Victoria-krontaube
Die Fächertaube (Goura victoria), auch Victoria-Krontaube genannt, ist eine Vogelart aus der Familie der Tauben (Columbidae). Sie zählt zu den Krontauben und weist eine sehr hohe Ähnlichkeit zu anderen Krontaubenarten auf, der Krontaube, der Rotbrust-Krontaube und der Sclaters Rotbrust-Krontaube.
Fächertauben wurden bereits 1848 im Zoo von London gezeigt. Zahlreiche zoologische Gärten pflegen heute Fächertauben in ihren Tropenhallen, europäische Zoos bemühen sich in einem Erhaltungszuchtprogramm um den Fortbestand der Art, die von der IUCN als near threatened – potentiell gefährdet eingestuft wird. In der Zootierhaltung gelingt mittlerweile die Zucht sehr regelmäßig.
Ta
TagaktivTagaktive Tiere sind tagsüber aktiv, während sie nachts schlafen oder auf andere Weise inaktiv sind. Der Zeitpunkt der Aktivität eines Tieres hängt...
Pf
PflanzenfresserPflanzenfresser sind als Primärkonsumenten eine der Gruppen, in die die Ökologie die Konsumenten einteilt. Die nächsthöhere trophische Ebene stelle...
Fr
FruchtfresserAls Fruchtfresser, Früchtefresser, Frugivoren oder Fruktivoren werden Tiere bezeichnet, deren Verdauungsapparat, Körperbau und Verhalten auf den Ve...
Kö
KörnerfresserDer Raub von Samen, oft auch als Körnerfresserei bezeichnet, ist eine Art der Interaktion zwischen Pflanzen und Tieren, bei der Körnerfresser (Same...
Ba
BaumbewohnerBaumbewohnende Fortbewegung ist die Fortbewegung von Tieren in Bäumen. In Lebensräumen, in denen Bäume vorhanden sind, haben sich die Tiere so entw...
Te
TerrestrischTerrestrische Tiere sind Tiere, die überwiegend oder vollständig an Land leben (z.B. Katzen, Ameisen, Schnecken), im Gegensatz zu aquatischen Tiere...
Ne
NesthockerAls ovipar bezeichnet man Tiere, die Eier legen. Der Oviparie steht die Viviparie gegenüber. Die Vertreter beider Fortpflanzungsformen stellen kein...
Mo
MonogamMonogamie bezeichnet bei Tieren eine lebenslange exklusive Fortpflanzungsgemeinschaft zwischen zwei Individuen einer Art. Beim Menschen ist mit dem...
So
SozialKe
Keine TierwanderungTiere, die keine saisonalen Wanderungen machen und das ganze Jahr über in ihrem heimischen Verbreitungsgebiet bleiben, werden als Keine Tierwanderu...
V
beginnt mitDie Fächertaube erreicht eine Körperlänge von 74 Zentimeter. Ihr Gewicht beträgt durchschnittlich 2,5 Kilogramm. Sie zählt damit zu den größten und schwersten rezenten Taubenarten. Es besteht kein Geschlechtsdimorphismus.
Wie für die Gattung der Krontauben charakteristisch, hat auch die Fächertaube einen abgerundeten Schwanz mit 16 Federn, keine Bürzeldrüse und keine Gallenblase. Die unbefiederten Beine sind ausgesprochen lang und kräftig. Kennzeichnend für die Art sind die Haubenfedern, die einen Fächerkamm formen. Die Federn sind an ihrem Ende weiß gesäumt und spatelförmig. Ansonsten ist das Gefieder Kronentauben-typisch. Die Körperoberseite und die Körperseiten sind dunkel graublau. Der Hals, die Brust sowie die Körperunterseite dagegen dunkel purpurrot. Fächertauben haben einen hellgrauen Flügelspiegel, der dunkelbraun gesäumt ist. Die Schwanzfedern haben an ihrem Ende einen hellen Fleck. Der Schnabel ist dunkelgrau. Die Iris der großen Augen ist rot.
Die Fächertaube kommt in zwei Unterarten auf Neuguinea vor. Ihr Lebensraum sind Sümpfe und Sagopalmenbestände. Sie besiedelt auch trockene Wälder. Fächertauben zählen zu den überwiegend bodenbewohnenden Arten. Charakteristisch für Fächertauben ist der langsam und auf Menschen majestätisch wirkende Gang. Trotz ihrer Größe ist die Fächertaube jedoch flugfähig und baumt auf, wenn sie sich bedroht oder beunruhigt fühlt. Sie leben überwiegend paarweise oder in kleinen Trupps. Die Nahrung besteht aus Sämereien, Früchten und Insekten. Das Nest wird grundsätzlich in Bäumen errichtet. Es besteht aus Zweigen und Blättern und ist stabiler errichtet als für Tauben charakteristisch. Das Gelege umfasst nur ein einzelnes Ei. Die Brutdauer beträgt 28 Tage.
