Region

Kalimantan

168 Spezies

Borneo ist eine Insel im Malaiischen Archipel in Südostasien.

Klima

Borneo liegt mitten in den Tropen und hat ein entsprechendes, ausgesprochen tropisches Klima mit hoher Luftfeuchtigkeit (über 80 %). Die Durchschnittstemperaturen schwanken zwischen 27,7 °C im Mai und 26,7 °C im Dezember. Auf dem größeren südlichen Teil Borneos gibt es keine ausgeprägte Regenzeit. Die mittlere Jahresniederschlagsmenge beträgt 3000 bis 4000 Millimeter. Der Norden hat zwei Regenzeiten, mit den stärksten Regenfällen zwischen Oktober und März.

Tierwelt

Die Fauna Borneos, obwohl westlich der Wallace-Linie gelegen und somit noch klar zur asiatischen Welt zugehörig, weist gewisse Besonderheiten auf, bedingt durch die relativ starke Isolation, mit einigen fehlenden Arten sowie einigen eigenen Arten oder Unterarten. Bisher sind 221 Säugetierarten auf Borneo bekannt. Dazu zählen an Primaten Orang-Utans (die es sonst nur im Norden Sumatras gibt), vier Arten der Gibbons, fünf Arten der Mützenlanguren, der Silberne Haubenlangur, der nur auf Borneo vorkommende Nasenaffe, sowie der Sunda-Koboldmaki.

Um den Schutz der Orang-Utans bemüht sich unter anderem die indonesische Borneo Orangutan Survival Foundation (BOS) bzw. BOS-Organisationen in verschiedenen Ländern wie z. B. BOS Deutschland e. V. oder BOS Schweiz sowie die Borneo Orang-Utan-Hilfe und die Orangutan Foundation (Nationalpark Tanjung Puting). Laut der Fachzeitschrift Current Biology sind auf Borneo von 1999 bis 2015 ungefähr 100.000 Orang-Utans verschwunden.

Neben den Affen bewohnen als Vertreter der Nagetiere verschiedene Arten der Schönhörnchen das Geäst des Waldes. Der Sunda-Nebelparder ist die größte Katze der Insel, Inseltiger (Unterarten von Sumatra. Java und Bali – letztere †) kommen nicht vor. Allerdings ist eine Anwesenheit der Art aus dem Pleistozän und durch subfossile Funde aus dem Holozän belegt. Auch der Leopard mit seinem über weite Teile Afrikas und des tropischen und subtropischen Asiens reichenden Verbreitungsgebiet (und auch auf Inseln ohne Tiger, z. B. Sri Lanka, präsent) fehlt auf Borneo (und Sumatra). Kleinere Katzenarten sind die Flachkopfkatze, die Borneo-Goldkatze und die Bengalkatze. Wie ein verkleinerter Nebelparder, aber noch besser an das Leben auf den Bäumen angepasst wirkt die Marmorkatze, deren Verbreitungsgebiet sich in etwa mit dem der zwei Arten der größeren Katze deckt. Ebenfalls in diesem Raum und Habitat verbreitet ist der Binturong, eine besondere Schleichkatzenart. Auch die kleinen Malaienbären sind auch außerhalb Borneos vorkommende, typische Bewohner des Regenwaldes. Extrem selten ist das sehr scheue und mit etwa 30 Tieren vom Aussterben bedrohte Sumatra-Nashorn, das zwar früher ebenfalls über weite Teile Südostasiens verbreitet war, jedoch heute nur noch in letzten Rückzugsgebieten in Festland-Malaysia, auf Sumatra und Borneo überlebt – dort mutmaßlich nur noch in zwei Schutzgebieten in Sabah, dem nordöstlichsten Landesteil Malaysias auf Borneo.

Der Rhinozerosvogel ist nur eine von 622 bekannten hier vorkommenden Vogelarten, darunter gibt es Vogelarten wie den Laufkuckuck, die ausschließlich auf dieser Insel vorkommen. Weiterhin kommen 400 Reptilien- und Amphibienarten vor, darunter die Kapuas-Wassertrugnatter, die einzige bekannte Schlange der Erde, die chamäleonartig ihre Farbe ändern kann und der Borneo-Taubwaran.

