Rote zwergschattenkolibri, Rotbaucheremit, Rotschattenkolibri, Rotbürzelkolibri
Der Rote Zwergschattenkolibri (Phaethornis ruber), auch Rotbaucheremit, Rotschattenkolibri oder Rotbürzelkolibri genannt, ist ein nur 9 Zentimeter großer Vertreter aus der Familie der Kolibris mit einem weiten Verbreitungsgebiet in Südamerika.
Carl von Linné beschrieb den Roten Zwergschattenkolibri ursprünglich unter dem Namen Trochilus ruber. Das Typusexemplar zur Beschreibung stammte aus Suriname.
Der Begriff Phaethornis leitet sich aus den griechischen Wörtern φαέθων phaéthōn für „leuchtend, strahlend“ und ὄρνις órnis für „Vogel“ ab. Das Artepitheton ruber ist das lateinische Wort für „rot“. Episcopus ist ebenfalls lateinischen Ursprungs und steht für „Bischof“, in Anspielung auf das deutlich dickere schwarze Brustband dieser Unterart. Auch nigricinctus bezieht sich auf das schwarze Band. Dabei handelt es sich um eine lateinische Wortkombination aus den Wörtern niger für „schwarz“ und cinctus, cingere für „gebändert, umranden“. Die Wortkombination longipennis ist ebenfalls lateinischen Ursprungs und setzt sich aus den Wörtern longus für „lang“ und penna für „Feder“ zusammen. Die Namensgebung bezieht sich auf die etwas längeren Flügel dieser Unterart.
Der Rote Zwergschattenkolibri hat ein rot gefärbtes Gefieder am Bauch und Hals. Der obere Kopfbereich ist dunkelgrün, der Rücken und der Schwanz sind braun gefärbt. Der obere Schnabelteil ist silbern. Der untere Teil des Schnabels, die Unterseite des Schwanzes und die Beine sind schwarz. Hinter dem Auge und an der Brust hat er jeweils einen auffälligen dicken, schwarzen Streifen. Im Beinbereich ist das Gefieder weiß. Das Gesamtgewicht der Vögel beträgt nur ca. 2 Gramm.
Im Gegensatz zu den anderen Kolibriarten besitzt dieser eine besonders geformte Oberarmsehne, wie auch andere Vertreter seiner Gattung.
Die Unterarten des Roten Zwergschattenkolibri sind folgendermaßen verbreitet:
Auf der Suche nach seiner Nahrung, vor allem Nektar und Insekten, fliegt der Rote Zwergschattenkolibri durch die Urwälder von Guyana, Kolumbien, Venezuela, Bolivien und Brasilien. Dort bewohnt er das Unterholz der Regenwälder sowie Büsche und Bäume der Waldränder. Dieser kleine Vogel besetzt ein Revier, welches er energisch gegen Artgenossen verteidigt. Durch seine schnellen Flügelschläge erzeugt er ein brummendes Geräusch, ähnlich dem von Hummeln. Der Gesang der Vögel, welcher von der Morgendämmerung bis abends zu hören ist, wird als lauter Quietschton beschrieben.
Zur Fortpflanzungszeit tragen mehrere Männchen den Weibchen ihre Gesänge – schrille und laute Rufe – in einer so genannten Balzarena vor. Die Weibchen wählen danach ihre Paarungspartner aus. Die keulenförmigen Nester der Vögel befinden sich in Bodennähe, meist am Ende langer Palmenwedel.
Obwohl der Bestand abgenommen hat, ist der Rote Zwergschattenkolibri noch relativ häufig anzutreffen, deshalb führt die IUCN diese Art in der Kategorie „nicht gefährdet“ (least concern).