Westlicher Fettschwanzmaki

Westlicher Fettschwanzmaki

Westliche fettschwanzmaki, Mittlerer katzenmaki

Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Unterordnung
Überfamilie
Familie
SPEZIES
Cheirogaleus medius
Populationsgrösse
Unknown
Lebensdauer
15-30 years
Gewicht
120-270
4.2-9.5
goz
g oz 
Länge
20-23
0.8-0.9
mminch
mm inch 

Der Westliche Fettschwanzmaki (Cheirogaleus medius), auch Mittlerer Katzenmaki genannt, ist eine Primatenart aus der Gruppe der Lemuren.

Aussehen

Westliche Fettschwanzmakis erreichen eine Kopfrumpflänge von 20 bis 23 Zentimetern und eine Schwanzlänge von 20 bis 27 Zentimetern. Ihr Körpergewicht ist starken saisonalen Schwankungen ausgesetzt und kann zwischen 120 und 270 Gramm variieren. Ihr Fell ist kurz und dicht, am Kopf, am Rücken und am Schwanz ist es grau gefärbt, die Unterseite ist gelblich-weiß. Entlang des Rückens erstreckt sich ein brauner Aalstrich, die Kehle und der Nacken sind weißlich. Der Kopf ist rundlich, die Schnauze ist kurz, die Ohren sind klein und unbehaart. Wie bei allen Fettschwanzmakis sind die Augen von dunklen Ringen umgeben.

Verteilung

Erdkunde

Westliche Fettschwanzmakis kommen wie alle Lemuren nur auf der Insel Madagaskar vor, wo sie die westlichen und südwestlichen Landesteile bewohnen. Die genauen Ausmaße ihres Verbreitungsgebietes sind unklar, da mit dem Südlichen Fettschwanzmaki kürzlich eine weitere Art im westlichen Madagaskar beschrieben wurde. Ihr Lebensraum sind vorwiegend Trockenwälder, im äußersten Südosten ihres Verbreitungsgebietes sind sie aber auch in feuchten Wäldern zu finden.

Westlicher Fettschwanzmaki Lebensraum-Karte
Westlicher Fettschwanzmaki Lebensraum-Karte

Gewohnheiten und Lebensstil

Diese Primaten sind nachtaktive Baumbewohner, die tagsüber in Baumhöhlen schlafen. In der Nacht gehen sie auf Nahrungssuche, wobei sie sich scheu und ziemlich leise auf allen vieren vorwärtsbewegen. Sie leben in stabilen monogamen Paaren, die nur durch den Tod eines der Partner gelöst werden, und bilden gemeinsam mit den Jungtieren kleine Familiengruppen. Eine Gruppe bewohnt ein Revier von 1 bis 2,5 Hektar Größe und schläft auch gemeinsam tagsüber.Charakteristisch für diese Art ist wie bei allen Fettschwanzmakis ein winterschlafähnlicher Zustand während der Trockenmonate. In der Zeit von November bis März legen sie an Gewicht zu, wobei vorrangig der Schwanz als Fettspeicher dient. In der Trockenzeit (April bis Oktober) fallen sie in einen Winterschlaf, wobei sie sich oft in hohle Baumstämme, unter verrottenden Baumstämmen oder andere Unterschlupfe zurückziehen. Während dieser Zeit leben sie von den Reserven in ihrem Schwanz, ihr Gewicht kann sich dabei nahezu um die Hälfte verringern. Auch die Körpertemperatur wird während dieser Zeit nicht auf einem stabilen Niveau gehalten, sondern passt sich der Außentemperatur an und kann Schwankungen von teilweise 10 bis 40 °C durchmachen. Schwanken die Außentemperaturen stark, sodass die Tiere regelmäßig passiv über 35 °C aufgeheizt werden, dann erfolgt nicht das für Winterschläfer typische Aufwachen im Abstand von rund 2 Wochen, sondern die Fettschwanzmakis können durchschlafen. Dies ist einzigartig und bislang nur für den westlichen Fettschwanzmakis beschrieben worden.

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Die Nahrung der Westlichen Fettschwanzmakis besteht in erster Linie aus Früchten, daneben nehmen sie auch Blüten, Nektar, Insekten und kleine Wirbeltiere zu sich. Die Ernährung ist zum Teil saisonabhängig. In den ersten Monaten der Regenzeit überwiegen Früchte und Nektar, in den späten Monaten stehen verstärkt Insekten und Wirbeltiere auf ihrem Speiseplan.

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Saisonales Verhalten

Fressverhalten und Ernährung

Westliche Fettschwanzmakis sind hauptsächlich Fruchtfresser, aber sie fressen auch Blumen, Nektar, Samen und Insekten. Gelegentlich fressen sie auch kleine Wirbeltiere.

