Äthiopische wolf, Äthiopische schakal
Der Äthiopische Wolf (Canis simensis) oder Äthiopische Schakal ist der seltenste aller Wildhunde. In älterer Literatur findet man dieses Tier unter dem Namen „Abessinischer Fuchs“, doch dies ist wegen seiner Hochbeinigkeit und seiner systematischen Stellung ein unpassender Name.
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TagaktivTagaktive Tiere sind tagsüber aktiv, während sie nachts schlafen oder auf andere Weise inaktiv sind. Der Zeitpunkt der Aktivität eines Tieres hängt...
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FleischfresserAls Fleischfresser, auch Karnivoren oder Zoophagen, bezeichnet man Tiere, Pflanzen und Pilze, die sich hauptsächlich oder ausschließlich von tieris...
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AasfresserAls Aasfresser oder Nekrophagen werden Tiere bezeichnet, deren Nahrung hauptsächlich oder teilweise aus Kadavern von Tieren besteht, die sie nicht ...
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TerrestrischTerrestrische Tiere sind Tiere, die überwiegend oder vollständig an Land leben (z.B. Katzen, Ameisen, Schnecken), im Gegensatz zu aquatischen Tiere...
La
LaufEin cursorialer Organismus ist ein Organismus, der speziell an das Laufen angepasst ist. Ein Tier kann als flüchtig gelten, wenn es die Fähigkeit h...
Re
RevierDas Revier eines Tieres wird oft auch Territorium genannt und bezeichnet ein Habitat, das ein Tier oder eine Gruppe von Tieren durch Territorialver...
Vi
ViviparieViviparie oder Lebendgeburt bezeichnet die Fortpflanzungsweise bei Tieren, deren Frühentwicklung im Muttertier verläuft, ohne dabei von einer Eihül...
Be
BehausungMo
MonogamMonogamie bezeichnet bei Tieren eine lebenslange exklusive Fortpflanzungsgemeinschaft zwischen zwei Individuen einer Art. Beim Menschen ist mit dem...
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DominanzhierarchieSo
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Keine TierwanderungTiere, die keine saisonalen Wanderungen machen und das ganze Jahr über in ihrem heimischen Verbreitungsgebiet bleiben, werden als Keine Tierwanderu...
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beginnt mitDie Gestalt ähnelt der eines Schakals. Der Äthiopische Wolf misst 1 m (Kopf-Rumpf-Länge) zuzüglich 30 cm Schwanz. Bis zur Schulter steht er 50 cm hoch. Sein Fell ist rotbraun, Kehle und Kinn sind weiß gefärbt. Die Schnauze ist lang gestreckt und fuchsartig. Sein Körpergewicht beträgt etwa 18 bis 20 Kilogramm.
Verbreitet ist der Äthiopische Wolf ausschließlich in einigen Gebirgen Äthiopiens und des östlichen Sudan. Zentrum der heutigen Verbreitung ist der Bale-Mountains-Nationalpark. Die Habitate sind hochalpin und befinden sich in baumlosen Höhen zwischen 3000 und 4400 m.
Da sich in diesen Regionen die Felder einheimischer Bauern zunehmend höher in die Gebirge schieben, wird diesem Wildhund zunehmend seine Nahrungsgrundlage entzogen, denn den neuentstehenden Nutzflächen müssen die nagetierreichen Grasflächen weichen. Nach einer Schätzung des Jahres 2006 gibt es nur noch etwa 700 Individuen dieser Art, die damit als stark bedroht einzustufen ist.
Der Äthiopische Wolf ist in seiner Ernährung weniger vielseitig als andere Hunde. Zu 96 % ernährt er sich von Mäusen und Ratten. Die Afrikanische Maulwurfsratte ist dabei seine Hauptbeute. Die restlichen 4 % des Nahrungsspektrums werden von Graumullen, anderen kleinen Nagern, Jungvögeln, Vogeleiern, Zwergantilopen und Aas abgedeckt. Meistens wird der Äthiopische Wolf seiner Beute habhaft, indem er sie aus ihrem Bau gräbt.
Wie auch andere Vertreter der Gattung Canis lebt der Äthiopische Wolf in Rudeln, die von einem Alpha-Paar geführt werden und aus zwei bis dreizehn Mitgliedern bestehen können. Gemeinsam patrouillieren sie jeden Morgen an den Grenzen ihrer Reviere. Trotzdem geht der Äthiopische Wolf anschließend allein auf die Pirsch und nutzt bei der Jagd nicht die Überlegenheit einer Gruppe für den Nahrungserwerb. Oft lauern sie eher nach Katzenart bewegungslos vor einem Bau, bis ihre Beute aus dem Loch kommt und springen dann ihr Opfer an.
