Der Rostmantelwürger (Lanius souzae) ist ein Singvogel aus der Gattung der Echten Würger (Lanius) innerhalb der Familie der Würger (Laniidae).
Die kleine, nur etwa lerchengroße braun-graue Würgerart erinnert etwas an einen blass gefärbten Neuntöter, ist von diesem aber leicht durch die deutlichen weißen Schulterstreifen zu unterscheiden. Sie kommt in einem relativ großen Gebiet vor allem im südlichen Zentralafrika südlich des Äquators insbesondere in Miombo-Waldsavannen vor. Er lebt einzeln oder in Paaren, wird aber auch oft in kleinen Gruppen von vier bis fünf Individuen beobachtet.
Wie die Mehrheit der Vertreter dieser Gattung ist auch der Rostmantelwürger ein Ansitzjäger, der sich vornehmlich von Wirbellosen und nur gelegentlich von kleinen Wirbeltieren ernährt. Die Art gilt als Standvogel, doch sind auch kleinräumige Wanderungen im Südwinter festgestellt worden.
Die scheue, wenig auffällige Art ist nur unzureichend erforscht. Über ihre Verbreitungsdichte liegen kaum Informationen vor, doch wird sie zurzeit (2016) in keiner Gefährdungsstufe gelistet. Der nördlich des Äquators verbreitete Rotbürzelwürger gilt als Schwesterart, doch weisen neuere Untersuchungen eher auf eine sehr nahe Verwandtschaft zum Südlichen Fiskalwürger hin. Neben der Nominatform bestehen noch zwei andere, geringfügig differenzierte Unterarten.
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beginnt mitDer Rostmantelwürger ist eine wenig auffällige, auch in ihren Vokalisationen eher leise, schlanke Würgerart. In Größe (17 – 18 Zentimeter) und Gewicht (max. 30 Gramm) gleicht sie dem Neuntöter, dem sie auch in Habitus und Gefiederfärbung ähnlich ist, allerdings deutliche weiße Schulterabzeichen aufweist. Zusätzlich sind Waldsavannen ihr Lebensraum, während sich der Neuntöter im Winter vor allem in Dornbuschsavannen aufhält. Sehr ähnlich ist auch der Rotbürzelwürger, doch sind die Verbreitungsgebiete der beiden Arten weiträumig getrennt. Der Geschlechtsdimorphismus beschränkt sich auf einen moderaten Färbungsunterschied: Weibchen sind etwas blasser gefärbt und weisen an den Flanken rötlichbraune Farbtöne auf.
Scheitel, Nacken und Mantel sind blass grau. Die schwarze Gesichtsmaske ist auffällig; sie beginnt am Schnabelansatz und verläuft über die Augen zu den Ohrdecken. Zum Scheitel hin wird sie von einer nicht immer deutlich erkennbaren hellen Federregion begrenzt. Die Schultern sind weiß, der Rücken auf dumpf-braunem Grund sehr fein schwarz gebändert. Der Bürzel ist eher graubraun und kaum gebändert. Die Schwingen sind matt braun, die Deckfedern eher rötlichbraun und fein schwarz gebändert. Die Handschwingen weisen keine weiße Basalregion auf, deshalb erscheint beim sitzenden Vogel auch kein weißes Flügelfeld. Die Unterseite ist cremefarben bis weißlich, manchmal mit einer sehr feinen dunklen Zeichnung. Der lange, schmale, nur ganz leicht gerundete Schwanz weist auf mattbraunem Grund eine rötlichbraune und schwarze Bänderung auf. Bis auf das Mittelpaar sind alle Schwanzfedern unregelmäßig weiß getropft, die Außenfahnen der Randfedern sind teilweise weiß. Der Schnabel ist bis auf die deutlich hellere Basis des Unterschnabels schwarz, die Beine sind dunkelgrau, die Iris ist dunkelbraun.
Jungvögel sind auf der Oberseite rötlichbraun, auf der Unterseite schmutzig weiß. Die Schulterregion ist weißlich. Sie sind am gesamten Körper auffallend stark dunkel gebändert und geflockt. Die Gesichtsmaske ist bräunlich und nur andeutungsweise erkennbar.