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Die Paarung erfolgt zu Beginn der Regenzeit im Oktober oder November, teilweise nur alle zwei Jahre. Trotz der monogamen Lebensweise stammen 44 % des Nachwuchses von anderen Männchen. Vermutlich wird durch dieses „Fremdgehen“ die genetische Vielfalt des Immunkomplexes (MHC=Haupthistokompatibilitätskomplex) erhöht. Eine Kinderschar von verschiedenen Vätern erhöht die Überlebenswahrscheinlichkeit des jeweiligen Nachwuchses und birgt Vorteile für die fremd gehenden Männchen und Weibchen. Trotzdem werden Männchen und Weibchen beide gebraucht, um gemeinsam die Jungen groß zu ziehen. Stirbt ein Paarpartner, bevor der Nachwuchs eigenständig genug ist, dann ist der Übriggebliebene nicht in der Lage, die Jungtiere alleine groß zu ziehen. Aus diesem Grunde also eine soziale Monogamie und keine genetische Monogamie.

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Die Tragzeit beträgt 60 bis 65 Tage, danach werden in den Monaten Dezember und Januar zwei bis drei Jungtiere zu Welt gebracht. Diese verbringen ihre ersten Lebenswochen in einer Baumhöhle und werden stets von einem Elternteil bewacht – es gibt auch eine Beobachtung, wonach die Eltern eine näherkommende Schlange angegriffen haben. Mit rund 45 Tagen werden die Jungtiere entwöhnt und mit zwei Jahren geschlechtsreif. Die Lebenserwartung in menschlicher Obhut kann knapp 20 Jahre betragen.

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POPULATION

Populationsgefährdung

Regional stellt die Zerstörung ihres Lebensraums eine Bedrohung dar, insgesamt sind die Westlichen Fettschwanzmakis aber weit verbreitet und zählen laut IUCN nicht zu den gefährdeten Arten.

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In Europa wird die Art in Frankfurt, Saarbrücken, Pilsen und Sandwich gepflegt.

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Populationszahl

Laut IUCN ist der Westliche Fettschwanzmaki in seinem gesamten Verbreitungsgebiet häufig und weit verbreitet, aber es liegt keine Gesamtpopulationsschätzung vor. Derzeit wird diese Art als nicht gefährdet (LC) eingestuft, aber ihre Zahl ist heute abnehmend.

Ökologische Nische

Westliche Fettschwanzmakis spielen aufgrund ihrer Ernährung eine große Rolle bei der Ausbreitung von Samen in den Wäldern, in denen sie leben. Sie sind ein wichtiges Beutetier für mittelgroße Fleischfresser.

Lustige Fakten für Kinder

  • Ein Lemur im Winterschlaf kann seine Herzfrequenz von 800 Schlägen pro Minute auf nur acht verlangsamen.
  • Kattas können nicht gut springen und sind auf ihr Gleichgewicht angewiesen, während sie sich auf allen vier Füßen an Ästen entlang bewegen. Sie bewegen sich entweder durch die Bäume oder auf dem Boden, solange sie nicht springen müssen.
  • Westliche Fettschwanzmakis können lange Zeit ohne Nahrung auskommen, weil sie Fett in ihren Schwänzen speichern.
  • "Lemur" ist ein lateinisches Wort, das wegen seiner lautlosen Bewegung "Geist der Toten" bedeutet.
  • Lemuren könnten entfernte Cousins des Menschen sein, da sie andere Mitglieder der Primaten Familie sind. Es ist wahrscheinlich, dass Lemuren unsere Vorfahren sind. Besser bekannt als "Prosimianer" oder "Vor-Affen", sehen sie aus wie unsere ältesten Primatenvorfahren aus vielen Millionen Jahren Vergangenheit, und obwohl sie heute die kleinsten Primaten sind, waren sie einst so groß wie ausgewachsene Gorillas.
  • Primaten sind über 92 Länder verteilt, aber ein Viertel der Primatenarten der Welt lebt nur auf Madagaskar.
  • Im Zusammenhang mit Lemuren fällt einem King Julien ein, der sich selbst zum "Herrn der Lemuren" und zum Partykönig ausgerufen hat. König Julien als König des Dschungels würde es im wirklichen Leben nicht geben. Obwohl männliche und weibliche Kattas gleich aussehen, sind die Weibchen die eigentlichen Anführer. Sie entscheiden, wer bleibt und wer geht, und haben die erste Wahl beim verfügbaren Futter.

Referenzen

1. Westlicher Fettschwanzmaki artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Westlicher_Fettschwanzmaki
2. Westlicher Fettschwanzmaki auf der Website der Roten Liste der IUCN - http://www.iucnredlist.org/details/54778866/0

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