Im Gegensatz zu den meisten anderen Wildhunden ist er tagaktiv.
Äthiopische Wölfe sind Fleischfresser und ernähren sich hauptsächlich von den Nagetieren, die in ihrem Verbreitungsgebiet reichlich vorhanden sind. Sie jagen und fressen Hasen, Afrikanische Grasratten und Spalax giganteus. Sie fressen auch Gänseküken, Eier und junge Huftiere und ernähren sich manchmal von Kadavern.
Äthiopische Wölfe sind monogam, was bedeutet, dass sich ein Männchen ausschließlich mit einem Weibchen paart. Die Paarung findet zwischen August und November statt. Das dominante Weibchen des Rudels ist das einzige, das sich fortpflanzt, und es bringt nur einmal im Jahr Kinder zur Welt. Nach einer Tragezeit von etwa 60-62 Tagen bringt sie 2-6 Welpen zur Welt. Die Welpen kommen in einer Höhle zur Welt, die ihre Mutter im freien Gelände unter einem Felsbrocken oder in einer Felsspalte gräbt. Die Entwicklung der Welpen erfolgt in drei Phasen. In den Wochen 1-4 sind die Jungtiere vollständig von der Milch ihrer Mutter abhängig. In den Wochen 5-10 wird die Ernährung der Welpen durch Nahrung ergänzt, die von allen Rudelmitgliedern wieder erbrochen wird. Ab der 10. Woche bis zum Alter von etwa 6 Monaten nehmen die Welpen fast ausschließlich feste Nahrung zu sich, die von den Erwachsenen des Rudels bereitgestellt wird. Die Welpen sind in ihrem zweiten Lebensjahr bereit, sich fortzupflanzen.
Der Äthiopische Wolf wird von der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) als bedroht (endangered) eingestuft. Neben der zunehmenden Verringerung der Nahrungsgrundlage sind Krankheiten wie Tollwut und Staupe das größte Problem für den Äthiopischen Wolf. Diese Krankheiten wurden und werden auch aktuell von den herumstreunenden Hunden der Hirten eingeschleppt. Ein Ausbruch der Tollwut dezimierte 1990 in nur zwei Wochen die bis dato größte Population von ca. 440 Tieren auf unter 160, ein weiterer Ausbruch erfolgte im Jahre 2003.
Claudio Sillero-Zubiri, ein Zoologe von der University of Oxford, und Alastair Nelson von der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt bemühen sich nunmehr um die Erhaltung der Art, insbesondere durch ihren Einsatz für eine Impfung gegen Tollwut. Da jedoch in Äthiopien eine Schluckimpfung in Form der in Europa üblichen Anwendung von mit dem notwendigen Impfstoff versehenen Ködern nicht zugelassen ist, versuchte man zunächst, jedes einzelne Tier für eine Impfinjektion einzufangen. Doch dieser Aufwand war von den Teams kaum zu schaffen, weshalb man dazu übergegangen ist, an Stelle der Wölfe die Hunde der Hirten zu impfen.
Ende 2008 ist es erneut zu einem Tollwutausbruch gekommen. Derzeit geht man davon aus, dass noch etwa 500 Individuen dieser Art leben.Zum Schutz der Art wurden im Lande sieben Schutzgebiete ausgewiesen. Des Weiteren laufen mehrere Forschungsprojekte, um weitere Schutzmaßnahmen für die Art zu ermöglichen.
Laut der Roten Liste der IUCN beläuft sich die Gesamtpopulation des Äthiopischen Wolfs auf etwa 366 Individuen, von denen 197 ausgewachsene Tiere sind. Derzeit wird diese Art als Stark gefährdet (EN) eingestuft, und ihre Zahl ist heute abnehmend.
Äthiopische Wölfe sind wichtige Prädatoren in den von ihnen bewohnten Ökosystemen und kontrollieren die Populationen der von ihnen verzehrten Beutetiere.
Soziale Tiere sind Tiere, die in hohem Maße mit anderen Tieren interagieren, in der Regel mit ihrer eigenen Spezies (Artgenossen), und zwar so weit...