Orangespecht
Reich
Stamm
Klasse
Ordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Dinopium benghalense

Der Orangespecht (Dinopium benghalense) ist eine Vogelart aus der Familie der Spechte (Picidae). Die mittelgroße Spechtart besiedelt weite Teile Südasiens und bewohnt ein breites Spektrum feuchter bis trockener Waldtypen bis hin zu Kokos- und Palmyrapalmen-Plantagen, Parks, Gärten, Alleen. Die in der gesamten Baumschicht und auch auf dem Boden gesuchte Nahrung besteht vorwiegend aus Ameisen und deren Larven und Puppen. Gelegentlich fressen diese Spechte auch Raupen, Rüsselkäfer und andere Käfer sowie Spinnen, regelmäßig auch Früchte und Nektar.

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Die Art gilt als häufig bis lokal häufig, der Bestand wird als stabil eingeschätzt. Der Orangespecht wird von der IUCN daher als ungefährdet („least concern“) eingestuft.

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Aussehen

Orangespechte sind mittelgroße Spechte mit einer ausgeprägten Federhaube, einem recht weichen, langen und etwas nach unten gebogenen Schwanz und einem relativ langen, fast punktförmig zugespitzten und an der Basis recht schmalen Schnabel. Der Schnabelfirst ist nach unten gebogen. Die Körperlänge beträgt 26–29 cm, das Gewicht 86–133 g. Sie sind damit etwas kleiner und deutlich leichter als ein Grünspecht. Der Orangespecht gehört zu den Arten der Gattung Dinopium mit vier Zehen. Er ist kontrastreich gefärbt und zeigt hinsichtlich der Färbung einen deutlichen Geschlechtsdimorphismus.

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Bei Männchen der Nominatform ist der oberste Rücken schwarz, mittlerer Rücken und die Schulterfedern sind intensiv goldgelb, unterer Rücken, Bürzel und Oberschwanzdecken sind wiederum schwarz. Die Oberflügeldecken sind überwiegend goldoliv, die äußeren mittleren und auch die meisten äußeren kleinen Oberflügeldecken sind jedoch schwarz mit dreieckigen weißen Subterminalflecken, die inneren großen Decken zeigen oft einen weißen Mittelstrich. Die Schwingen sind bräunlich schwarz, die Schirmfedern und die Armschwingen haben goldolive Außenfahnen und die Handschwingen und die Innenfahnen der Armschwingen und Schirmfedern sind weiß gefleckt. Die Schwanzoberseite ist schwarz. Die Grundfarbe der gesamten Unterseite des Rumpfes ist weiß bis beigeweiß. Auf der Brust zeigen die Federn breite schwarze Säume und Spitzen, nach hinten werden die schwarzen Zeichnungen schmaler und/oder fehlen und sind auf Bauch und Unterschwanzdecken gelegentlich weniger kräftig und mehr bindenartig ausgebildet. Die Unterflügel sind braun, die Unterflügeldecken weitgehend weiß mit schwarzer Bänderung. Der Unterschwanz ist braunschwarz.

Die Federn auf Stirn und Oberkopf sind schwarz mit roten Spitzen, die Haube ist rot. Ein breiter weißer Überaugenstreif zieht sich vom oberen Augenrand bis zur Hinterkopfseite. Darunter verläuft ein breiter schwarzer Augenstreif am hinteren Augenrand beginnend bis hinter die Ohrdecken. Der weiße Zügelstreif beginnt an der Schnabelbasis und zieht sich nach hinten unterhalb der Ohrdecken entlang, wird dann breiter und verläuft als weißes Band über die Halsseite bis zur oberen Brustseite. Der Bartstreif ist nicht von Kinn und Kehle abgesetzt und wie diese auf schwarzem Grund breit weiß gestrichelt. Der Nacken ist wie der oberste Rücken schwarz.

Der Schnabel ist schwärzlich oder grauschwarz, gelegentlich mit einem hornfarbenen Ton. Beine und Zehen sind graugrün. Die Iris ist rotbraun oder blutrot, der Augenring ist grün.

Beim Weibchen sind Stirn und vorderer Oberkopf schwarz mit kleinen weißen Punkten, hinterer Oberkopf und Haube sind wie beim Männchen rot.

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Verteilung

Erdkunde

Diese Spechtart besiedelt weite Teile Südasiens. Das Verbreitungsgebiet reicht in West-Ost-Richtung von Pakistan über den Süden Nepals bis Assam und in den Westen Myanmars, nach Süden umfasst es fast den gesamten Indischen Subkontinent sowie Sri Lanka. Die Größe des Gesamtverbreitungsgebietes wird auf 3.010.000 km² geschätzt.

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Orangespechte bewohnen ein breites Spektrum feuchter bis trockener Waldtypen bis hin zu Kokos- und Palmyrapalmen-Plantagen, Parks, Gärten und Alleen; sie fehlen nur im dichten, geschlossenen Wald und in ariden Regionen. Die Tiere kommen in Indien vom Flachland bis in 1700 m Höhe vor, in Sri Lanka bis 1500 m und im Westen Myanmars bis etwa 915 m.

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Gewohnheiten und Lebensstil

Lebensstil
Saisonales Verhalten
Vogelruf

Fressverhalten und Ernährung

Die in der gesamten Baumschicht und auch auf dem Boden gesuchte Nahrung besteht vorwiegend aus Ameisen von Gattungen wie Camponotus und Meranoplus und deren Larven und Puppen, die Vögel zerstören auch die Blattnester der sehr wehrhaften Weberameise Oecophylla smaragdina. Gelegentlich fressen diese Spechte auch Raupen, Rüsselkäfer und andere Käfer sowie Spinnen, regelmäßig auch Früchte und Nektar. Zur Nahrungssuche hängen Orangespechte auch an der Unterseite von waagerechten Ästen oder bewegen sich rückwärts.

Paarungsgewohnheiten

Orangespechte leben in Paaren. Die Brutzeit ist je nach Verbreitungsgebiet unterschiedlich. Überwiegend fällt sie auf März und April, südliche Populationen brüten gelegentlich ein zweites Mal im Juli und August und in Sri Lanka brütet die Art fast ganzjährig von Dezember bis September. Die Höhlen werden in Bäumen mit hartem wie weichem Holz meist in Höhen zwischen 3 und 6 m oder höher gebaut, der Höhleneingang hat etwa 8 cm Durchmesser. Das Gelege besteht aus zwei bis drei Eiern, die von beiden Eltern 17–19 Tage lang bebrütet werden. Die Jungen werden von beiden Eltern mit hervorgewürgter Nahrung versorgt und sind nach etwa drei Wochen flügge.

POPULATION

Populationsgefährdung

Angaben zur Größe des Weltbestandes sind nicht verfügbar. Die Art gilt als häufig bis lokal häufig, der Bestand wird als stabil eingeschätzt. Der Orangespecht wird von der IUCN daher als ungefährdet („least concern“) eingestuft.

Referenzen

1. Orangespecht artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Orangespecht
2. Orangespecht auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/61517196/95169889
3. Xeno-Canto-Vogelruf - https://xeno-canto.org/644026

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