Schuppenkehl-Schattenkolibri

Schuppenkehl-Schattenkolibri

Schuppenkehleremit

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Phaethornis eurynome

Der Schuppenkehl-Schattenkolibri (Phaethornis eurynome) oder Schuppenkehleremit ist eine Vogelart aus der Familie der Kolibris (Trochilidae), die in Brasilien, Paraguay und Argentinien vorkommt. Der Bestand wird von der IUCN als „nicht gefährdet“ (least concern) eingeschätzt.

Herkunft der Tiernamen

Die Erstbeschreibung des Schuppenkehl-Schattenkolibris erfolgte 1832 durch René Primevère Lesson unter dem wissenschaftlichen Namen Trochilus eurynome. Die Typusexemplare hatte Lesson von Antoine Germain Bevalet (1779–1850) und Agathe François Gouÿe de Longuemare (1792–1866) erhalten. Sie stammten aus Brasilien. 1827 führte William Swainson die Gattung Phaethornis für den Östlichen Langschwanz-Schattenkolibri (Phaethornis superciliosus (Linnaeus, 1766)) ein.

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Der Begriff Phaethornis leitet sich aus den griechischen Wörtern φαέθων phaéthōn für „leuchtend, strahlend“ und ὄρνις órnis für „Vogel“ ab. Der Artname eurynome bezieht sich auf Eurynome, Tochter des Okeanos und der Thetys. Paraguayensis bezieht sich auf das Land Paraguay. Nigrirostris ist ein lateinisches Wortgebilde aus niger für „schwarz“ und -rostris, rostrum für „-schnäblig, Schnabel“. Pinheiroi ist Israel Pinheiro da Silva (1896–1973) gewidmet. Melanotis leitet sich aus den griechischen Wörtern μέλας, μέλανος mélas, mélanos für „schwarz“ und -ωτις, οὖς, ὠτός -ōtis, ous, ōtos für „-ohrig, Ohr“ ab.

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Aussehen

Der Schuppenkehl-Schattenkolibri erreicht eine Körperlänge von etwa 14,0 bis 14,5 cm bei einem Gewicht der Männchen von ca. 4,6 bis 6,0 g und der Weibchen von ca. 4,5 g. Der Oberkopf ist schwarzbraun, die Nackenfedern rotbraun gesäumt. Die Oberseite und die Flügeldecken sind bronzegrün, wobei alle Federn ockerfarbene Säume aufweisen. Der Überaugstreif ist hell ocker, der Bartstreif etwas heller. Die schwärzlichen Kehlfedern haben ockerfarbene Säume, wodurch sie geschuppt wirken. Die Unterseite ist grau, der Bauch und die Unterschwanzdecken ocker. Die Flügel sind schwärzlich purpur. Die goldgrünen Schwanzfedern haben eine breite subterminale Binde sowie weiße breite Säume an den Außenfahnen. Die mittleren Steuerfedern haben eine lange weiße Spitze. Der Oberschnabel ist schwarz, der Unterschnabel gelb mit schwarzer Spitze. Die Füße sind braun. Das Weibchen hat kürzere Flügel und einen etwas gebogeneren Schnabel.

Verteilung

Erdkunde

Kontinente
Biogeografische Bereiche

Der Schuppenkehl-Schattenkolibri bevorzugt das Unterholz in Tiefland- und Bergregenwald, speziell im südwestlichen Verbreitungsgebiet feuchte Gebiete in laubabwerfenden Wäldern sowie alte Sekundärvegetation. Er ist relativ häufig in den Bergregionen anzutreffen. Berichte existieren aus Höhenlagen zwischen 100 und 2250 Meter. Man findet den Schuppenkehl-Schattenkolibri in den Küstenwäldern des südöstlichen Brasiliens von Espírito Santo bis Rio Grande do Sul und den Waldgebieten von Minas Gerais.

Schuppenkehl-Schattenkolibri Lebensraum-Karte

Biom

Schuppenkehl-Schattenkolibri Lebensraum-Karte
Schuppenkehl-Schattenkolibri
Attribution License

Gewohnheiten und Lebensstil

Lebensstil
Saisonales Verhalten
Vogelruf

Fressverhalten und Ernährung

Der Schuppenkehl-Schattenkolibri bezieht seinen Nektar von blühenden Pflanzen der Gattungen Helikonien, Centropogon, Costus, Neoregelia, Nidularium, Sinningia, Siphocampylus, Springkräuter, Besleria, Passionsblumen, Quesnelia, Tillandsien, Vriesea, Aechmea, Canistrum, Inkalilien, Salbei, Dahlstedtia, Nematanthus, Jacobinia, Manettia und anderen Pflanzen. Als sogenannter Trapliner fliegt er regelmäßig in rascher Folge ganz bestimmte verstreute Blüten an. Ebenso ernährt er sich von kleinen Arthropoden.

Paarungsgewohnheiten

Die Brutzeit in Brasilien ist von September bis März. Das lange kegelförmige Nest aus Pflanzenmaterial und Spinnweben wird an die inneren Spitzen von Palmblättern angebracht. Zum Bau verwendet der Vogel Farne und Helikonien. Die Nester sind ca. 105 mm hoch. Der Außenradius beträgt ca. 65 mm, der Innenradius ca. 22 mm und ist innen 10 mm tief. Das Nest wird oft mit roten Flechten der Art Spiloma roseum verkleidet. Durch die Brutwärme entweicht der Flechte ein eigentümlicher Farbstoff, der sowohl die Eier, als auch den Bauch des brütenden Kolibris rosa einfärbt. In der Serra do Caraça und im Distrikt Paranapiacaba wurden von Rolf Grantsau deshalb Exemplare sowohl mit typischer Farbe als auch mit rosa Färbung beobachtet. Das Gelege besteht aus zwei Eiern, die ca. 0,75 g schwer und ca. 17,0 × 10,5 mm groß sind. Die Brutdauer beträgt ca. 17 Tage. Nach 22 bis 23 Tagen werden die Nestlinge flügge.

POPULATION

Referenzen

1. Schuppenkehl-Schattenkolibri artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Schuppenkehl-Schattenkolibri
2. Schuppenkehl-Schattenkolibri auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/22686949/130114182
3. Xeno-Canto-Vogelruf - https://xeno-canto.org/677735

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