Schwarzohr-Laubenvogel
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Ailuroedus melanotis

Der Schwarzohr-Laubenvogel (Ailuroedus melanotis) ist eine Art aus der Familie der Laubenvögel (Ptilonorhynchidae) und ist sowohl ein Vertreter der Avifauna Australiens als auch der Neuguineas. Abgesehen vom Braunbauch-Laubenvogel ist der Schwarzohr-Laubenvogel der einzige Laubenvogel, der sowohl auf dem australischen Kontinent als auch auf Neuguinea vorkommt. Im Vergleich zu den ausschließlich auf Neuguinea vorkommenden, nah verwandten Gärtnervögeln ist diese Art der Laubenvögel auf Grund des australischen Verbreitungsgebietes gut erforscht. Es werden in dem großen Verbreitungsgebietes zehn Unterarten für diese Art unterschieden.

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Der Schwarzohr-Laubenvogel ist mit einer Körperlänge von bis zu 29 Zentimeter einer der mittelgroßen Vertreter in der Familie der Laubenvögel. Er zählt zu den Arten, zu deren Balzverhalten kein Bau einer Laube durch das Männchen gehört. Sie sind monogam und gehen eine mehrjährige Paarbindung ein. Beide Geschlechter verteidigen ganzjährig ein Revier.

Schwarzohr-Laubenvögel sind sehr langlebig und brauchen mehrere Jahre, bis sie ihre Geschlechtsreife erreicht haben. Auf Grund von Beringungsdaten weiß man, dass sie mindestens ein Lebensalter von 19 Jahren erreichen. Ihre Bestandssituation wird laut IUCN als ungefährdet (least concern) eingestuft.

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Aussehen

Die Männchen des Schwarzohr-Laubenvogels erreichen eine Körperlänge von bis zu 29 Zentimeter, wovon bei der Nominatform 11,1 bis 12,5 Zentimeter auf den Schwanz entfallen. Die Weibchen sind gleich groß. Bei ihnen entfallen 12 bis 12,2 Zentimeter auf das Schwanzgefieder. Die Schnabellänge beträgt bei beiden Geschlechtern 3,3 bis 3,8 Zentimeter. Sie wiegen zwischen 196 und 285 Gramm. Es besteht kein auffälliger Geschlechtsdimorphismus.

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Schwarzohr-Laubenvögel sind vom Scheitel bis zum Nacken mattschwarz bis großen blassen mit dunkel rotbräunlichen Federmitten, die teil teilweise grünlich überwaschen sind. Der Oberkopf wirkt dadurch gefleckt. Die Fleckung ist auf dem Scheitel größer und spärlicher, dagegen dicht und klein am Nacken. Die namensgebenden Ohrdecken sind matt schwarz und sind oben, vorne darunter von einem weißlichen bis isabellfarbenen Gefieder umgeben. Das Kinn ist mattschwarz, die Kehle ist schmutzig weiß bis blass isabellfarben mit dunkelgrauen Federenden. Rücken und Bürzel sind smaragdgrün bis grasgrün, das Schwanzgefieder ist smaragdgrün, bis auf das mittlere Steuerfederpaar haben alle Steuerfedern weiße Federspitzen. Die innenliegenden Armschwingen und Teile der Flügeldecke haben blass isabellfarbene bis weiße Federenden. Die Handschwingen sind dagegen braungrau mit grünlichen oder bläulichen Federsäumen.

Die Vorderbrust ist matt isabellfarben und leicht grünlich überwaschen, durch die braunschwarzen Federsäume wirkt der Schwarzohr-Laubenvogel geschuppt. Auf der übrigen Körperunterseite ist dies weniger stark ausgeprägt. Die Unterschwanzdecken weisen eine unscharfe graue Querbänderung auf. Bei einigen Individuen ist dies auch auf zwei breitere Querbänder begrenzt.

Der Schnabel ist blassgrau bis cremeweiß, die Beine und Füße sind blaugrau.

Jungvögel gleichen den adulten Vögeln, sind jedoch im Nacken etwas feiner gezeichnet. Die Kehle ist weißlicher als bei den adulten Vögeln.

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Verteilung

Erdkunde

Der Schwarzohr-Laubenvogel kommt sowohl in Australien als auf Neuguinea vor. In Neuguinea besiedelt er Wälder von Vorgebirgen und niedrigen Gebirgsketten in Höhenlagen zwischen 600 und 1700 Höhenmetern vor. In Australien erstreckt sich sein Verbreitungsgebiet über das tropische Nordost-Queensland. Er kommt dort von der Kap-York-Halbinsel bis zum Mount Halifax in der Paluma Range vor. Das Verbreitungsgebiet in Australien ist aber wie auf Neuguinea disjunkt. Die Höhenverbreitung in Australien reicht von den Tiefebenen bis in Höhenlagen von 1540 Meter. Er ist am häufigsten jedoch zwischen 600 und 900 Höhenmetern anzutreffen.

