Klade

Robben

37 Spezies

Die Robben (Pinnipedia) sind ein Taxon im Wasser lebender Raubtiere (Carnivora) und gehören somit ökologisch zu den Meeressäugern. Die wissenschaftliche Bezeichnung „Pinnipedia“, abgeleitet von den lateinischen Wörtern pinna ‚Flosse‘ und pes ‚Fuß‘, bedeutet Flossenfüßer. Sowohl diese Bezeichnung als auch die Bezeichnung Wasserraubtiere findet man mitunter auch in der Fachliteratur. In einer älteren biologischen Systematik wurden die Wasserraubtiere den nicht mehr als Taxon anerkannten „Landraubtieren“ (Fissipedia) gegenübergestellt.

Nahezu alle Robben bewohnen das Meer. Da sie zu vielen Tätigkeiten immer wieder an Land kommen müssen, entfernen sie sich aber nicht allzu weit von der Küste und sind daher nicht auf hoher See anzutreffen.

Nur eine kleine Zahl von Robben tritt (1) fakultativ, (2) mit Präferenz als Unterart oder sogar (3) permanent als Endemit in Binnengewässern auf: (1) Der gemeine Seehund , überwiegend ein Meerestier, lebt in Kanada auch an Seeufern. (2) Zwei Unterarten der Ringelrobbe kommen hauptsächlich in Süßgewässern vor, die Ladogaringelrobbe (P. h. ladogensis) im russischen Ladogasee und die Saimaa-Ringelrobbe (P. h. saimensis) im finnischen Saimaa-See. (3) Zwei endemisch vorkommende Arten leben ausschließlich außerhalb des Meeres, die Baikalrobbe (P. sibirica) und die Kaspische Robbe (P. caspica). Die wahrscheinlichste Erklärung sind Binnenlandwanderungen der arktischen Ringelrobbe (Pusa hispida) während einer Kaltzeit etwa vor 400.000 Jahren, was ihrer genetischen Distanz zur Baikalrobbe entspricht. Dazu müssten die Vorfahren der Baikalrobbe 3800 km der Angara folgend von der Arktis zurückgelegt haben. Allerdings bestand während starker Kaltzeiten immer wieder eine Verbindung zum (derzeit nicht existierenden) Gletscherstausee, genannt Komisee, zuletzt vor etwa 60.000 bis vor 50.000 Jahren. Im Fall der Kaspischen Robbe besteht im jetzigen Interstadial keine Flussverbindung zwischen dem Kaspischen Meer und dem Arktischen Ozean , wohl gab es aber eine Verbindung zum Schwarzen Meer.

Der Großteil der Robben lebt in polaren und subpolaren Breiten. Die Meere der Arktis und Antarktis haben einen bemerkenswerten Arten- und Formenreichtum. Hier bilden viele Robben große Kolonien an den Küsten unbewohnter Inseln. Hingegen nimmt die Artenzahl zu den gemäßigten Meeren hin schnell ab, und in den Tropen gibt es fast keine Robben. Auch hier gibt es allerdings Ausnahmen, zum Beispiel die Mönchsrobben und den Galápagos-Seebär . Großregionen, in denen es überhaupt keine Robben gibt, sind die Küsten des tropischen Afrikas, die asiatischen Küsten des Indischen Ozeans und die Inselwelt des westlichen Pazifik . Kennzeichnend für fast alle Verbreitungsgebiete ist, dass die Wassertemperatur ganzjährig unterhalb von 20 °C bleibt; die Mönchsrobben bilden die einzige Ausnahme von dieser Regel.

An den Küsten von Nord- und Ostsee gibt es nur drei Robbenarten: den Seehund , die Kegelrobbe und die Ringelrobbe . Der Seehund ist in der Nordsee allgegenwärtig, in der Ostsee aber eine extreme Rarität; Kegelrobben-Kolonien findet man auf deutschem Boden auf dem Jungnamensand westlich von Amrum sowie auf Helgoland, außerhalb der Jungenaufzucht an allen Nordseeküsten sowie selten an vorpommerschen Ostseeküsten; die Ringelrobbe lebt im Finnischen und Bottnischen Meerbusen der Ostsee und gelangt nicht an deutsche Küsten.

