Östlicher Weißbrauengibbon

Östlicher Weißbrauengibbon

Östliche weißbrauengibbon, Östliche hulock

Reich
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Ordnung
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SPEZIES
Hoolock leuconedys

Der Östliche Weißbrauengibbon oder Östliche Hulock (Hoolock leuconedys) ist eine schwanzlose Affenart, die in Myanmar östlich des Chindwin, im Osten des indischen Bundesstaates Arunachal Pradesh (Distrikte Dibang Valley und Lohit) und im Nordwesten der chinesischen Provinz Yunnan vorkommt. Westlich des Chindwins lebt der nah verwandte Westliche Weißbrauengibbon (H. hoolock).

Aussehen

Wie bei allen Gibbons sind die vorderen Gliedmaßen wesentlich länger als die hinteren. Dies ermöglicht ihnen die im Tierreich einmalige Fortbewegungsform des Schwinghangelns (Brachiation). Ihr Daumen wurzelt nahe dem Handgelenk und ermöglicht so einen sicheren Griff um die Äste. Östliche Weißbrauengibbons können ein Gewicht von 6 bis 9 kg erreichen. Wie die Schopfgibbons zeigen auch die Weißbrauengibbons einen ausgeprägten Geschlechtsdimorphismus. Die Männchen sind schwarz und besitzen weiße Augenbrauen. Sie sind beim Östlichen Weißbrauengibbon aber getrennt, beim Westlichen Weißbrauengibbon sind sie mehr oder weniger stark zusammengewachsen. Die Brust ist heller als beim Westlichen Weißbrauengibbon und schimmert etwas silbrig. Das Haar unterhalb der Augen und am Kinn ist weiß. Weibchen haben ein gelbliches bis sandfarbenes Fell, der Bauch ist dunkelbraun, die Kopfoberseite und das Gesicht sind fast völlig weiß. Hände und Füße können heller sein als der übrige Körper. Beim Weibchen des Westlichen Weißbrauengibbon ist das Fell leicht kupferfarben, der Bauch heller und das dunkle Gesicht nur von einem Ring weißer Haare umgeben.

Verteilung

Erdkunde

Kontinente
Länder
Biogeografische Bereiche

Der Östliche Weißbrauengibbon ist ein waldbewohnender Primat, der ein durchgehendes Kronendach bevorzugt, was ihn anfällig für den Verlust seines Lebensraums macht. Sie können in laubabwerfenden oder immergrünen Wäldern gefunden werden. Sie leben auch in teilweise laubabwerfenden Bergwäldern sowie in Laubkiefernwäldern und sind im Nordosten Myanmars bis zu einer Höhe von 2.700 m zu finden. Der Östliche Weißbrauengibbon wurde in tropischen Gebieten mit Monsunregen und kühlen, trockenen Wintern gefunden. und in tropischen Tieflandgebieten.

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Der Östliche Weißbrauengibbon ist ein Allesfresser, wobei Früchte mit etwa 65% den größten Teil seiner Ernährung ausmachen, wobei 60% der Früchte Feigen sind. Sie fressen auch Flechten, wirbellose Tiere, Vogeleier, Pflanzenteile (Knospen, Triebe, Blätter, Blüten) und Insekten. Das meiste, was sie fressen, hängt von ihrem Aufenthaltsort und der Dichte der verfügbaren Ressourcen ab, aber es zeigt sich immer, dass Früchte ihre dominierende Nahrungsart sind. Gibbon-Gruppen schlafen in Bäumen, die nahe beieinander stehen, wobei sie sich auf die höchsten Bäume in den Baumkronen konzentrieren und dazu neigen, Gebiete zu wählen, die entweder auf Hügeln oder an Hängen liegen. Sie schlafen auch in einer fötalen Position, wobei sie ihre Arme an die Knie pressen und sich an die Brust drücken. Gibbons sind im Sommer aktiver und wachen früher auf als im Winter. Sie sind sozialer und sind etwa 8-10 Stunden am Tag wach und schlafen kurz vor Einbruch der Dunkelheit. Sie stehen in Nahrungskonkurrenz zu den malaiischen Rieseneichhörnchen und verjagen diese von ihren Nahrungsressourcen, sind aber auch Angriffen von Drosseln, Elstern und Drongos ausgesetzt, wobei die Drongos bei der Nahrungssuche am aggressivsten sind.

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Östlicher Weißbrauengibbon Lebensraum-Karte

Biom

Östlicher Weißbrauengibbon Lebensraum-Karte
Östlicher Weißbrauengibbon

Gewohnheiten und Lebensstil

Der Östliche Weißbrauengibbon lebt auf hohen Bäumen in geschlossenen, immergrünen Laubwäldern, aber auch in Wäldern, in denen Kiefern einen großen Teil des Baumbestandes ausmachen. In Myanmar wurden sie bis in Höhen von etwa 2300 Metern beobachtet, in China bis in Höhen von 2600 Metern und in Indien bis 1865 Metern. Die Fortpflanzung und sonstige Verhaltensweisen sind bisher nicht näher erforscht worden. Wie alle Gibbons ernähren sie sich vor allem von reifen Früchten, außerdem von Blättern, Trieben und Blattstielen. Die Weibchen werden mit sieben Jahren geschlechtsreif.

Lebensstil

Fressverhalten und Ernährung

POPULATION

Populationsgefährdung

Der Östliche Weißbrauengibbon wird von der IUCN als „gefährdet“ (Vulnerable) klassifiziert. Er ist in Myanmar, China und Indien geschützt. Die Zerstörung des Lebensraumes und die Jagd, vor allem in den nördlichen Regionen an der chinesischen Grenze, sind die Gefahren für die Population in Myanmar. Seit 1984 sind 56 Orte in Myanmar bekannt, in denen die Gibbons vorkommen. In China dagegen leben nur noch 50 bis 300 Exemplare in drei Bezirken in 17 Subpopulationen, die größte besteht nur aus fünf Gruppen. Die Population im Gaoligongshan-Naturschutzgebiet in China erscheint relativ sicher, obwohl sie sehr klein und deshalb sehr gefährdet ist. Die chinesischen Subpopulationen nehmen immer mehr ab. An neun Orten ist der Östliche Weißbrauengibbon schon ausgestorben und fünf Subpopulationen, die aus nur einer einzelnen Gruppe bestehen, sind ebenfalls dem drohenden Untergang geweiht. Lokale Aussterben werden durch Rodungen, Jagd und Landwirtschaft verursacht. Die Jagd war in der Vergangenheit sehr intensiv, aber in einigen Regionen wurde die Art nie gejagt, obwohl die Bevölkerung dort andere Affenarten erbeutet. Die Population in Indien ist auf ein kleines Gebiet im Nordosten beschränkt. Hier kommen 3000 Individuen vor. Die Anzahl nimmt jedoch wegen der Jagd und der Brandrodung für die Landwirtschaft ab. Die bedeutendste Population ist in Myanmar mit 290.000–370.000 Exemplaren, die auf einer Fläche von 42.500 km2 leben. Insgesamt kommt der Östliche Weißbrauengibbon in mindestens acht geschützten Gebieten vor.

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Referenzen

1. Östlicher Weißbrauengibbon artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96stlicher_Wei%C3%9Fbrauengibbon
2. Östlicher Weißbrauengibbon auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/118355453/17968300

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