Galapagosscharbe
Reich
Stamm
Klasse
Unterklasse
Teilklasse
Überordnung
Ordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Phalacrocorax harrisi
Populationsgrösse
1,602
Lebensdauer
13 years
Gewicht
2.5-5
5.5-11
kglbs
kg lbs 
Länge
89-100
35-39.4
cminch
cm inch 

Die Galapagosscharbe (Nannopterum harrisi, Syn.: Phalacrocorax harrisi), auch Stummelkormoran genannt, ist eine Vogelart aus der Familie der Kormorane, die auf den Galapagosinseln lebt. Es ist die einzige Kormoranart, die ihre Flugfähigkeit eingebüßt hat.

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Das Artepitheton ehrt den Vogelsammler und Präparator Charles Miller Harris (1868–1923), der für Walter Rothschild in Tring tätig war.

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Ta

Tagaktiv

Fl

Fleischfresser

Se

Semiaquatisch

Me

Meeresvogel

Fl

Flugunfähiger Vogel

Ne

Nesthocker

Te

Terrestrisch

An

Ansammlung bildend

Ov

Oviparie

Se

Sedentär

Se

Serielle Monogamie

So

Sozial

Ke

Keine Tierwanderung

F

beginnt mit

Aussehen

Ausgewachsen erreichen Kormorane eine Körperlänge von etwa 89 bis 100 cm und wiegen dann zwischen 2,3 und 4 kg. Die Männchen sind mit durchschnittlich 4 kg deutlich schwerer als die Weibchen, die im Mittel 2,7 kg wiegen. Damit sind flugunfähige Kormorane etwa doppelt so schwer wie ihre flugfähigen Verwandten. Ihre Flügel sind dagegen mit etwa 18 cm kürzer als die aller anderen Kormorane. Die schwärzlich braunen und fransigen Flügel sind damit nur ein Drittel so groß, wie ein Vogel dieser Größe sie bräuchte, um flugfähig zu sein. Auch das Brustbein, an dem bei flugfähigen Vögeln die kräftigen Muskeln befestigt sind, die für die Flugfähigkeit benötigt werden, ist bei dieser Vogelart deutlich kleiner.Wie bei anderen Kormoranen sind auch die Federn der Galapagosscharbe nicht wasserabweisend und die Vögel verbringen viel Zeit damit, nach Beutegängen ihr Gefieder in der Sonne zu trocknen.

Verteilung

Erdkunde

Kontinente
Länder
Biogeografische Bereiche

Dieser einzigartige Kormoran (auch Galapagos-Kormoran genannt) ist auf den Galapagos-Inseln Ecuadors beheimatet, wo sein Verbreitungsgebiet auf nur zwei Vulkaninseln beschränkt ist: Isabela an der West- und Nordküste und Fernandina, wo er die felsigen Küsten bewohnt. Er sucht in den flachen Gewässern rund um die Küste, einschließlich Buchten und Meerengen, nach Nahrung und entfernt sich selten mehr als 1 km von den Brutgebieten.

Klimazonen

Gewohnheiten und Lebensstil

Wie die anderen Kormorane hat dieser Vogel Schwimmhäute an den Füßen und kraftvolle Beine, die unter Wasser für einen kräftigen Antrieb sorgen. Zu seinem Beutespektrum gehören Fische, Aale und kleine Tintenfische. Seine Beute sucht er nahe dem Meeresboden und selten mehr als 100 Meter von der Küste entfernt.

Saisonales Verhalten
Vogelruf

Fressverhalten und Ernährung

Galapagosscharben sind Fleischfresser (Piscivoren), sie fressen hauptsächlich Fische, wie Aale und Steinfische. In der Nähe des Meeresbodens suchen sie nach Oktopusse und Tintenfische.