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Die Robben (Pinnipedia) sind ein Taxon im Wasser lebender Raubtiere (Carnivora) und gehören somit ökologisch zu den Meeressäugern. Die wissenschaftliche Bezeichnung „Pinnipedia“, abgeleitet von den lateinischen Wörtern pinna ‚Flosse‘ und pes ‚Fuß‘, bedeutet Flossenfüßer. Sowohl diese Bezeichnung als auch die Bezeichnung Wasserraubtiere findet man mitunter auch in der Fachliteratur. In einer älteren biologischen Systematik wurden die Wasserraubtiere den nicht mehr als Taxon anerkannten „Landraubtieren“ (Fissipedia) gegenübergestellt.

Nahezu alle Robben bewohnen das Meer. Da sie zu vielen Tätigkeiten immer wieder an Land kommen müssen, entfernen sie sich aber nicht allzu weit von der Küste und sind daher nicht auf hoher See anzutreffen.

Nur eine kleine Zahl von Robben tritt (1) fakultativ, (2) mit Präferenz als Unterart oder sogar (3) permanent als Endemit in Binnengewässern auf: (1) Der gemeine Seehund , überwiegend ein Meerestier, lebt in Kanada auch an Seeufern. (2) Zwei Unterarten der Ringelrobbe kommen hauptsächlich in Süßgewässern vor, die Ladogaringelrobbe (P. h. ladogensis) im russischen Ladogasee und die Saimaa-Ringelrobbe (P. h. saimensis) im finnischen Saimaa-See. (3) Zwei endemisch vorkommende Arten leben ausschließlich außerhalb des Meeres, die Baikalrobbe (P. sibirica) und die Kaspische Robbe (P. caspica). Die wahrscheinlichste Erklärung sind Binnenlandwanderungen der arktischen Ringelrobbe (Pusa hispida) während einer Kaltzeit etwa vor 400.000 Jahren, was ihrer genetischen Distanz zur Baikalrobbe entspricht. Dazu müssten die Vorfahren der Baikalrobbe 3800 km der Angara folgend von der Arktis zurückgelegt haben. Allerdings bestand während starker Kaltzeiten immer wieder eine Verbindung zum (derzeit nicht existierenden) Gletscherstausee, genannt Komisee, zuletzt vor etwa 60.000 bis vor 50.000 Jahren. Im Fall der Kaspischen Robbe besteht im jetzigen Interstadial keine Flussverbindung zwischen dem Kaspischen Meer und dem Arktischen Ozean , wohl gab es aber eine Verbindung zum Schwarzen Meer.

Der Großteil der Robben lebt in polaren und subpolaren Breiten. Die Meere der Arktis und Antarktis haben einen bemerkenswerten Arten- und Formenreichtum. Hier bilden viele Robben große Kolonien an den Küsten unbewohnter Inseln. Hingegen nimmt die Artenzahl zu den gemäßigten Meeren hin schnell ab, und in den Tropen gibt es fast keine Robben. Auch hier gibt es allerdings Ausnahmen, zum Beispiel die Mönchsrobben und den Galápagos-Seebär . Großregionen, in denen es überhaupt keine Robben gibt, sind die Küsten des tropischen Afrikas, die asiatischen Küsten des Indischen Ozeans und die Inselwelt des westlichen Pazifik . Kennzeichnend für fast alle Verbreitungsgebiete ist, dass die Wassertemperatur ganzjährig unterhalb von 20 °C bleibt; die Mönchsrobben bilden die einzige Ausnahme von dieser Regel.

An den Küsten von Nord- und Ostsee gibt es nur drei Robbenarten: den Seehund , die Kegelrobbe und die Ringelrobbe . Der Seehund ist in der Nordsee allgegenwärtig, in der Ostsee aber eine extreme Rarität; Kegelrobben-Kolonien findet man auf deutschem Boden auf dem Jungnamensand westlich von Amrum sowie auf Helgoland, außerhalb der Jungenaufzucht an allen Nordseeküsten sowie selten an vorpommerschen Ostseeküsten; die Ringelrobbe lebt im Finnischen und Bottnischen Meerbusen der Ostsee und gelangt nicht an deutsche Küsten.

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