Auf Borneo haben laut World Wide Fund For Nature (WWF) Forscher im Jahr 2003 eine neue Unterart des asiatischen Elefanten entdeckt, den Borneo-Zwergelefanten. Von diesem gibt es laut Schätzungen lediglich 1000 bis 1500 Exemplare. Laut einer Analyse der Zellen der Tiere und einem Vergleich mit anderen asiatischen Elefanten konnte widerlegt werden, dass sie vom Menschen vom Festland nach Borneo gebracht wurden. Sie stammen aller Wahrscheinlichkeit nach von Java. Bevor die Vorfahren der Borneo-Zwergelefanten auf Java (Java-Elefanten) im 16. Jahrhundert ausstarben, gelangten offenbar einige von ihnen in die heutige Provinz der Philippinen Sulu. Der Sultan von Sulu nahm im 17. Jahrhundert einige Elefanten als Gastgeschenk nach Borneo mit, wo sie sich vermehrten und offenbar bis heute überlebt haben. Viele Fakten stützen dies, wie etwa, dass es keine archäologischen Beweise des Borneo-Elefanten auf Borneo gibt. Auf Sulu selbst wurden die Elefanten im 18. Jahrhundert ausgerottet. Zugleich seien sie auch in ihrem Verhalten relativ zahm und sanftmütig. Aufgrund der Klassifizierung als eigene Unterart sprach der WWF dem Zwergelefanten die höchste Priorität hinsichtlich seines Schutzes zu.

Der WWF wies in jüngster Zeit weitere bisher weltweit unbekannte Tierarten nach – im Zeitraum von Juli 2005 bis September 2006 waren es 32 neue Arten. Fische: 30 Arten, darunter ein Vertreter aus der Ordnung der Karpfenartigen mit dem Namen Paedocypris micromegethes, der in extrem sauren Torfmoor-Gewässern der Insel vorkommt. Mit nur knapp einem Zentimeter Länge gilt er nach dem auf der Nachbarinsel Sumatra beheimateten Mini-Fisch Paedocypris progenetica als das zweitkleinste Wirbeltier der Welt. Nachgewiesen wurde auch eine Wels-Art mit hervorstehenden Zähnen und einem klebrigen Bauch, der es ihm erlaubt, sich in Stromschnellen an Felsen zu haften, sowie sechs Kampffische, von denen einer eine schillernde blau-grüne Markierung trägt. Amphibien: 2 Laubfroscharten.

Ein für den Erhalt der Großsäugetiere Borneos besonders wichtiges Reservat ist das Tabin-Wildreservat im Norden Sabahs, das eines der letzten Rückzugsgebiete für die größten Säugetierarten der Insel (Sumatra-Nashorn, Borneo-Elefant, Borneo-Banteng) darstellt. Weitere wichtige Gebiete für Großsäuger sind das Maliaubecken sowie das Schutzgebiet Danum Valley. Hier lebt insbesondere auch eine größere Population des Orang-Utan.

Pflanzenwelt

Etwa 15.000 Arten von Gefäßpflanzen (Tracheobionta) sind auf Borneo heimisch. Ein bedeutender Anteil hiervon ist endemisch, also nur auf Borneo zu finden. Nirgendwo sonst auf der Welt gibt es mehr Orchideenarten als auf Borneo. Über 750 Spezies wachsen allein an den Hängen des Kinabalu. Bekannt sind außerdem für den Bau wichtige Bäume wie Bangkirai (indon.: kayu besi) und die streng geschützte Schwarze Orchidee (indon.: anggrek hitam).

Allein in den Jahren 2005/2006 wurden auf Borneo 20 neue Gefäßpflanzen-Arten entdeckt, die bisher weltweit unbekannt waren: 16 Ingwergewächse der Gattung Etlingera, drei Baumarten sowie eine weitere Pflanzenart aus der Familie der Pfeilwurzgewächse.

Die Wälder Borneos sind eine der ältesten und aus diesem Grund artenreichsten tropischen Regenwälder und Ökosysteme auf dem Planeten. Paradoxerweise entstammt ein großer Teil der sie bildenden Baumarten einer einzigen botanischen Familie, den Flügelfruchtgewächsen (Dipterocarpaceae), weshalb man auch von Dipterocarpaceenwäldern spricht, die alleine schon einen Reichtum an Baumarten hervorgebracht haben, wie er für tropische Regenwälder bezeichnend ist.

Die gesamte zum Teil weltweit einzigartige Tier- und Pflanzenwelt Borneos ist stark bedroht durch den Rückgang des tropischen Regenwaldes aufgrund zunehmender menschlicher Nutzung durch Brandrodung.

