Grünlaubenvogel
Reich
Stamm
Klasse
Ordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Ailuroedus crassirostris
Gewicht
207
7
goz
g oz 
Länge
24-33
9.4-13
cminch
cm inch 

Der Grünlaubenvogel (Ailuroedus crassirostris) ist eine Art aus der Familie der Laubenvögel (Ptilonorhynchidae) und ist ein Vertreter der Avifauna Australiens. Im Vergleich zu den auf Neuguinea vorkommenden, nah verwandten Gärtnervögeln ist diese Art der Laubenvögel auf Grund des australischen Verbreitungsgebietes gut erforscht. Es werden trotz des vergleichsweise großen Verbreitungsgebietes keine Unterarten für diese Art unterschieden.

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Der Grünlaubenvogel ist mit einer Körperlänge von bis zu 32 Zentimeter einer der größeren Vertreter in der Familie der Laubenvögel. Er zählt zu den Arten, zu deren Balzverhalten kein Bau einer Laube durch das Männchen gehört. Sie sind monogam und gehen eine mehrjährige Paarbindung ein. Beide Geschlechter verteidigen ganzjährig ein Revier.

Grünlaubenvögel sind sehr langlebig und brauchen mehrere Jahre, bis sie ihre Geschlechtsreife erreicht haben. Auf Grund von Beringungsdaten weiß man, dass sie mindestens ein Lebensalter von 13 Jahren erreichen. Ihre Bestandssituation wird laut IUCN als ungefährdet (least concern) eingestuft.

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Ta

Tagaktiv

Bl

Blattfresser

Fr

Fruchtfresser

Pf

Pflanzenfresser

Zo

Zoochorie

Be

Bestäuber

Re

Revier

Te

Terrestrisch

Mo

Monogam

Ke

Keine Tierwanderung

G

beginnt mit

Aussehen

Die Männchen des Grünlaubenvogels erreichen eine Körperlänge von bis zu 32 Zentimeter, wovon 11,1 bis 13,9 Zentimeter auf den Schwanz entfallen. Die Weibchen bleiben mit einer Körpergröße von bis zu 30 Zentimeter etwas kleiner. Bei ihnen entfallen 10,8 bis 12, 7 Zentimeter auf das Schwanzgefieder. Die Schnabellänge beträgt beim Männchen 3,1 bis 3,8 Zentimeter, die der Weibchen weisen eine Länge zwischen 3 und 3,69 Zentimeter auf. Männchen wiegen zwischen 167 und 289 Gramm, Weibchen bleiben mit einem Gewicht zwischen 169 und 211 Gramm geringfügig leichter. Abgesehen von dem Größenunterschied besteht kein auffälliger Geschlechtsdimorphismus.

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Grünlaubenvögel haben eine grüne Körperoberseite. Auf dem Scheitel, den Ohrdecken, den Wangen und dem Kinn weisen die Federn zum Teil schwarze Federspitzen auf, was ihnen an diesen Körperstellen ein individuell unterschiedlich stark getüpfeltes Aussehen verleitet. Der Nacken, der Mantel und die Halsseiten sind auf Grund der zum Teil sichtbaren weißlichen Federschäfte sehr fein weiß gestrichelt. Das Auge ist von einem schmalen Ring weißer Federchen mit sehr feinen schwarzen Tüpfeln umgeben. Die Außenfahnen der Flügeldecken haben weiße Federspitzen. Dagegen sind die äußeren sechs Handschwingen auf den Außenfahnen blau überwaschen, was bei bestimmten Lichteinfall sehr auffällig ist.

Das Kinn und die Kehle sind schmutzig weiß mit schwarzen Federbasen und grünlichen Federspitzen. Diese Körperpartien wirken deswegen sehr stark gefleckt. Die Brust ist blass gelblich-grün, der Ton hellt zum Bauch und zu den Unterschwanzdecken hin auf. Der untere Teil der Kehle ist weiß gestrichelt bis weiß gefleckt, die weiße Federmitte ist zunehmend breiter und länger, so dass untere Kehl und Brust geschuppt wirkt. Der Schnabel ist weißlich mit einem individuell unterschiedlich grünlichem Ton, die Iris ist dunkelrot.

Jungvögel gleichen den adulten Vögeln, haben jedoch ein matteres Gefieder. Der Schnabel ist grauer, die Iris rötlichbraun.

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Verteilung

Erdkunde

Länder
Biogeografische Bereiche

Der Grünlaubenvogel besiedelt ausschließlich die Ostküste Australiens. Das Verbreitungsgebiet reicht von der Dawes Range im Norden bis in den Osten von Canberra. Die Höhenverbreitung reicht von den Tiefebenen bis in Höhenlagen über 1000 Meter.

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Der Grünlaubenvogel besiedelt in diesem Verbreitungsgebiet subtropische Regenwälder. Er kommt auch an Waldrändern sowie in angrenzenden Eukalyptuswäldern vor. Er hält sich mit besonderer Vorliebe entlang von Wasserläufen auf und nistet gewöhnlich auch in der Nähe von diesen. Gärten und Obstplantagen werden von ihm gleichfalls besucht, sofern sie nicht zu weit von Regenwäldern entfernt sind.