Ernährung Fleischfresser

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Die Balz der Kormorane beginnt damit, dass die Tiere im Wasser parallel nebeneinander herschwimmen und dabei den Hals so stark in Schlangenform einkrümmen, dass der Schnabel den Kropf (Hals) berührt. Sie krächzen gelegentlich und von Zeit zu Zeit richtet sich einer aus und schüttelt sich. Nach 20 bis 80 Minuten führt das Männchen das Weibchen zum Ufer. Am Ufer wirft das Männchen den Kopf hoch, so dass der Schnabel zum Himmel zeigt und lädt das Weibchen damit zum Herankommen ein. Anschließend verbeugt er sich tief und weist mit der Schnabelspitze auf den Boden, dabei hält es oft Nestmaterial im Schnabel und baut es in den Nestwall ein.

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Weibchen können zweimal pro Jahr brüten. Sie suchen sich gewöhnlich für jede Brut einen neuen Partner, da das Weibchen die Jungtiere früher verlässt als das Männchen. Während von den bis zu drei Eiern pro Gelege gewöhnlich nur ein Jungtier überlebt, werden einmal erwachsene Vögel meist sehr alt. Die Populationsgröße wird hauptsächlich durch die begrenzte Verfügbarkeit der Nahrung beschränkt, die das Überleben der Jungtiere stärker gefährdet als das der Eltern. Mit dieser Anpassung sind die Vögel sehr schnell in der Lage, sich von Bestandseinbrüchen zu erholen.

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POPULATION

Populationsgefährdung

Die Galapagosscharbe zählt zu den seltensten Meeresvögeln. 2004 wurden nur 1.500 Individuen gezählt. Die Galapagosscharbe brütet an Stellen, wo kaltes sauerstoffreiches Wasser mit vielen Tieren, die als Nahrung dienen können, an die Oberfläche strömt. Die geringe Verbreitung und Populationsgröße der Galapagosscharbe ist wahrscheinlich eine Folge seiner Anpassung an diese Gewässer, an denen Futter stets reichlich zu finden ist. Dadurch sind auch Verhalten und Erfolg bei der Brut bestimmt.

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Die Galapagosscharbe entwickelte ihr heutiges Aussehen und Verhalten auf einer Insel, die frei von Beutegreifern war. Da sich ihre Nahrung unmittelbar an der Küste befand, verlor dieser Vogel im Laufe der Evolution seine Flugfähigkeit. Durch den Menschen wurden allerdings eine Reihe von Säugetieren wie Katzen, Hunde und Schweine eingeführt, die für den Vogel gefährlich werden können.

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Populationszahl

Laut der Roten Liste der IUCN beläuft sich die Gesamtzahl der Galapagosscharbe auf 1.602 ausgewachsene Individuen. Auf den Galapagos-Inseln leben 700 - 800 Paare in 100 kleinen Kolonien, so die Quelle von Quasar Expeditions. Derzeit wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als Gefährdet (VU) eingestuft, aber ihre Bestände bleiben heute stabil.

Lustige Fakten für Kinder

  • Die Federn der Galapagosscharbe sind nicht wasserfest.
  • Ausgewachsene Galapagosscharben haben eine erstaunliche türkisfarbene Augenfarbe. Die Augenfarbe von Jungvögeln ist mattbraun.
  • Die Flügel dieser Art funktionieren nicht mehr zum Fliegen, aber er kann schwimmen und tauchen, um Beute zu fangen, besser als Kormorane, die fliegen können.
  • Es gibt zwei wahrscheinliche Gründe dafür, dass diese Art der einzige Galapagosscharbe ist: Erstens befindet sich die gesamte Nahrung, die er braucht, nur etwa 100 Meter vom Ufer entfernt und zweitens haben diese Vögel keine natürlichen großen Prädatoren an Land.
  • Die Körperfedern des Galapagosscharben sind viel üppiger als die Federn der fliegenden Kormorane. Sie sind dick, weich und dicht, um sie vor dem Wasser zu schützen und sie über Wasser zu halten. Wenn Luft in diesen dichten Federn eingeschlossen wird, hilft dies dem Vogel zu schwimmen und wirkt wie eine Schutzweste.

Referenzen

1. Galapagosscharbe artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Galapagosscharbe
2. Galapagosscharbe auf der Website der Roten Liste der IUCN - http://www.iucnredlist.org/details/22696756/0
3. Xeno-Canto-Vogelruf - https://xeno-canto.org/123075

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