Der Mindorokauz (Ninox mindorensis) gehört zur Gattung der Buschkäuze. Er ist nur auf Mindoro, einer westlichen Insel der Philippinen, heimisch.
Die Gesichtsbefiederung ist rötlichbraun. Der Überaugenstreif zwischen der Schnabelbasis und den gelben Augen ist weißlich, bildet aber nur einen schwachen Kontrast zur umgebenden Färbung. Schnabel und Nasenwachshaut sind bläulichgrau. Der Mindorokauz trägt keine Federohren.
Kopf und Nacken sind matt rötlichbraun mit dichten feinen dunkelockerfarbenen Querstreifen. Die Mantelfedern sind warmbraun mit schwach erkennbaren, dichten dunkleren Streifen. Die Schulterfedern sind an der Spitze mit unauffälligen weißlichen Punkten versehen, die Federdecken sind warmbraun mit blassen ockerfarbenen Punkten. Die verhältnismäßig langen Flugfedern sind braun mit blasseren Punktbändern. Auch die Schwanzfedern sind warmbraun und mit schmalen ockerfarbenen Querstreifen versehen.
Die Kehle ist weißlich mit einigen dunklen Punkten und Streifen in der oberen Halsregion. Brust und Bauch sind orange- bis rötlichbraun mit dichten, dunkelbraunen Querstreifen, die Färbung wird abwärts heller bis ockergrau. Die proximalen zwei Drittel der Läufe sind teilweise orange bis ockerfarben befiedert, das distale Drittel ist nackt und wie die beborsteten Zehen gelblichgrau. Die Krallen sind dunkelhornfarben.
Über das Aussehen der Jungvögel gibt es bis heute keine Aufzeichnungen.
Der Mindorokauz ist auf der philippinischen Insel Mindoro als Standvogel endemisch. Dort kommt er vom Flachland bis zu Höhenlagen von 1.250 m über dem Meeresspiegel in bewaldeten Gegenden vor.
Mit Einbruch der Dämmerung kann man den nachtaktiven Mindorokauz beobachten. Er brütet in Astlöchern, genaueres zum Brutverhalten ist jedoch noch nicht bekannt.
Die Hauptnahrungsquelle des Mindorokauzes bilden hauptsächlich Insekten sowie kleine Wirbeltiere.
Der Mindorokauz wird bei der Weltnaturschutzunion (IUCN) und bei BirdLife International als gefährdet eingestuft, da er vom Menschen in seinem Lebensraum immer weiter zurückgedrängt wird. Für diese Art gilt Anhang II des Washingtoner Artenschutzübereinkommens.
Die Populationen gehen aufgrund der anhaltenden Waldrodungen, des Bergbaus und der landwirtschaftlichen Entwicklung fortwährend zurück. Die Anzahl an Individuen wird grob auf 2.500 bis 10.000 geschätzt. Die größten Populationen kommen in den größeren noch verbliebenen Flachlandwäldern nahe der Strafkolonie bei Sablayan sowie im Mounts Iglit–Baco National Park und im Naujan Lake National Park vor, aber selbst diese Schutzgebiete sind nicht vor der Zerstörung des Habitats durch den Menschen sicher.
Weitere Erhebungen zur Bestimmung der Populationsgröße sowie Untersuchungen zur grundlegenden Naturgeschichte des Mindorokauzes und seiner Habitatbindung sind ebenso wichtig wie Bildungskampagnen, die auf die Bedeutung einheimischer Arten fokussiert sind, um zu einem besseren Schutz kritischer Lebensräume beitragen zu können.