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Er besiedelt in den tropischen Regenwäldern seines Verbreitungsgebietes alle Waldebenen und fehlt nur im oberen Wipfelbereich. Er ist dagegen sehr häufig auf dem Erdboden zu beobachten.

Die einzelnen Unterarten sind in folgenden Regionen anzutreffen:

  • A. m. misoliensis Mayr & Meyer de Schauensee, 1939 – Die Insel Misool, die mit einer Fläche von rund 2000 km² eine der vier Hauptinseln des Archipels von Raja Ampat vor der Küste Westneuguineas ( Indonesien) ist.
  • A. m. arfakianus A. B. Meyer, 1874 – Gebirge des Vogelkop, Fakfakgebirge der Halbinseln Onin sowie die Wandammenberge
  • A. m. jobiensis Rothschild, 1895 – Fojagebirge, Bewani-Berge, Torricelligebirge, Prinz-Alexander-Berge im Norden von Neuguinea.
  • A. m. facialis Mayr, 1936 – Nassau-Berge und Oranje-Berge im Westen von Neuguinea.
  • A. m. guttaticollis Stresemann, 1922 – Hunstein-Gebirge, Sepik-Gebirge und Jimi-Gebirge im Nordosten von Neuguinea.
  • A. m. astigmaticus Mayr, 1931 – Gebirge der Huon-Halbinsel im Nordosten von Neuguinea
  • A. m. melanotis (G. R. Gray, 1858) – Aru-Inseln und die Trans Fly mit dem Nationalpark Wasur Rawa Biru
  • A. m. melanocephalus E. P. Ramsay, 1883 – Gebirge im Südosten von Neuguinea.
  • A. m. joanae Mathews, 1941 – Osten der australischen Kap-York-Halbinsel bis zur McIlwraith Range, Queensland, Ostaustralien.
  • A. m. maculosus E. P. Ramsay, 1875 – Tropen im Nordosten Queensland vom Atherton Tableland bis zur Seaview Range, Queensland, Ostaustralien.

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Gewohnheiten und Lebensstil

Lebensstil
Saisonales Verhalten
Vogelruf

Fressverhalten und Ernährung

Paarungsgewohnheiten

Anders als andere Laubenvögel baut der männliche Schwarzohr-Laubenvogel keine Lauben. Sie sind monogame Vögel, die eine mehrjährige Partnerschaft eingehen und gemeinsam ein Nahrungs- und Brutrevier verteidigen. Anhand von beringten Vögeln konnte man nachweise, das ein Paar ein Revier über mehrere Jahre besetzt. Es besteht aus einem etwas größeren Nahrungsrevier und einem etwas kleineren, darin liegenden Brutrevier. Das Brutrevier wird zu Beginn der Brutzeit neu etabliert, einzelne Vögel oder Paare nutzen nachweislich jedoch über mehrere Jahre das gleiche Brutrevier. Das Brutrevier hat etwa eine Größe von 1,6 Hektar. Die Balz ist wenig elaboriert: Clifford und Dawn Frith schreiben in ihrer Monographie über ihre Balz: Courtship involes little mehr than the pair Shopping excitedly about tree Peches – die Balz ist kaum mehr als ein aufgeregtes Hüpfen des Paares im Geäst. Das Männchen offeriert dem Weibchen jedoch vor der Paarung in der Regel Nahrung.

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Eine hohe Ortstreue zeigen Schwarzohr-Laubenvögel auch bezogen auf ihren Nistplatz. Ein Weibchen nutzte denselben Nistplatz zehn aufeinanderfolgende Brutzeiten. Die neuen Nester liegen in der Regel nur wenige Meter vom alten Nest entfernt. Häufig wird das neue Nest aber auch direkt auf dem alten Nest gebaut. Geht das erste Gelege beispielsweise durch Fressfeinde verloren, kommt es zu einem Zweitgelege, das Paar baut das Nest jedoch dann in einer Entfernung von durchschnittlich 37 Meter vom alten Nest. Bei zwei beobachteten Paare, die ihr erste Gelege verloren, war das Ersatznest innerhalb von 16 Tagen gebaut und ein erstes Ei gelegt.

Das Gelege besteht normalerweise aus einem bis drei Eiern, in der Mehrzahl umfasst ein Gelege jedoch nur zwei Eier. Der Legeabstand beträgt ein Tag. Das Frischeivollgewicht liegt bei 18,7 Gramm. Es brütet nur das Weibchen, sie beginnt mit dem Brüten, sobald das Gelege vollständig ist. Die Brutzeit beträgt 22 bis 23 Tage. Die Nestlinge werden auch ausschließlich vom Weibchen gehudert. Die Nestlinge sind nach etwa 19 bis 20 Tagen flügge.

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POPULATION

Referenzen

1. Schwarzohr-Laubenvogel artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzohr-Laubenvogel
2. Schwarzohr-Laubenvogel auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/22703621/130218986
3. Xeno-Canto-Vogelruf - https://xeno-canto.org/613923

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