Wickelschwanz-skink
Der Wickelskink (Corucia zebrata), auch Wickelschwanz-Skink genannt, hat eine Gesamtlänge von bis zu 75 Zentimetern. Mit einer Kopf-Rumpf-Länge von 35 Zentimetern ist er der größte Skink der Welt. Er lebt auf den Salomon-Inseln Bougainville, Choiseul, New Georgia, Santa Isabel, Nggela Sule, Guadalcanal, Malaita, Makira, Ugi ni Masi, Owa Raha sowie auf den Shortland-Inseln. Wickelskinke sind Baumbewohner und besiedeln sowohl den Küstenregenwald als auch Bergwälder in Höhen bis zu 1000 Metern.
Die Tiere sind graugrün bis hell olivgrün gefärbt. Der Rücken ist mit hellen und dunklen Flecken oder Streifen gemustert, woher sich das Artepitheton zebrata herleitet. Die deutschen Namen spielen auf den kräftigen Greifschwanz an, der stark genug ist, dass sich die Echsen allein an ihm festhalten können. Man unterscheidet zwei Unterarten:
Der Wickelskink hat einen langen, schlanken Körper, starke, kurze Beine und einen dreieckig geformten Kopf mit kleinen runden Augen. Der Skink hat einen starken Brechkiefer, aber die Zähne sind klein und dienen zum Fressen von Pflanzenmaterial. Sein Greifschwanz hilft ihm, sich mühelos von Ast zu Ast zu bewegen und gibt dem Skink seine geläufigeren Namen: Affenschwanzskink, Greifschwanzskink oder Affenskink. Männchen haben in der Regel einen breiteren Kopf und eine schlankere Körperform als weibliche Skinke. Männchen haben ein V-förmiges Schuppenmuster direkt hinter der Kloakenöffnung, das bei weiblichen Skinken nicht vorhanden ist. Die Schuppen der Wickelskinke sind dunkelgrün, aber oft hellbraun oder schwarz gesprenkelt. Die Schuppen auf der Unterseite variieren von hellgelb bis zu verschiedenen Grüntönen. Die Zehen an allen vier Beinen haben dicke, gebogene Nägel, die zum Klettern und Festhalten von Baumstämmen dienen.
Wickelskinke sind in Papua-Neuguinea und auf dem Archipel der Salomonen, einer Inselgruppe im südwestlichen Pazifik, heimisch. Sie leben in Bäumen in halb gerodeten Gebieten und kultivierten Nahrungsgärten, insbesondere dort, wo Würgefeigenbäume vorhanden sind.
Wickelschwanz-Skinke sind träge und verbringen den Tag schlafend in den Bäumen. In der Nacht fressen sie und begeben sich dazu auch auf den Erdboden. Sie fressen unter anderem die Blätter der Efeutute und des Pfeffers. Wickelschwanz-Skinke sind lebendgebärend und bringen nach einer Tragzeit von 6 Monaten ein bis zwei Jungtiere zu Welt. Diese sind bei der Geburt 29 bis 33 Zentimeter lang, bei einer Kopf-Rumpf-Länge von 14 bis 16 Zentimetern. Das Geburtsgewicht beträgt 100 bis 120 Gramm.
Wickelskinke sind Pflanzenfresser (Blattfresser, Frugivoren) und ernähren sich von den Blättern, Blüten, Früchten und wachsenden Trieben verschiedener Pflanzenarten. Jungtiere fressen oft den Kot von ausgewachsenen Tieren, um sich die für die Verdauung ihrer Nahrung notwendige Mikroflora anzueignen.
Die Wickelskinke pflanzen sich durch Viviparie-Matrotrophie fort. Das Weibchen versorgt seine Jungen, die nach einer Tragzeit von 6 bis 8 Monaten geboren werden, mit einer Plazenta; dies ist eine seltene Eigenschaft bei Reptilien. Die neugeborenen Skinke sind im Vergleich zu ihren Müttern sehr groß; sie sind etwa 29-30 Zentimeter lang und wiegen bei der Geburt 80-175 Gramm (0,18-0,386 lb). Fast alle Geburten sind Einzelgeburten, aber gelegentlich werden auch Zwillinge geboren. Die Weibchen zeigen um die Zeit der Geburt herum ein starkes Schutzverhalten. Dieses Schutzverhalten gegenüber den Jungen ist bei Reptilien selten, aber von kürzerer Dauer als das Schutzverhalten eines typischen Säugetiers. Der neugeborene Skink bleibt 6 bis 12 Monate lang in seinem Zirkel und wird in dieser Zeit nicht nur von seinen Eltern, sondern auch von anderen, nicht verwandten erwachsenen Skinks in der Gruppe beschützt. Im Alter von etwa einem Jahr, manchmal auch früher, zieht das Jungtier aus, um eine neue Familie zu gründen. Einige Individuen blieben jedoch mehrere Geburten lang in der Gruppe, ohne ausgestoßen zu werden.
Zu den größten Bedrohungen für die Wickelskinke der Salomonen gehören die extensive Abholzung, der Verzehr durch die einheimische Bevölkerung und die Exportnachfrage für den Heimtierhandel.
Die Rote Liste der IUCN und andere Quellen liefern keine Angaben zur Gesamtpopulationsgröße des Wickelskinks. Derzeit wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als Potentiell gefährdet (NT) eingestuft und ihr Bestand ist heute abnehmend.
