Asiatische quastenstachler
Der Asiatische Quastenstachler (Atherurus macrourus) ist eine Stachelschweinart aus der Gattung der Quastenstachler (Atherurus). Er kommt in Asien vom Süden der Volksrepublik China bis nach Indien und Südostasien vor.
Der Asiatische Quastenstachler erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 34,5 bis 52,5 Zentimetern, die Schwanzlänge beträgt 13,9 bis 22,8 Zentimeter und das Gewicht liegt zwischen zwei und vier Kilogramm. Der Hinterfuß wird 64 bis 75 Millimeter lang, die Ohrlänge beträgt 30 bis 36 Millimeter. Er ist damit für ein Nagetier vergleichsweise groß, innerhalb der Stachelschweine jedoch relativ klein mit einem vergleichsweise langen Schwanz und kurzen Beinen. Der Rücken ist mit flachen und gekerbten Stacheln bedeckt, die Stacheln der Bauchseite sind weich und dünn. Der Schwanz ist schuppig und endet in einer Quaste aus weißen, etwa 20 Zentimeter langen und harten Stachelborsten. Die Weibchen haben zwei seitlich angelegte Zitzen.
Die Schädellänge beträgt 83 bis 120 Millimeter. Die Nasenbeine sind schmal und kurz und erreichen eine Länge von weniger als 30 % der Schädellänge und der vorderste Bereich reicht nur etwa 3 bis 4 Millimeter über den Vorderrand des Zwischenkieferbeins hinaus. Alle Molaren besitzen eine vollständige Zahnwurzel.
Der Asiatische Quastenstachler kommt in Asien vom Süden der Volksrepublik China bis nach Indien und Südostasien vor. In Indien lebt er in Assam und er kommt wahrscheinlich auch im angrenzenden Bangladesch vor. In China umfasst das Verbreitungsgebiet die Provinzen Sichuan, Guizhou, Yunnan, Hubei, Hunnan und Guangxi sowie die Insel Hainan. In Südostasien reicht die Verbreitung über Myanmar, Thailand mit der Insel Tarutau, Kambodscha, Laos, Vietnam und das Festland von Malaysia. Die Art wurde zudem auf der zu Indonesien gehörenden Insel Sumatra dokumentiert, eine Bestätigung steht jedoch noch aus.
Der Asiatische Quastenstachler lebt am Boden in dichten subtropischen und tropischen Bergwäldern, wahrscheinlich vorwiegend mit steinigen Böden und reichlich Unterholz mit Zuckerrohr und Bambuspflanzen. Er ist nachtaktiv und primär bodenlebend, kann jedoch auch in Bäume und Gebüsch klettern. Die Tiere ernähren sich vorwiegend herbivor von Wurzeln, Knollen und grünen Pflanzenteilen. Sie leben in selbst gegrabenen oder übernommenen Bauen, die auch verbunden sein können und bis zu drei Individuen aufnehmen. Die Weibchen produzieren pro Jahr bis zu zwei Würfe und gebären nach einer Tragzeit von 100 bis 110 Tagen ein bis seltener zwei Jungtiere, die als Nestflüchter sehr schnell eigenständig aktiv sind. Sie verlassen den mütterlichen Bau nach etwa einer Woche, wenn die Stacheln ausgehärtet sind.
Er legt Behausungen an, die von bis zu drei Tieren bewohnt werden können. Das Weibchen bringt nach einer Tragezeit von 100 bis 110 Tagen ein oder zwei Würfe pro Jahr mit einem einzigen Jungtier zur Welt.
Der Asiatische Quastenstachler wird von der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) als nicht gefährdet (Least concern) eingeordnet. Begründet wird dies mit dem großen Verbreitungsgebiet und seinem Vorkommen in mehreren geschützten Regionen sowie dem nur geringen Rückgang der Bestände, der eine Aufnahme in eine Gefährdungskategorie nicht rechtfertigt. Vor allem in Südasien ist die Art lokal durch die Umwandlung von Waldflächen in landwirtschaftliche Flächen, die Entnahme von Holz aus den Lebensräumen sowie die Jagd und Unfälle gefährdet.