Die Bestandsgröße ist zwar nicht bekannt, die IUCN betrachtet die Fächertaube aber dennoch als „gefährdet“, weil die Bestände durch starke Bejagung vermutlich deutlich rückläufig sind.
Fächertauben sind gesellige Vögel. Auf der Suche nach Nahrung sind sie meist in Paaren oder kleinen Gruppen unterwegs. Sie laufen mit einem gemächlichen Gang über den Waldboden. Fächertauben verbringen die meiste Zeit auf dem Boden und fliegen nur dann in die Bäume, wenn sie gestört werden oder um sich nachts niederzulassen. Wenn sie gestört werden, fliegen diese Vögel direkt in die Baumkronen oder auf einen großen horizontalen Ast eines großen Waldbaums. Wenn sie gestört werden, können sie eine ganze Weile auf ihrer Sitzstange bleiben, Kontaktrufe ausstoßen und mit dem Schwanz wedeln. Die Männchen zeigen sich regelmäßig aggressiv, um ihre Dominanz zu demonstrieren. Bei diesen Interaktionen blähen die Tauben ihre Brust auf und heben wiederholt ihre Flügel, als ob sie sich darauf vorbereiten, ihren Gegner zu schlagen. Sie stürzen sich auch kurz aufeinander und können sich sogar schlagen, aber sie berühren sich nur selten und können außerhalb der frühen Paarungszeit völlig friedlich gegenüber anderen Männchen sein. Fächertauben verwenden verschiedene Rufe, um miteinander zu kommunizieren. Ihr Kontaktruf ist ein tiefes, dumpfes und eher menschenähnliches 'ummm' oder 'hmmm'. Sie machen ein lautes Klatschen, wenn sie fliegen, und ihre Paarungsrufe bestehen aus einem tiefen 'hoota-hoota-hoota-hoota'. Wenn sie ihr Revier verteidigen, machen diese Vögel einen schallenden 'whup-up, whup-up, whup-up'-Ruf.
Fächertauben sind Pflanzenfresser (Frugfresser, Körnerfresser). Sie ernähren sich hauptsächlich von Fallobst, aber auch von Beeren, Samen und gelegentlich von kleinen Wirbellosen.
Fächertauben sind monogam und paaren sich ein Leben lang. Ihre Brutzeit erreicht ihren Höhepunkt spät in der Regenzeit und in der Trockenzeit. Wenn das Männchen um das Weibchen wirbt, senkt es seinen Kopf, streckt sich nach vorne und schwingt dann rhythmisch seinen Kopf auf und ab, während es gleichzeitig mit seinem gefächerten Schwanz wedelt. Obwohl das Weibchen den größten Teil der Brutpflege übernimmt, helfen beide Elternteile bei der Aufzucht der Jungen. Das Weibchen legt in der Regel ein einzelnes weißes Ei in ein gut gebautes Baumnest aus Stämmen, Stöcken und Palmenblättern. In den Wochen vor der Eiablage bringt das Männchen dem Weibchen Nistmaterial. Das Ei wird etwa 30 Tage lang bebrütet. Die Küken sind Nesthocker, d.h. sie schlüpfen hilflos und blind und benötigen elterliche Fürsorge. Die Jungen verlassen das Nest, wenn sie noch viel kleiner als ihre Eltern sind, werden aber insgesamt 13 Wochen lang aktiv betreut. Im Alter von fünfzehn Monaten sind sie fortpflanzungsfähig.
Die Fächertaube ist heute die am seltensten vorkommende der drei Fächertaubenarten in freier Wildbahn, obwohl sie in Gefangenschaft am häufigsten gehalten wird. Die vielleicht größte Bedrohung für die Art ist der anhaltende Lebensraumverlust durch die Abholzung. In der Nähe menschlicher Siedlungen ist sie inzwischen recht selten, da sie dort stark bejagt wird, insbesondere in Gebieten, in denen Waffenbesitz weit verbreitet ist. Er ist recht zahm und lässt sich leicht erschießen, scheint aber in der freien Wildbahn Angst vor Menschen zu haben. Gejagt wird er hauptsächlich wegen seiner Federn und seines Fleisches.
Laut der Roten Liste der IUCN beläuft sich die Gesamtpopulation der Fächertaube auf etwa 10.000-20.000 Individuen. Gegenwärtig wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als Potentiell gefährdet (NT) eingestuft und ihr Bestand ist heute abnehmend.
Soziale Tiere sind Tiere, die in hohem Maße mit anderen Tieren interagieren, in der Regel mit ihrer eigenen Spezies (Artgenossen), und zwar so weit...