Braunbaucheremit, Baron rothschild
Der Orangebauch-Schattenkolibri (Phaethornis syrmatophorus) oder Braunbaucheremit, gelegentlich auch Baron Rothschild genannt, ist eine Vogelart aus der Familie der Kolibris (Trochilidae), die in Kolumbien, Ecuador und Peru vorkommt. Der Bestand wird von der IUCN als „nicht gefährdet“ (least concern) eingeschätzt.
Die Erstbeschreibung des Orangebauch-Schattenkolibris erfolgte 1852 durch John Gould unter dem wissenschaftlichen Namen Phaethornis syrmatophora. Das Typusexemplar hatte Gould in seiner Sammlung und stammte aus der Nähe von Quito. 1827 führte William Swainson die Gattung Phaethornis für den Östlichen Langschwanz-Schattenkolibri (Phaethornis superciliosus (Linnaeus, 1766)) ein.
Der Begriff Phaethornis leitet sich aus den griechischen Wörtern φαέθων phaéthōn für „leuchtend, strahlend“ und ὄρνις órnis für „Vogel“ ab. Syrmatophorus ist ein griechisches Wortgebilde aus σύρμᾰ syrma (Stamm σύρμᾰτ- syrmat-) für „langes Schleppkleid“ und φορός phorós „tragend“ (von φέρειν phérein „tragen“). Columbianus bezieht sich auf das Land Kolumbien. Huallagae bezieht sich auf den Río Huallaga. Berlepschi ist Hans Hermann Carl Ludwig von Berlepsch gewidmet.
Der Orangebauch-Schattenkolibri erreicht eine Körperlänge von etwa 14,0 cm bei einem Gewicht der Männchen von ca. 5,0 bis 7,0 g. Dieser mittelgroße Kolibri aus der Unterfamilie der Eremiten mit seinem markanten langen, deutlich gebogenen Schnabel hat eine olivgrüne Oberseite und rötlich orange Oberschwanzdecken. Der Oberkopf ist etwas dunkler. Die schwärzlichen Wangen werden von gelbbraunen bis weißlichen Überaugen- und Bartstreifen abgegrenzt. Der Bauch und die Unterschwanzdecken sowie die Schwanzfedernränder sind leuchtend orange. Der Schnabel des Weibchens ist noch etwas gebogener und die Flügel sind etwas kürzer. Jungvögel haben blass ockerfarbene Ränder an den Federn der Oberseite, was ihnen ein schuppiges Aussehen verleiht.
Der Orangebauch-Schattenkolibri bevorzugt das Unterholz von feuchten Bergwäldern. Gelegentlich ist er an Waldrändern oder in dichter Sekundärvegetation zu sehen. Meist bewegt er sich in Höhenlagen zwischen 1000 und 2300 Metern, doch existieren auch Berichte aus Höhenlagen zwischen 750 und 3100 Metern.
Der Orangebauch-Schattenkolibri bezieht als Nahrung Nektar wie andere Kolibris auch. Ebenso ernährt er sich von kleinen Arthropoden. Als sogenannter Trapliner fliegt er regelmäßig in rascher Folge ganz bestimmte verstreute Blüten an.
Aus Ecuador gibt es Berichte von Brutaktivitäten im Juni. Gonadenaktivitäten wurden in Peru im Dezember festgestellt. In Kolumbien wurde der Orangebauch-Schattenkolibri in Brutstimmung von März bis August und im Dezember beobachtet. Das längliche kegelförmige Nest besteht aus trockenen Blättern, Pflanzenfasern und Farnschuppen. Es wird umgeben von Spinnenseide und unter einem Blatt angebracht. Ein Gelege besteht aus zwei weißen Eiern.