Neuguinea-Amethystpython

Neuguinea-Amethystpython

Amethystpython

Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Unterordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Simalia amethistina
Populationsgrösse
Unknown
Lebensdauer
20 years
Gewicht
5-15
11-33
kglbs
kg lbs 
Länge
2-4
6.6-13.1
mft
m ft 

Der Neuguinea-Amethystpython (Simalia amethistina, Syn.: Morelia amethistina), auch kurz Amethystpython, zählt zur Familie der Pythons (Pythonidae) und wird dort in die Gattung der Amethystpythons (Simalia) gestellt. Die in Indonesien, Papua-Neuguinea und dem australischen Bundesstaat Queensland (Daintree National Park) beheimatete Schlange zeigt lokal unterschiedliche Farbmorphen. Bei der Auftrennung der Amethystpythons im Jahr 2000 wurde die Art neu definiert. Erste molekulargenetische Analysen erhärten den Verdacht, dass der Neuguinea-Amethystpython aus mindestens zwei eigenständigen Arten besteht. Über die Biologie dieses Pythons ist fast nichts bekannt.

Aussehen

Der Neuguinea-Amethystpython ist ein schlanker, aber dennoch ziemlich kräftig gebauter Python. Sein langer Schwanz kann über 17 % der Gesamtlänge ausmachen. Der Kopf ist deutlich vom Hals abgesetzt und bei adulten Weibchen deutlich verbreitert. Die Augen liegen an den Kopfseiten und sind leicht nach vorne gerichtet. Die rundliche, von oben betrachtet, halbovale Schnauze ist bei Männchen länger ausgeprägt als bei Weibchen. Ihr sitzen die runden Nasenlöcher schräg zwischen Kopfoberseite und Kopfseite auf. Diese große Art konnte bisher nur anhand weniger Individuen untersucht werden, wodurch noch keine Daten zur Durchschnitts- und Maximallänge adulter Tiere vorliegen. Ein in Gefangenschaft geborenes Individuum der Sorong-Population besaß nach sechs Jahren bereits eine Gesamtlänge von 4,72 Meter. Das Erbgut der Art besteht aus 36 diploiden Chromosomen (2n = 36).

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Das von oben nur mäßig sichtbare Rostrale (Schnauzenschild) hat, wie bei den meisten anderen Pythons auch, zwei tiefe Labialgruben. Die Nasenlöcher sind jeweils im oberen hinteren Teil des großen Nasale (Nasenschild) positioniert. Vom Nasenloch bis zum Hinterrand des Schildes zieht eine gut erkennbare Naht. Zur Kopfmitte hin sind die Nasalia von einem Paar Internasalia (Zwischennasenschilden) separiert. Von der Schnauzenspitze her entlang der Mittellinie der Kopfoberseite folgen den Internasalia ein großes langes vorderes Paar Präfrontalia (Vorstirnschilde). Das hintere Paar Präfrontalia liegt seitlich den vorderen Präfrontalia an und wird durch diese entweder komplett getrennt oder vereinigt sich an seinem Hinterteil. Bei der ersten Variante grenzen die vorderen Präfrontalia direkt an das dahinter liegende große, einfache Frontale (Stirnschild), oder werden durch ein kleineres Schild von diesem getrennt. Hinter dem Frontale schließen drei große Paare Parietalia (Scheitelschilde) an, die untereinander teilweise bis komplett fusioniert sein können. Auf der Mittellinie zwischen diesen Schildpaaren können zudem bis zu zwei kleine Interparietalia (Zwischenscheitelschilde) liegen. Über den Augen befindet sich je ein großes dreieckiges Supraoculare (Überaugenschild). Präocularia (Voraugenschilde) existieren zwei bis drei, Postocularia (Hinteraugenschilde) drei bis fünf. Subocularia (Unteraugenschilde) fehlen bei dieser Art. Auf der Seite des Kopfes zwischen Auge und Nasenloch liegen in ein bis drei Reihen angeordnete Lorealia (Zügelschilde). Von gewöhnlich 12 Supralabialia (Oberlippenschilden) tragen die vordersten vier an ihrem hinteren Rand tiefe Labialgrube, wobei die Labialgrubengröße gegen den Maulwinkel hin abnimmt. Supralabialia Nummer 6 und 7 berühren zudem den Augenunterrand. Infralabialia (Unterlippenschilde) gibt es 18 bis 23, wovon die vordersten zwei schwach erkennbare und ab hinter dem Auge sechs bis acht, teilweise auch mehr, tiefe Labialgruben tragen. Die Kinngrube besteht aus schilderloser Haut, selten auch wenigen kleinen Schilden.

Die Anzahl der Ventralia (Bauchschilde) variiert zwischen 320 und 346, die Anzahl der dorsalen Schuppenreihen in der Körpermitte zwischen 41 und 57. Von der Kloake bis zur Schwanzspitze finden sich 99 bis 106 meist paarige Subcaudalia (Schwanzunterseitenschilde). Das Anale (Analschild) ist ungeteilt.

