Gansu-Maulwurf
Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Scapanulus oweni

Der Gansu-Maulwurf (Scapanulus oweni) ist eine Säugetierart aus der Familie der Maulwürfe (Talpidae). Als einer von bisher zwei bekannten Vertretern der Neuweltmaulwürfe kommt er in Ostasien vor und lebt endemisch im zentralen China. Dort bewohnt er gebirgige Landschaften. Es handelt sich um eine kleine Form der Neuweltmaulwürfe. Äußerlich ähnelt er anderen grabenden Angehörigen der Familie. Sein Körper ist walzenförmig, der Hals kurz und die Vorderbeine sind zu Grabwerkzeugen umgestaltet. Auffallend e Kennzeichen finden sich in dem langen, behaarten Schwanz, der abstehenden großen Zehe der Hinterbeine und der reduzierten Zahnanzahl. Über die Lebensweise der Tiere liegen keine Informationen vor. Insgesamt wurde die Art bisher nur selten gesichtet. Die wissenschaftliche Erstbeschreibung datiert in das Jahr 1912. Fossilfunde reichen bis in das Untere Miozän zurück, sind aber allgemein spärlich. Der Bestand gilt als nicht gefährdet.

Aussehen

Der Gansu-Maulwurf ist ein kleiner Vertreter der Neuweltmaulwürfe. Seine Kopf-Rumpf-Länge beträgt 8,0 bis 11,6 cm. Die Schwanzlänge liegt bei 3,3 bis 4,9 cm, was etwa 43,8 bis 53,8 % der Länge des restlichen Körpers ausmacht. Das Körpergewicht variiert von 20,5 bis 41,8 g. Er wird dadurch etwa genauso groß wie sein ostasiatischer Verwandter Alpiscaptulus medogensis, aber kleiner als die meisten nordamerikanischen Angehörigen der Neuweltmaulwurfe. Wie die anderen Mitglieder der Gruppe ist auch der Gansu-Maulwurf an eine unterirdisch grabende Lebensweise angepasst. Dadurch weist sein Körper eine walzenförmige Gestalt auf, der Hals ist kurz und die Gliedmaßen sind zu Grabwerkzeugen umgestaltet. Das Fell der Tiere ist einförmig bräunlich gefärbt. Den Schwanz bedeckt ein dichtes Fell, zudem ist er stämmig. Ein besonderes Merkmal, das lediglich beim Gansu-Maulwurf und bei Alpiscaptulus medogensis vorkommt, den übrigen Neuweltmaulwürfen aber fehlt, findet sich in der ersten Zehe des Hinterfußes. Diese steht seitlich markant ab, außerdem ist sie kräftiger als die übrigen Zehen und deutlich stärker gekrümmt als bei anderen Neuweltmaulwürfen. Die Hinterfußlänge schwankt von 1,4 bis 1,9 cm. Gegenüber dem Schwanz ist der Hinterfuß somit nur knapp halb so lang.

Mehr anzeigen

Die größte Schädellänge beträgt 27,0 bis 28,5 mm, die Breite am Hirnschädel beläuft sich auf 13,0 bis 13,3 mm. Die Jochbögen stehen 9,0 bis 10,5 mm auseinenander. An der Schädelbasis ist das Flügelbein besser entwickelt als bei den Westamerikanischen Maulswürfen (Scapanus). Die Paukenblasen sind unvollständig ausgebildet. Das Gebiss des Gansu-Maulwurfs weist eine reduzierte Zahnanzahl auf. Die Zahnformel lautet:. Insgesamt kommen also 36 Zähne vor. Der obere vordere Schneidezahn ist wie bei allen Neuweltmaulwürfen stark vergrößert und klingenartig ausgebildet. Außerdem besteht zum nächsten, deutlich kleineren Schneidezahn eine kleine Lücke. Der Eckzahn überragt wiederum den zweiten Schneidezahn und ist ebenfalls größer als der vordere Prämolar. Den größten Vormahlzahn bildet der letzte. Im Unterkiefer wird der erste Schneidezahn ebenfalls größer als der zweite. Die obere Zahnreihe erstreckt sich über 11,7 bis 12,4 mm Länge, die untere über 11,0 bis 11,3 mm.

Weniger anzeigen

Verteilung

Erdkunde

Kontinente

Der Gansu-Maulwurf ist einer von zwei Vertretern der Neuweltmaulwürfe, die in Ostasien beheimatet sind. Er bewohnt ein Gebiet im zentralen China, das die Provinzen Qinghai, Gansu, Shaanxi und Sichuan, Chongqing und Hebei umfasst. Bisher wurde er nur selten gesichtet. Die meisten Nachweise stammen aus Landschaften mit moosbewachsenem Untergrund in Tannenwäldern. Die Höhenverbreitung reicht von 1500 bis 3000 m. Von seinem nächsten Verwandten Alpiscaptulus medogensis, der weiter südwestlich lebt, ist das Vorkommen des Gansu-Maulwurfs deutlich getrennt. In seinem Verbreitungsgebiet kommt sympatrisch der Langschwanzmaulwurf (Scaptonyx fusicauda) vor, der jedoch markant kleiner ist.

Gansu-Maulwurf Lebensraum-Karte

Biom

Gansu-Maulwurf Lebensraum-Karte
Gansu-Maulwurf

Gewohnheiten und Lebensstil

Über die Lebensweise des Gansu-Maulwurfs ist so gut wie nichts bekannt. Höchstwahrscheinlich verfolgt er, wie die anderen Neuweltmaulwürfe auch, eine unterirdische Lebensweise.

Lebensstil

POPULATION

Populationsgefährdung

Der Gansu-Maulwurf wird von der IUCN als „nicht gefährdet“ (least concern) eingestuft. Die Naturschutzorganisation begründet dies mit der weiten Verbreitung und der angenommenen großen Population, bei der sie keine größeren Rückgänge erwartet. Bestandsgefährdungen sind gegenwärtig nicht bekannt. Innerhalb des Vorkommens der Art sind mehrere Schutzgebiete ausgewiesen. Als notwendig erachtet die IUCN Untersuchungen zur Biologie, zur Häufigkeit und zu möglichen Bedrohungen.

Referenzen

1. Gansu-Maulwurf artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Gansu-Maulwurf
2. Gansu-Maulwurf auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/41472/115188420

Mehr faszinierende Tiere zum Kennenlernen