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Borneo ist eine Insel im Malaiischen Archipel in Südostasien.

Klima

Borneo liegt mitten in den Tropen und hat ein entsprechendes, ausgesprochen tropisches Klima mit hoher Luftfeuchtigkeit (über 80 %). Die Durchschnittstemperaturen schwanken zwischen 27,7 °C im Mai und 26,7 °C im Dezember. Auf dem größeren südlichen Teil Borneos gibt es keine ausgeprägte Regenzeit. Die mittlere Jahresniederschlagsmenge beträgt 3000 bis 4000 Millimeter. Der Norden hat zwei Regenzeiten, mit den stärksten Regenfällen zwischen Oktober und März.

Tierwelt

Die Fauna Borneos, obwohl westlich der Wallace-Linie gelegen und somit noch klar zur asiatischen Welt zugehörig, weist gewisse Besonderheiten auf, bedingt durch die relativ starke Isolation, mit einigen fehlenden Arten sowie einigen eigenen Arten oder Unterarten. Bisher sind 221 Säugetierarten auf Borneo bekannt. Dazu zählen an Primaten Orang-Utans (die es sonst nur im Norden Sumatras gibt), vier Arten der Gibbons, fünf Arten der Mützenlanguren, der Silberne Haubenlangur, der nur auf Borneo vorkommende Nasenaffe, sowie der Sunda-Koboldmaki.

Um den Schutz der Orang-Utans bemüht sich unter anderem die indonesische Borneo Orangutan Survival Foundation (BOS) bzw. BOS-Organisationen in verschiedenen Ländern wie z. B. BOS Deutschland e. V. oder BOS Schweiz sowie die Borneo Orang-Utan-Hilfe und die Orangutan Foundation (Nationalpark Tanjung Puting). Laut der Fachzeitschrift Current Biology sind auf Borneo von 1999 bis 2015 ungefähr 100.000 Orang-Utans verschwunden.

Neben den Affen bewohnen als Vertreter der Nagetiere verschiedene Arten der Schönhörnchen das Geäst des Waldes. Der Sunda-Nebelparder ist die größte Katze der Insel, Inseltiger (Unterarten von Sumatra. Java und Bali – letztere †) kommen nicht vor. Allerdings ist eine Anwesenheit der Art aus dem Pleistozän und durch subfossile Funde aus dem Holozän belegt. Auch der Leopard mit seinem über weite Teile Afrikas und des tropischen und subtropischen Asiens reichenden Verbreitungsgebiet (und auch auf Inseln ohne Tiger, z. B. Sri Lanka, präsent) fehlt auf Borneo (und Sumatra). Kleinere Katzenarten sind die Flachkopfkatze, die Borneo-Goldkatze und die Bengalkatze. Wie ein verkleinerter Nebelparder, aber noch besser an das Leben auf den Bäumen angepasst wirkt die Marmorkatze, deren Verbreitungsgebiet sich in etwa mit dem der zwei Arten der größeren Katze deckt. Ebenfalls in diesem Raum und Habitat verbreitet ist der Binturong, eine besondere Schleichkatzenart. Auch die kleinen Malaienbären sind auch außerhalb Borneos vorkommende, typische Bewohner des Regenwaldes. Extrem selten ist das sehr scheue und mit etwa 30 Tieren vom Aussterben bedrohte Sumatra-Nashorn, das zwar früher ebenfalls über weite Teile Südostasiens verbreitet war, jedoch heute nur noch in letzten Rückzugsgebieten in Festland-Malaysia, auf Sumatra und Borneo überlebt – dort mutmaßlich nur noch in zwei Schutzgebieten in Sabah, dem nordöstlichsten Landesteil Malaysias auf Borneo.

Der Rhinozerosvogel ist nur eine von 622 bekannten hier vorkommenden Vogelarten, darunter gibt es Vogelarten wie den Laufkuckuck, die ausschließlich auf dieser Insel vorkommen. Weiterhin kommen 400 Reptilien- und Amphibienarten vor, darunter die Kapuas-Wassertrugnatter, die einzige bekannte Schlange der Erde, die chamäleonartig ihre Farbe ändern kann und der Borneo-Taubwaran.

