbaugebiet im Westen Kanadas; dort fallen nur 250 mm Regen pro Jahr.

Flora und Fauna

Kaum mehr als vier Prozent der Fläche sind für landwirtschaftliche Nutzung geeignet. Diese Flächen konzentrieren sich im Süden und entlang der Flussläufe. Ansonsten dominieren Wälder.

Allerdings haben Rohstoffgewinnung und Holzeinschlag die Urwälder fast völlig beseitigt, sieht man von wenigen Refugien wie dem Pacific-Rim-Nationalpark oder Cathedral Grove sowie Beständen im Norden der Provinz ab. Große Teile der Westküste von Vancouver Island und die Küstenregion des Festlandes bis zum Alaska Panhandle sind mit gemäßigtem Regenwald bedeckt. Im nördlichen Hinterland dominieren die Pflanzengesellschaften von Baumarten wie Schwarz- und Weiß-Fichte, Ostamerikanische Lärche und auch Tannen, hinzu kommen Douglasien und Sitka-Fichte.

Im Norden, vor allem ostwärts der Küstengebirge, sowie in Teilen der Rocky Mountains im Osten lebt das Karibu, und zwar in der Unterart Woodland Caribou (Rangifer tarandus caribou); eine andere Unterart starb in den 1920er Jahren auf Haida Gwaii aus. Man schätzt die Zahl der Tiere auf nur noch 16.500. Sie kommen im Norden in großen Herden vor, wie der Carcross/Squanga-, Ibex- und Atlinherde, die im Grenzgebiet zu Yukon leben. Zwei weitere Typen, wie das Mountain Caribou und das Boreal Caribou kommen praktisch nur hier vor, allerdings in sehr geringen Zahlen (2500 bzw. 725). Wie in ganz Kanada gehen die Bestände aufgrund von Industrialisierung und winterlichen Freizeitaktivitäten, vor allem aufgrund der Störungen durch motorisierte Schlitten, zurück. Die Bedeutung der Jagd ist hierbei rückläufig. Dazu kommen Elche, die als Moose bezeichnet werden, Schneeziege und Dall-Schaf sowie Bison und Wapiti. Zu den Raubtieren gehören der Wolf, der Grizzlybär, der Puma, Cougar genannt, Kojote, Kanadischer Luchs, dazu der Schwarzbär sowie der Orca.

Zahlreich sind die Nagetiere vertreten, unter ihnen verschiedene als Squirrels bezeichnete Hörnchen, Ziesel, Mäuse, Biber. Letzterer war einer der zahlreichen Pelzlieferanten, zu denen vor allem aber Fichtenmarder, Hermelin, Mauswiesel, Nerz, Fischotter, aber auch Kanadischer Luchs und Rotfuchs zählen.

Über 300 Vogelarten sind in British Columbia heimisch, davon etwa 65 endemisch. Zu den für die First Nations kulturell bedeutsamsten zählen der Rabe, der Weißkopfseeadler und der Steinadler. An Falken ist der Wanderfalke zu nennen. Unter den Fasanenartigen finden sich Tannenhuhn und Felsengebirgshuhn, aber auch das Kragenhuhn.

Wichtigste Fische sind die Pazifischen Lachse, der Königslachs (Chinook), der Rot- (Sockeye), der Keta- (Chum) und der Silberlachs (Coho). Sie ziehen zum Laichen in riesigen Schwärmen die Flüsse aufwärts und bilden vielerorts die entscheidende Grundlage für die dortigen Ökosysteme.

Umwelt

Die Umweltpolitik British Columbias unterliegt, da die Provinz sehr stark von den Weltmarktpreisen für Rohstoffe abhängt, starken zyklischen Schwankungen. Zudem ist die Natur zum bedeutendsten Faktor für den Tourismus geworden. Doch liegen touristische, Naturschutz-, Erholungs- und wissenschaftliche Interessen mit den Verwertungsinteressen der Rohstoffindustrie und gelegentlich den Interessen der Ureinwohner im Streit.

Urwälder (old growth) gibt es in British Columbia nach knapp einem Jahrhundert des Raubbaus nur noch wenige. Sie wären ohne den Widerstand von Umweltschutzorganisationen wie des Western Canada Wilderness Committee oder der Friends of Clayoquot Sound sowie der Indianer gänzlich verschwunden. Die Unternehmen der Holzindustrie sind so eng mit den politischen Eliten der Provinz verbunden, dass erst internationaler Druck und häufig Zwang der Bundesregierung und der Gerichtshöfe die Bestände in einigen Fällen retten konnten (vgl. Clayoquot Sound). Rohholzexporte haben zugleich seit 2001 60 verarbeitende Betriebe und 20.000 Arbeitsplätze vernichtet.

In British Columbia existieren 14 verschiedene Arten von Parks und Schutzgebieten. Sieben der 43 Nationalparks in Kanada liegen in British Columbia. Diese sind der Gulf-Islands-Nationalpark und der Gwaii-Haanas-Nationalpark sowie der Pacific-Rim-Nationalpark an der Westküste, hinzu kommen der Kootenay-Nationalpark, der Mount-Revelstoke-Nationalpark, der Yoho-Nationalpark und der Glacier-Nationalpark in den Rocky Mountains. Daneben unterhält die Provinzregierung fast 1000 Provincial Parks und andere Schutzgebiete. Somit stehen fast 15 % der Fläche der Provinz (ca. 114.000 km²) zu einem gewissen Grad unter Schutz.

Die Nutzung der Wasserkraft zur Stromerzeugung ist weit entwickelt und dient in großem Umfang der Stromversorgung der Großstädte entlang der Pazifikküste bis nach Mexiko. Die Stauseen behindern die für das regionale Ökosystem grundlegenden Fischwanderungen. Die Flüsse Fraser, Nass und Skeena wurden zum Schutz der Lachse partiell der Natur überlassen. Lachszuchten gefährden allerdings die Bestände durch Verdrängung und durch Krankheiten.

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