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Grünlaubenvogel Lebensraum-Karte

Klimazonen

Grünlaubenvogel Lebensraum-Karte
Grünlaubenvogel
Attribution-ShareAlike License

Gewohnheiten und Lebensstil

Saisonales Verhalten
Vogelruf

Fressverhalten und Ernährung

Gewöhnlich gehen Grünlaubenvögel in Paaren oder kleinen Gruppen in den oberen und mittleren Bereichen von Baumkronen auf Nahrungssuche. Insbesondere im Winterhalbjahr ist der Grünlaubenvogel während der Nahrungssuche gelegentlich auch mit Seidenlaubenvögeln und Gelbnacken-Laubenvögeln vergesellschaftet. Es kommt dagegen zu aggressiven Handlungen zwischen einzelnen Grünlaubenvögeln, wenn diese in fruchttragenden Bäumen aufeinander treffen. In fruchttragenden Bäumen sind Grünlaubenvögel außerdem durchsetzungsstärker als Feigenpirole (Sphecotheres viridis) und Langschwanz-Fruchttauben. Sie werden dagegen von der Hauben-Fruchttaube und auch Gelbnacken-Laubenvögeln verdrängt.

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Wie schon John Gould in der Mitte des 19. Jahrhunderts festhielt, zeigen Grünlaubenvögel eine besondere Vorliebe für die Früchte verschiedener Wildfeigenarten. Mitunter decken die Grünlaubenvögel damit die Hälfte ihres Nahrungsbedarfes. Feigen werden gelegentlich von ihnen sogar gehortet. Typische Hortplätze sind Astgabeln oder kleine Höhlungen in größeren Ästen. Sie halten sich typischerweise nicht mehr als zwei bis drei Minuten in einem fruchttragenden Baum auf. Früchte werden direkt von den Ästen gepickt und auch dort gefressen.

Grünlaubenvögel fressen sehr gerne Blüten und zeigen eine Vorliebe für die Blüten der artenreichen Orchideen-Gattung Dendrobium. Um an die Blüten zu gelangen, hängen sich die Grünlaubenvögel kopfüber an die Orchideenstängel oder greifen sie sich sogar im Flug.

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Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Anders als andere Laubenvögel baut der männliche Grünlaubenvogel keine Lauben. Sie sind monogame Vögel, die eine mehrjährige Partnerschaft eingehen und gemeinsam ein Nahrungs- und Brutrevier verteidigen. Anhand von beringten Vögeln konnte man nachweise, das ein Paar ein Revier über mehrere Jahre besetzt. Die Reviere der einzelnen Grünlaubenvögel können sich überlappen. Die durchschnittliche Größe des Nahrungsreviers beträgt durchschnittlich 1,2 Hektar, das Brutrevier ist etwas kleiner und beträgt 0,6 Hektar. Während der Zeit, in der ein Gelege bebrütet oder Jungvögel aufgezogen werden, halten sich die Elternvögel selten mehr als 56 Meter vom Nest auf. Der durchschnittliche Bewegungsradius von Elternvögel um ein aktives Nest beträgt durchschnittlich sogar nur 38 Meter. Es wird in dieser Zeit auch nur das Brutrevier verteidigt. Reviergrenzen innerhalb eines kleineren Verbreitungsgebietes können sich verschieben, wenn einer der Partnervögel verstirbt und sich ein Paar neu bildet.

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Die Brutzeit fällt in den Zeitraum von Mitte September bis Februar oder März, die Hauptbrutzeit sind die Monate Oktober bis Dezember. Typisch ist ein Nestbau in den ersten Wochen des Oktobers, im Januar werden dann die Jungvögel flügge.

Das Nest ist ein großes Schalennest, das in Astgabeln, auf Baumfarnen oder im Schlingpflanzengewirr gebaut wird. Es befindet sich durchschnittlich 7,1 Meter über dem Erdboden. Nachgewiesen ist die wiederholte Nutzung eines Nietstandorts, dabei wird das Nest zum Teil auf einem oder mehreren Nestern aus vorangegangenen Jahren gebaut. Da man bislang nur Weibchen mit Nistmaterial oder beim Bau des Nestes beobachtet hat, geht man davon aus, dass der Nestbau alleine vom Weibchen durchgeführt wird. Gezählt wurden bei zwei länger beobachteten Nestern zwischen 314 und 403 Flüge zur Beschaffung von Nistmaterial. Die Gelege sind zwischen einem und drei Eier groß. Die Mehrzahl der Gelege umfasst zwei Eier. Das Frischeivollgewicht eines einzelnen Eis beträgt etwa 11 Prozent des Körpergewichts eines Weibchens. Die Eier werden mit einem Abstand von einem Tag gelegt. Es brütet allein das Weibchen, das vom Männchen gefüttert wird. Die Brutzeit beträgt zwischen 23 und 24 Tagen.

Die Nestlingszeit beträgt etwa 21 Tage. Die Elternvögel verbringen etwa 41 Prozent des Tages in unmittelbarer Nähe des Nestes, das Weibchen ist dabei überwiegend mit dem Hudern der Jungvögel beschäftigt. Sie bringt außerdem etwa die Hälfte der Nahrung der Jungvögel herbei. Männchen hudern die Jungvögel nicht, sind aber genauso wie das Weibchen mit dem Herbeibringen von Nahrung beschäftigt. Die Nestlinge werden zu etwa Dreiviertel mit Früchten gefüttert, das vierte Viertel sind animalische Kost. In dieser animalischen Kost dominieren Wirbellose, es wurde aber wiederholt beobachtet, dass die Elternvögel auch die Nestlinge anderer kleiner Singvögel an ihren Nachwuchs verfüttern. Auch bei den Nestlingen und Jungvögeln spielen Wildfeigen eine große Rolle. Zu dem Zeitpunkt, zu dem sie flügge werden, sind Feigen die einzige verlässliche Nahrungsquelle. Nach dem Ausfliegen werden die Jungvögel von dem Eltern noch rund 80 Tage lang mit Nahrung versorgt.

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POPULATION

Referenzen

1. Grünlaubenvogel artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Gr%C3%BCnlaubenvogel
2. Grünlaubenvogel auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/22703624/93930659
3. Xeno-Canto-Vogelruf - https://xeno-canto.org/627849

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