Die Rotschopf-Baumratte (Santamartamys rufodorsalis, Syn.: Isothrix rufodorsalis, Diplomys rufodorsalis) ist ein Nagetier aus der Familie der Stachelratten (Echimyidae). Die Art war seit 1898 nicht mehr im Freiland nachgewiesen worden und wurde 2011 wiederentdeckt.
Bis 2011 waren nur zwei Individuen bekannt, von denen eines vermessen wurde. Dieses adulte Männchen hatte eine Gesamtlänge von 45,7 cm, wobei 26,7 cm auf den mehr als körperlangen und kräftigen Schwanz entfielen. Die Ohrlänge betrug 12 mm, die sehr kurzen und breiten Hinterfüße hatten eine Länge von 35 mm. Der Gesichtsschädel ist sehr kurz. Die Augen sind wohl in Anpassung an die nachtaktive Lebensweise auffallend groß. Das Fell ist sehr weich, dicht und lang.
Die Art ist sehr auffallend gefärbt. Auf der Oberseite sind die Tiere intensiv rotbraun, die Flanken und auch die Kopfseiten sind heller gelblich rotbraun und die Unterseite ist grau. Auf Oberkopf und Nacken befinden sich einige Haare mit schwarzen Spitzen. Die kleinen Ohren sind außen unbehaart, auf der Innenseite weisen die Ohrmuscheln zahlreiche lange Haare auf. Der Schwanz ist stark behaart, die körpernahen drei Fünftel sind schwarz, der Rest des Schwanzes ist scharf abgesetzt weiß.
Rotschopf-Baumratten sind in der Sierra Nevada de Santa Marta, einer isolierten Bergkette im Norden Kolumbiens, heimisch. Diese Bergregion weist eine hohe Artenvielfalt auf und gilt als einzigartiger Ort auf der Welt.
Über die Lebensgewohnheiten der Rotschopf-Baumratten ist wenig bekannt. Es sind nachtaktive Tiere. Sie können leicht eine vertikale Holzoberfläche erklimmen.
Die Ernährung der Rotschopf-Baumratten ist unbekannt, aber man nimmt an, dass sie sich von Pflanzenmaterial wie Früchten oder Samen ernähren.
Informationen über das Fortpflanzungsverhalten dieser Art sind rar.
Die Bedrohungen, denen diese kleinen Nagetiere ausgesetzt sind, sind unbekannt, aber man geht davon aus, dass der natürliche Lebensraum der Art geschädigt wird. Ein großer Teil ihres potenziellen Lebensraums ist von Dedomestikationen (die sich von der Fauna ernähren) befallen, und der Klimawandel ist eine langfristige Bedrohung für diese Art.
Die Rote Liste der IUCN und andere Quellen liefern keine Angaben zur Gesamtpopulationsgröße der Rotschopf-Baumratte. Derzeit wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als "Critically Endangered" (CR) eingestuft.