Das Verbreitungsgebiet des Rostmantelwürgers liegt zur Gänze in Afrika südlich des Äquators.
Es reicht von Zentral und Nordostangola, den Süden der Demokratischen Republik Kongo, über Sambia und Malawi ostwärts bis in den Westen von Tansania und den Nordwesten von Mosambik. Während im Westen die Art relativ flächendeckend vorkommt, lockern gegen Osten hin die Vorkommen inselartig auf. Weitgehend isolierte Verbreitungsinseln liegen im Nordwesten in der Republik Kongo sowie in Gabun, im Nordosten westlich und südlich des Viktoriasees im nordwestlichsten Tansania und in Ruanda sowie im Südwesten und Süden im südlichen Angola und im nördlichen Botswana. Nicht bestätigt sind Beobachtungen aus dem südlichen Burundi und dem nördlichen Namibia.
Der Rostmantelwürger ist weitgehend, jedoch nicht ausschließlich an Miombo–Baumsavannen gebunden, in denen Bäume aus der Gattung Brachystegia die Leitgewächse sind. Er bevorzugt Areale mit kurzem oder fehlendem Grasbewuchs und aufgelockertem Baumbestand. Die Art erscheint auch in Savannentypen, in denen andere Laubbäume wie etwa Uapaca sp., Burkea sp. oder Baikiaea sp. vorherrschen. In Ruanda kommt sie ausschließlich in Pericopsisbeständen vor. In reinen Dornbuschsavannen brütet der Rostmantelwürger nicht, besiedelt jedoch die Randbereiche der Acacia – Compretum Savanne. Nur vereinzelt werden Bruten in großen Gärten oder am Rande von Siedlungen festgestellt.
Über die vertikale Verbreitung des Rostmantelwürgers ist wenig bekannt. Die bisherigen Beobachtungen weisen ihn als Art mittlerer Höhen, etwa zwischen 700 und 1800 Metern aus.
Die Art gilt als Standvogel. Da sie jedoch im Südwinter aus manchen Brutgebieten völlig verschwindet, werden lokale, kleinräumige Wanderbewegungen vermutet. Auch kleinräumige Wanderbewegungen während der Trockenzeit sind wahrscheinlich.
Zu Reviergröße und Raumbedarf bestehen keine Angaben.
Detaillierte Angaben sind nicht verfügbar. Zikaden und große Spinnen wurden festgestellt, doch ist das Beutetierspektrum mit Sicherheit wesentlich umfangreicher und wird vor allem unterschiedlichste Insektenarten und gelegentlich kleine Wirbeltiere umfassen. Eine Attacke auf einen etwa sperlingsgroßen Violettmantel-Nektarvogel ist dokumentiert.
Wie die meisten Arten der Gattung Lanius ist auch der Rostmantelwürger vor allem ein Ansitzjäger, der in geneigter oder fast horizontaler Position von einer Sitzwarte aus vor allem den Boden nach Beutetieren absucht. Bei Würgern dieser Größe liegt der größte Jagderfolg innerhalb eines Radius von etwa 10 Metern. Erspäht er ein geeignetes Beutetier, gleitet er vom Ansitz und schlägt es am Boden. Kleinere Beute wird an Ort und Stelle gefressen, größere zum Ansitz zurückgetragen und dort zerlegt. Ob der Rostmantelwürger Beutetiere aufspießt ist nicht bekannt.
Die Bestandsverhältnisse der Art sind weitgehend unbekannt. Die Umwandlung von Miombo-Savannen in für Tabakanbau geeignete Flächen bzw. die übermäßige Entnahme von Holz, das man zum Trocknen des Tabaks aber auch als Feuerholz benötigt, gefährdet den Lebensraum der Art. Der Rostmantelwürger gilt nirgendwo als häufige Art, wird aber aufgrund seiner verborgenen Lebensweise wohl auch oft übersehen. Die IUCN stuft den Populationstrend zwar als abnehmend ein, listet die Art jedoch in keiner Gefährdungsstufe.