Die Marmorkatze (Pardofelis marmorata) ist eine Kleinkatze, die in tropischen Regionen Süd- und Südostasiens vorkommt. Seit 2002 wird sie auf der Vorwarnliste der IUCN geführt, da die gesamte Population wahrscheinlich aus weniger als 10.000 erwachsenen Individuen besteht und keine Population mehr als 1000 erwachsene Marmorkatzen umfasst.
Ihr Fellmuster gleicht verblüffend dem des deutlich größeren Nebelparders.
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NachtaktivNachtaktivität ist ein tierisches Verhalten, das sich dadurch auszeichnet, dass es nachts aktiv ist und tagsüber schläft. Das gängige Adjektiv ist ...
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TagaktivTagaktive Tiere sind tagsüber aktiv, während sie nachts schlafen oder auf andere Weise inaktiv sind. Der Zeitpunkt der Aktivität eines Tieres hängt...
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FleischfresserAls Fleischfresser, auch Karnivoren oder Zoophagen, bezeichnet man Tiere, Pflanzen und Pilze, die sich hauptsächlich oder ausschließlich von tieris...
Te
TerrestrischTerrestrische Tiere sind Tiere, die überwiegend oder vollständig an Land leben (z.B. Katzen, Ameisen, Schnecken), im Gegensatz zu aquatischen Tiere...
Ba
BaumbewohnerBaumbewohnende Fortbewegung ist die Fortbewegung von Tieren in Bäumen. In Lebensräumen, in denen Bäume vorhanden sind, haben sich die Tiere so entw...
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MesoprädatorEin Mesoprädator ist ein Prädator, der andere Tiere jagt, erlegt und frisst, aber selbst auch zur Beute eines, meist größeren, Jägers werden kann, ...
Kl
KletterndViviparie oder Lebendgeburt bezeichnet die Fortpflanzungsweise bei Tieren, deren Frühentwicklung im Muttertier verläuft, ohne dabei von einer Eihül...
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PolygyniePolygynie ist ein Paarungssystem, bei dem ein Männchen mit mehreren Weibchen lebt und sich mit ihnen paart, aber jedes Weibchen sich nur mit einem ...
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SolitärKe
Keine TierwanderungTiere, die keine saisonalen Wanderungen machen und das ganze Jahr über in ihrem heimischen Verbreitungsgebiet bleiben, werden als Keine Tierwanderu...
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beginnt mitMarmorkatzen sind ein wenig größer als Hauskatzen: Die Kopf-Rumpf-Länge beträgt etwa 45 bis 62 Zentimeter, hinzu kommt ein 36 bis 55 Zentimeter langer, buschiger Schwanz. Das Körpergewicht liegt bei etwa 2 bis 5 Kilogramm.
Die Fellzeichnung der Marmorkatze gleicht der des viel größeren Nebelparders: Auf graubraunem bis gelbgrauen Grund trägt das Fell große, schwarze, unregelmäßig geformte Flecken, deren Inneres blasser als die Ränder ist. Es besteht daher eine Verwechslungsmöglichkeit mit noch nicht ausgewachsenen Nebelpardern.
Gestaltlich erinnert die Marmorkatze an die im gleichen Gebiet verbreitete Bengalkatze, obwohl sie nicht unmittelbar mit ihr verwandt ist. Von der Bengalkatze unterscheidet sich die Marmorkatze unter anderem durch den kürzeren und breiteren Schädel. Den katzentypischen „Buckel“ macht die Marmorkatze besonders häufig, so dass sie manchmal über längere Zeit in keiner anderen Haltung zu sehen ist.
Marmorkatzen sind auf dem Festland Südostasiens, von der Malaiischen Halbinsel bis in die Vorberge des östlichen Himalaya sowie auf Sumatra und Borneo verbreitet. Sie leben vorwiegend in immergrünen tropischen Regenwäldern.
Über die Lebensweise ist wenig bekannt. Als offenbar nachtaktiver Einzelgänger jagt die Marmorkatze wahrscheinlich nach Hörnchen, Fröschen, Vögeln und Insekten. Bei Marmorkatzen, die in Nepal beobachtet wurden, zählten zum Beutespektrum Hasen, Türkentauben, Felsentauben, Wachtelfrankoline, Blaue Pfaue, Kalifasane, Bankivahühner und Ratten. Ein großer Teil der Beute wurde auf Bäumen geschlagen, die Marmorkatze lauert aber auch auf Ästen bodenbewohnenden Beutetieren auf.
Anders als die überwiegend am Boden lebende Bengalkatze scheint sich die Marmorkatze meistens im Geäst der Bäume zu bewegen – so würden Bengal- und Marmorkatzen einander nur wenig Konkurrenz machen. Zur Fortpflanzung liegen nur Daten aus der Gefangenschaft vor. Bekannte Wurfgrößen betrugen je zwei Jungtiere. Die Tragzeit dürfte sich etwa auf 66–82 Tage belaufen.
Marmorkatzen ernähren sich hauptsächlich von Vögeln und kleinen Baumbewohnern. Zu den Säugetieren, die sie fressen, gehören Baumhörnchen, Baumspitzmäuse, Mäuse und Ratten, Flughunde und kleine Primaten. Man nimmt an, dass ihre Hauptbeute Vögel bis zur Größe eines Fasans sind. Sie fressen auch Eidechsen, Frösche und Insekten.
Marmorkatzen sind polygyn, was bedeutet, dass sich ein Männchen mit mehreren Weibchen paart. Eine Brutzeit ist nicht bekannt, und sie kann von Region zu Region variieren. Nach einer Tragezeit von 81 Tagen bringt ein Weibchen einen Wurf von 1-4 Tieren zur Welt. Im Alter von 16 Tagen sind die Augen der Kätzchen vollständig geöffnet, und im Alter von etwa 22 Tagen können sie laufen. In Gefangenschaft können die Jungtiere im Alter von 59 Tagen feste Nahrung zu sich nehmen. In der Wildnis beginnt die Entwöhnung möglicherweise zu diesem Zeitpunkt. Die Weibchen investieren während der Trächtigkeit und der Laktation viel Zeit in ihren Nachwuchs. Sie investieren auch viel Zeit in die Pflege nach der Entwöhnung und in die Erziehung. Eine Marmorkatze erreicht ihre Geschlechtsreife mit etwa 21 Monaten.
Die größte Bedrohung für die Marmorkatze wird in der weit verbreiteten und raschen Zerstörung des Waldlebensraums in Südostasien gesehen, von der nicht nur diese Art, sondern auch ihre Beutetiere betroffen sind.
Laut der Roten Liste der IUCN ist die weltweite Populationsgröße der Marmorkatze nicht quantifiziert worden, aber es ist wahrscheinlich, dass sie mehr als 10.000 ausgewachsene Individuen zählt. Die Bestände dieser Art sind heute abnehmend und sie wird auf der Roten Liste der IUCN als Potentiell gefährdet (NT) eingestuft.