Lama
Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Lama glama
Lebensdauer
15-25 years
Höchstgeschwindigkeit
45
28
km/hmph
km/h mph 
Gewicht
130-200
286-440
kglbs
kg lbs 
Höhe
1.7-1.8
5.6-5.9
mft
m ft 

Das Lama (Lama glama) ist eine Art der Kamele. Es ist in den südamerikanischen Anden verbreitet und eine vom Guanako abstammende Haustierform.

Aussehen

Lamas erreichen eine Schulterhöhe von 110 bis 130 cm, manchmal sogar auch bis 140 cm und ein Gewicht von 120 bis 150 kg. Im Gegensatz zu den Altweltkamelen (Dromedar und Trampeltier) haben Lamas keinen Höcker. Wie bei den meisten Haustieren ist auch beim Lama die Farbe sehr variabel. Es gibt einfarbig weiße, braune und schwarze Lamas sowie solche, die in diesen Farben gefleckt oder anders gemustert sind. Auch gepunktete Lamas kommen vor. Wie Altweltkamele haben Lamas an den Füßen Sohlenpolster (Tylopoden), und ihre Oberlippe ist gespalten und sehr beweglich.

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Verteilung

Erdkunde

Ursprünglich sind Lamas in den Anden Südamerikas beheimatet, aber inzwischen sind sie in der Wildnis ausgestorben und existieren heute nur noch als domestizierte Tiere. Sie wurden als Haustiere und Nutztiere in Nordamerika, Europa und Australien eingeführt. Ihr natürlicher Lebensraum ist das Andenhochland, insbesondere das Altiplano im Westen Boliviens und im Südosten Perus, Hochebenen, die mit niedriger Vegetation bedeckt sind, darunter verschiedene verkümmerte Bäume, Sträucher und Gräser. In der Region des Altiplano sind die nördlichen Teile gebirgig und einigermaßen gemäßigt, während der Süden unwirtlich, trockener und wüstenähnlich ist.

Lama Lebensraum-Karte
Lama Lebensraum-Karte
Lama
Public Domain Dedication (CC0)

Gewohnheiten und Lebensstil

Lamas sind gewohnt, in Herden zu leben und klassische Fluchttiere. Dies ist bei den Lamas jedoch nicht so stark ausgeprägt wie etwa bei Pferden. Angeführt wird eine solche Herde von einer Leitstute. Die weiblichen Tiere sind immer ranghöher als die männlichen Tiere. Diesen obliegt jedoch die Verteidigung der Herde. Rangkämpfe unter Hengsten werden mit wütenden Schreien und Beißen sowie Verfolgungsjagden ausgetragen, bis sich eines der Männchen dem anderen unterordnet. Dessen ungeachtet sind Lamas friedliche Herdentiere. Die vertriebenen Junghengste leben oft in einer Hengstherde zusammen.

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Über ihre Körperhaltung signalisieren Lamas ihre Stimmung. Wenn die Ohren aufgerichtet sind und der Schwanz nach unten hängt, geht es dem Lama gut und es ist entspannt. Geht der Schwanz nach oben, ist dies ein Ausdruck erhöhter Aufmerksamkeit und Anspannung. Sind die Ohren nach hinten gelegt und der Schwanz unten, signalisiert das Lama, dass es sich dem ranghöheren Lama oder Menschen, der es führt, unterordnet.Wenn die Ohren angelegt sind und der Schwanz hoch steht, fühlt sich das Lama nicht wohl. Werden gurgelnde Geräusche hörbar, ist Vorsicht angesagt. Sind die Ohren länger angelegt und ein anderes Lama ist zu nahe, kann es dann tatsächlich mit hoch aufgerichteter Nase einen Warnschuss spucken, was zwischen den Tieren durchaus regelmäßig vorkommt. Ursache für Spucken sind Futterneid, Rangfolge (Kämpfe der Tiere untereinander) oder Paarungsverhalten (eine Stute signalisiert so, dass der Hengst sie nicht mehr begatten soll – er wird „abgespuckt“).

