Der Braunohrarassari (Pteroglossus castanotis) ist eine Vogelart aus der Familie der Tukane, die der farbenprächtigen Gattung der Schwarzarassaris angehört. Auf Grund der auffälligen Schnabelform ist der Braunohrarassari eindeutig als Tukanart zu bestimmen. Er kommt ausschließlich in Südamerika vor und hat dort ein sehr großes Verbreitungsgebiet. Die IUCN stuft den Braunohrarassari als (=least concern – nicht gefährdet) ein.
Es werden zwei Unterarten unterschieden.
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beginnt mitDie Körperlänge adulter Braunohrarassaris beträgt 43 bis 46 Zentimeter. Die Männchen der Nominatform haben eine Flügellänge zwischen 14,8 und 16,8 Zentimeter. Auf den Schwanz entfallen 14,3 bis 16,4 Zentimeter. Die Schnabellänge beträgt 10,3 bis 13,6 Zentimeter. Weibchen haben ähnliche Körpermaße, ihr Schnabel ist aber mit 9,4 bis 12,2 Zentimeter geringfügig kürzer. Beide Geschlechter wiegen zwischen 230 und 310 Gramm.
Das Verbreitungsgebiet des Braunohrarassaris erstreckt sich über weite Teile Südamerikas. Er besiedelt überwiegend bewaldete Tiefebenen in der Nähe von Flüssen. Er kommt von Kolumbien entlang der Anden bis nach Ecuador und Peru sowie Bolivien vor. Zum Verbreitungsgebiet gehören auch weite Teile Brasiliens, der nördliche Teil Argentiniens sowie Paraguay. In weiten Teilen Brasiliens und im Osten von Paraguay ist er in der Regel die häufigste Tukanart. In Kolumbien kommt er bis auf 500 Höhenmeter vor. In Ecuador und Peru wird er noch auf 1200 Höhenmetern beobachtet, in Bolivien kommt er gelegentlich auch bis in Höhen von 1300 Metern vor.
Zu seinem Lebensraum gehören Wälder der Tiefebene, die regelmäßig überschwemmt werden, die Várzea, bewaldete Seenufer, Wälder entlang von Flussläufen, Sekundärwald und Waldränder. Entlang von Flussläufen dringt er bis in der Cerrado vor. Er besiedelt außerdem Plantagen sowie Restbestände von Wäldern auf Rinderfarmen. In den Tiefebenen hält er sich bevorzugt in Gebieten auf, in denen andere Schwarzarassaris nicht vertreten sind. Er meidet besonders im Nordwesten Südamerikas Regionen, in denen der Doppelbindenarassari vorkommt. Im Nordosten der Mato Grosso überlappt sich sein Verbreitungsgebiet allerdings mit dem Schwarzkehlarassari. In jungen nachwachsenden Wäldern ist er deutlich seltener als der Schriftarassari oder der Rotkropfarassari vertreten.
Früchte sind der wichtigste Nahrungsbestandteil, daneben frisst der Braunohrarassari auch Insekten, Blüten und Nektar. Er jagt regelmäßig Vögel und frisst vor allem Jungvögel von Arten wie der Rotrückentaube oder dem Gelbrücken-Stirnvogel. Er vergreift sich auch an den Gelegen und Nestlingen größerer Arten wie beispielsweise des Breithauben-Stirnvogels (Psarocolius angustifrons). Wenn er Früchte frisst, hängt er gelegentlich kopfüber an Ästen. Baumspalten und -höhlen untersucht er regelmäßig mit dem Schnabel. Er ruht in Baumhöhlen und nutzt dabei vor allem alte Spechthöhlen. Schwarzkehlspechte vertreibt er gelegentlich von ihren Höhlen. Belegt ist auch, dass ein Trupp von Braunohrarassaris einen Schriftarassari von dessen Baumhöhle vertrieb. Die Baumhöhle wurde anschließend von den Braunohrarassaris als Nistplatz benutzt.
Die Fortpflanzungsbiologie des Braunohrarassaris ist bislang nur unzureichend untersucht. Das Gelege umfasst zwei bis vier Eier. Die Fortpflanzungszeit variiert je nach geographischer Breite. Daten zur Brutdauer sind nicht bekannt.
Wie andere Tiere der Gattung Pteroglossaris besteht seine Ernährung hauptsächlich aus Früchten, die er von den Bäumen in der Umgebung sammelt, manchmal auch kopfüber hängend. Der Braunohrarassari kann auch Blütennektar, Insekten und Nüsse zu seiner Ernährung zählen. Er verhält sich ähnlich wie der Goldtukan und scheint auch die Nester anderer Vogelarten zu erbeuten, indem er deren Eier und Jungvögel frisst.