Neuguinea-Amethystpythons zeigen sehr frappante ortsspezifische Färbungs- und Musterungsunterschiede, die auch von genetischen Differenzen begleitet sind. Geographisch konnten bisher zwei deutlich unterschiedliche Farbformen abgegrenzt werden:

  • Populationen auf Nordost-Neuguinea (Nord- Irian Jaya und Soronghalbinsel) sind mittel- bis blassbraun und zeigt ein dunkles Muster, das auf dem hinteren Körperdrittel zunehmend verblasst. Es besteht entlang der Wirbelsäule aus Querbändern, die auch X-förmigen Figuren bilden können sowie je zwei Längsbändern auf den Flanken. Bei gewissen Tieren ist diese Körpermusterung nur geringfügig ausgeprägt oder fehlt ganz. Bei all diesen Tieren verläuft aber über den Hinterkopf und den Nacken je ein schwarzes, gut ausgeprägtes Band. Hiervon ist ersteres beidseits mit den Maulwinkeln verbunden. Von den aufgehellten Lippenschilden sind die vorderen deutlich dunkel umrandet. Die Zunge ist dunkelblau bis schwarz.
  • Populationen auf Südost-Neuguinea (Süd-Irian Jaya), sowie den kleineren Inseln Aru, Kai, Biak und Neubritannien zeigen eine mittel- bis dunkelbraune Grundfarbe. Sie kommen in gemusterter oder ungemusterter Form vor; Zwischenformen existieren nicht. Gemusterte Tiere tragen insbesondere auf der hinteren Körperhälfte eine gut sichtbare helle Musterung. Sowohl gemusterten als auch ungemusterten Tieren fehlen die schwarzen Nackenbänder. Die aufgehellten Lippenschilde können von einer dünnen dunklen Linie umrahmt sein. Die Zunge ist blau und besitzt rosa Spitzen.

Im Osten Neuguineas (Papua-Neuguinea), östlich der Flussarme von Sepik und Fly, sind keine regionalen Abgrenzungen zwischen nördlichen und südlichen Populationen mehr auszumachen. Es wird vermutet, dass die oben beschriebenen beiden Farbformen von West-Neuguinea eigenständige Arten sind und auf Ost-Neuguinea als auch auf dem Bismarck-Archipel sympatrisch vorkommen.

Eine weitere abweichende Farbform existiert auf Neuirland. Von dieser Insel sind ungemusterte Tiere mit braun-grau-rosa Körperfarbe und abweichender Genetik bekannt.

Alle Neuguinea-Amethystpythons besitzen goldene Augen, ein vom Augenhinterrand oberhalb der Oberlippe bis zum Maulwinkel ziehendes dunkles Band, sowie einen weißgrau gefärbten Bauch.

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Verteilung

Erdkunde

Die Art bewohnt den Bismarck-Archipel, Neuguinea, die Neuguinea angrenzenden Inseln Aru, Kai, Trobriand, Murray, Biak, Yapen, Normanby, Rossel, Daru, Bobo sowie die Inseln Misool und Salawati der Torres-Straße.

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Auf Neuguinea besiedeln diese Pythons eine Vielzahl verschiedener Habitate, von der Savanne bis zum Regenwald. Am Mount Rawlinson der Huon-Halbinsel erreichen sie Höhenlagen bis 1585 Meter über Meer und auf Irian Jaya sogar bis 1800 Meter.

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Neuguinea-Amethystpython Lebensraum-Karte

Klimazonen

Neuguinea-Amethystpython Lebensraum-Karte

Gewohnheiten und Lebensstil

Die Lebensweise dieses Pythons ist noch weitgehend unerforscht. Zur Nahrung zählen diverse Nagetiere und Vögel. Warane sollen gelegentlich auch gefressen werden. Zu den natürlichen Feinden des Neuguinea-Amethystpythons zählt unter anderem der ophiophage Papuapython.

Saisonales Verhalten

Fressverhalten und Ernährung

Neuguinea-Amethystpythons sind Fleischfresser. Ihre Ernährung besteht im Allgemeinen aus Vögeln, Fledermäusen, Ratten, Opossums und anderen kleinen Säugetieren. Größere Exemplare können Wallabys und Cuscus fangen und fressen, die an Bach- und Flussufern auf Beute warten, um Wasser zu trinken.

Ernährung Fleischfresser

Paarungsgewohnheiten

Neuguinea-Amethystpythons sind Oviparie. Die Weibchen legen 5 bis 21 Eier pro Gelege und bebrüten sie, bis sie schlüpfen. Während der Inkubationszeit fressen die Weibchen nicht und gehen nur zum Sonnenbaden, um ihre Körpertemperatur zu erhöhen.

POPULATION

Populationsgefährdung

Derzeit gibt es keine größeren Bedrohungen für Neuguinea-Amethystpythons.

Populationszahl

Die Rote Liste der IUCN und andere Quellen enthalten keine Angaben über die Gesamtgröße der Population des Neuguinea-Amethystpythons. Derzeit wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft und ihre Zahlen sind heute stabil.

Lustige Fakten für Kinder

  • Der Neuguinea-Amethystpython ist in der Kalam-Sprache von Papua-Neuguinea als "nm" bekannt.
  • Der spezifische Name dieses Pythons, amethistina, ist eigentlich eine Anspielung auf den milchig schillernden Glanz seiner Schuppen, der ihm eine amethystähnliche Farbe verleiht.
  • Neuguinea-Amethystpythons spüren ihre Beute mit Hilfe von Wärmesensorgruben auf, die sich an den sechs oder sieben der hinteren unteren Labialen befinden.
  • Neuguinea-Amethystpythons schlucken ihre Beute im Ganzen und es kann mehrere Tage oder sogar Wochen dauern, bis sie vollständig verdaut ist.
  • Die Weibchen brüten ihre Eier aus, indem sie die Muskeln "zittern" lassen; dadurch wird die Körpertemperatur und damit auch die Temperatur der Eier bis zu einem gewissen Grad erhöht. Die Eier auf einer konstanten Temperatur zu halten, ist für eine gesunde Entwicklung des Embryos unerlässlich.

Coloring Pages

Referenzen

1. Neuguinea-Amethystpython artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Neuguinea-Amethystpython
2. Neuguinea-Amethystpython auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/177501/1489667

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