Lamas spucken im Regelfall auf ihre Artgenossen und nicht auf den Menschen. Wenn ein Lama auf einen Menschen spuckt, weist dies oft auf eine Fehlprägung hin oder das Lama wurde äußerst belästigt oder sogar gequält. Lamas spucken in der Regel, um ihre Dominanz in der Herde zu zeigen, das Rangverhältnis zwischen den Artgenossen zu klären oder aufdringliche Artgenossen auf Distanz zu halten. Dabei beweisen sie eine erstaunliche Treffsicherheit. Meistens wird halb verdauter Mageninhalt gespien, dies allerdings nur in kleinen Mengen. Die halbflüssige, grünliche Masse ist übelriechend, ansonsten aber harmlos und leicht abwaschbar. Gedeckte Lamastuten spucken aber auch Lamahengste an, um sie daran zu hindern, sie erneut zu decken. Dadurch lässt sich feststellen, ob die Lamastute tragend ist.

Ein besonders aggressives Verhalten einiger junger, meist männlicher Lamas und Alpakas gegenüber Menschen infolge einer Fehlprägung stellt das Berserk male syndrome (BMS) dar. Es tritt mit dem Eintritt der Geschlechtsreife auf und kann zu aggressivem und für den Menschen gefährlichem Dominanzverhalten diesem gegenüber führen.

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Saisonales Verhalten

Fressverhalten und Ernährung

Lamas ernähren sich von krautigen Pflanzen, Gräsern, einschließlich den Familien der Süß- und Federgräsern, sowie von Sträuchern, Flechten und Blättern.

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Die Tiere erreichen die Geschlechtsreife mit zwei Jahren.Bei Lamastuten wird die Ovulation erst durch den Deckakt ausgelöst (provozierte oder auch induzierte Ovulation). Nach einer Tragezeit von elf bis zwölf Monaten wird ein Fohlen, genannt Cria, geboren. In extrem seltenen Fällen gibt es Zwillingsgeburten.

POPULATION

Populationszahl

Die derzeitige Population von Lamas in Südamerika wird auf über 7 Millionen geschätzt. In Kanada und den USA gibt es etwa 158.000 Lamas.

Domestizierung

Die Domestizierung des Lamas begann vor etwa 3.000 bis 5.000 Jahren und machte es zu einem der ersten domestizierten Tiere der Welt. Die Inka-Indianer nutzten sie als Lasttiere und als Quelle für Nahrung, Kleidung und Brennstoff.

Lustige Fakten für Kinder

  • Lamas sind in den USA als Haus- und Begleittiere sehr beliebt. Sie haben ein sanftes Temperament und einen neugierigen Charakter, was sie zu perfekten Begleit- oder Therapietieren macht. Sie werden in Hospizen, Pflegeheimen und Krankenhäusern eingesetzt, um den Bewohnern eine Interaktion zu ermöglichen und ein sensorisches Erlebnis zu bieten, denn der Besuch eines Lamas ist eine emotional positive Übung für Patienten und Bewohner. Eine solche Therapie kann bei der Heilung helfen oder einfach nur für Unterhaltung und Vergnügen sorgen.
  • Lamas sind bekannt für ihren sanften Charakter und die Leichtigkeit, mit der sie trainiert werden. Oft können sie neue Aufgaben schon nach wenigen Wiederholungen erlernen.
  • Ein Lama, das sich mit hoch erhobenem Kopf in die Höhe streckt und schnell mit dem Schwanz wedelt, bedeutet normalerweise Unmut. Trächtige Weibchen nutzen dieses Verhalten häufig, um ein sich näherndes Männchen abzuschrecken.
  • Fossile Fußabdrücke in Kalifornien zeigen, dass Lamas, die mit den Kamelen verwandt sind, ursprünglich aus Nordamerika stammen. Es wird vermutet, dass die Tiere, die nach Norden zogen und die Bering-Landbrücke überquerten, sich später zu Kamelen entwickelten, während die Tiere, die nach Süden wanderten, sich zur Familie der Lamas entwickelten.
  • Llamas geben eine Reihe von Geräuschen von sich, das häufigste ist ein Brummen. Die Weibchen summen für ihre Crias (Nachkommen). Die Männchen orgeln während der Fortpflanzung, ein Geräusch, das an ein Glucksen erinnert. Wenn zwei Männchen beschließen zu kämpfen, schreien sie sich an.
  • Lamas spucken, meist um einen Streit um Futter zu schlichten oder um zu entscheiden, welches Lama dominant ist. Ein Weibchen spuckt ein Männchen an, um es zu vertreiben. Sie spucken normalerweise nicht auf Menschen, es sei denn, sie werden provoziert.

Coloring Pages

Referenzen

1. Lama artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Lama_(Kamel)

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