Auf Borneo haben laut World Wide Fund For Nature (WWF) Forscher im Jahr 2003 eine neue Unterart des asiatischen Elefanten entdeckt, den Borneo-Zwergelefanten. Von diesem gibt es laut Schätzungen lediglich 1000 bis 1500 Exemplare. Laut einer Analyse der Zellen der Tiere und einem Vergleich mit anderen asiatischen Elefanten konnte widerlegt werden, dass sie vom Menschen vom Festland nach Borneo gebracht wurden. Sie stammen aller Wahrscheinlichkeit nach von Java. Bevor die Vorfahren der Borneo-Zwergelefanten auf Java (Java-Elefanten) im 16. Jahrhundert ausstarben, gelangten offenbar einige von ihnen in die heutige Provinz der Philippinen Sulu. Der Sultan von Sulu nahm im 17. Jahrhundert einige Elefanten als Gastgeschenk nach Borneo mit, wo sie sich vermehrten und offenbar bis heute überlebt haben. Viele Fakten stützen dies, wie etwa, dass es keine archäologischen Beweise des Borneo-Elefanten auf Borneo gibt. Auf Sulu selbst wurden die Elefanten im 18. Jahrhundert ausgerottet. Zugleich seien sie auch in ihrem Verhalten relativ zahm und sanftmütig. Aufgrund der Klassifizierung als eigene Unterart sprach der WWF dem Zwergelefanten die höchste Priorität hinsichtlich seines Schutzes zu.

Der WWF wies in jüngster Zeit weitere bisher weltweit unbekannte Tierarten nach – im Zeitraum von Juli 2005 bis September 2006 waren es 32 neue Arten. Fische: 30 Arten, darunter ein Vertreter aus der Ordnung der Karpfenartigen mit dem Namen Paedocypris micromegethes, der in extrem sauren Torfmoor-Gewässern der Insel vorkommt. Mit nur knapp einem Zentimeter Länge gilt er nach dem auf der Nachbarinsel Sumatra beheimateten Mini-Fisch Paedocypris progenetica als das zweitkleinste Wirbeltier der Welt. Nachgewiesen wurde auch eine Wels-Art mit hervorstehenden Zähnen und einem klebrigen Bauch, der es ihm erlaubt, sich in Stromschnellen an Felsen zu haften, sowie sechs Kampffische, von denen einer eine schillernde blau-grüne Markierung trägt. Amphibien: 2 Laubfroscharten.

Ein für den Erhalt der Großsäugetiere Borneos besonders wichtiges Reservat ist das Tabin-Wildreservat im Norden Sabahs, das eines der letzten Rückzugsgebiete für die größten Säugetierarten der Insel (Sumatra-Nashorn, Borneo-Elefant, Borneo-Banteng) darstellt. Weitere wichtige Gebiete für Großsäuger sind das Maliaubecken sowie das Schutzgebiet Danum Valley. Hier lebt insbesondere auch eine größere Population des Orang-Utan.

Pflanzenwelt

Etwa 15.000 Arten von Gefäßpflanzen (Tracheobionta) sind auf Borneo heimisch. Ein bedeutender Anteil hiervon ist endemisch, also nur auf Borneo zu finden. Nirgendwo sonst auf der Welt gibt es mehr Orchideenarten als auf Borneo. Über 750 Spezies wachsen allein an den Hängen des Kinabalu. Bekannt sind außerdem für den Bau wichtige Bäume wie Bangkirai (indon.: kayu besi) und die streng geschützte Schwarze Orchidee (indon.: anggrek hitam).

Allein in den Jahren 2005/2006 wurden auf Borneo 20 neue Gefäßpflanzen-Arten entdeckt, die bisher weltweit unbekannt waren: 16 Ingwergewächse der Gattung Etlingera, drei Baumarten sowie eine weitere Pflanzenart aus der Familie der Pfeilwurzgewächse.

Die Wälder Borneos sind eine der ältesten und aus diesem Grund artenreichsten tropischen Regenwälder und Ökosysteme auf dem Planeten. Paradoxerweise entstammt ein großer Teil der sie bildenden Baumarten einer einzigen botanischen Familie, den Flügelfruchtgewächsen (Dipterocarpaceae), weshalb man auch von Dipterocarpaceenwäldern spricht, die alleine schon einen Reichtum an Baumarten hervorgebracht haben, wie er für tropische Regenwälder bezeichnend ist.

Die gesamte zum Teil weltweit einzigartige Tier- und Pflanzenwelt Borneos ist stark bedroht durch den Rückgang des tropischen Regenwaldes aufgrund zunehmender menschlicher Nutzung durch Brandrodung.

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