Sternmull
Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Familie
Unterfamilie
Tribus
Gattung
SPEZIES
Condylura cristata
Populationsgrösse
Unknown
Lebensdauer
2-4 years
Höchstgeschwindigkeit
8
5
km/hmph
km/h mph 
Gewicht
35-75
1.2-2.6
goz
g oz 
Länge
15-20
5.9-7.9
cminch
cm inch 

Der Sternmull oder Sternnasenmaulwurf (Condylura cristata) ist eine in Nordamerika lebende Säugetierart aus der Familie der Maulwürfe (Talpidae). Von allen anderen Maulwürfen unterscheidet er sich durch die 22 fingerförmigen Hautanhänge auf der Schnauze.

Aussehen

Der Schädel ist wie bei den übrigen Maulwürfen flach und langgestreckt, die Augen sind klein, aber sichtbar, Ohrmuscheln sind nicht vorhanden. Um die beiden Nasenlöcher an der Spitze der Schnauze haben Sternmulle jeweils 11 kreisförmig angeordnete, fingerartige Fortsätze. Diese dienen als Tastorgane, mit denen innerhalb von Sekundenbruchteilen potenzielle Beutetiere aufgespürt und auf Fressbarkeit untersucht werden können. Die Bewegungen dabei sind so schnell, dass das menschliche Auge ihnen nicht folgen kann. Die neuesten Messungen mit Hochgeschwindigkeitskameras belegen, dass ein Sternmull bis zu dreizehn potentielle Beutetiere pro Sekunde berühren und untersuchen kann. Somit ist er vierzehnmal schneller als seine Verwandten ohne die Fortsätze. Möglicherweise dienen die hochsensiblen Fortsätze auch als Elektrorezeptoren, mit denen sie die elektrischen Impulse wahrnehmen können, die bei der Muskelbewegung ihrer Beutetiere entstehen.

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Die Schneidezähne sind im Vergleich zu denen anderer Maulwürfe klein und pinzettenförmig und ermöglichen ein blitzschnelles Zubeißen. Insgesamt haben die Tiere 44 Zähne und somit die ursprüngliche Zahnzahl der Höheren Säugetiere bewahrt.

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Verteilung

Erdkunde

Sternmulle sind im östlichen Nordamerika beheimatet. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Manitoba und Labrador in Kanada – womit sie weiter nördlich vorkommen als alle anderen nordamerikanischen Maulwürfe – über North Dakota bis Ohio und Virginia und an der Atlantikküste bis Georgia. Die Tiere im Süden des Verbreitungsgebietes sind deutlich kleiner und werden als Unterart Condylura cristata parva geführt, die größeren Tiere des Nordens als C. c. cristata.

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Sie bewohnen verschiedene Lebensräume, sind dabei jedoch auf relativ feuchte Böden angewiesen. Sie kommen unter anderem in Sumpfgebieten, feuchten Wiesen und auch in Wäldern vor.

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Sternmull Lebensraum-Karte
Sternmull Lebensraum-Karte
Sternmull
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Gewohnheiten und Lebensstil

Wie viele andere Maulwürfe auch errichten Sternmulle ein unterirdisches Gangsystem. Dabei graben sie vorwiegend mit den Vordergliedmaßen und schieben das Aushubmaterial in Form von Maulwurfshügeln auf die Erdoberfläche. Eine mit Pflanzen gekleidete Kammer dient ihnen als Ruheplatz. Einige Gänge führen direkt zum Wasser, im Gegensatz zu den meisten anderen Maulwürfen sind Sternmulle semiaquatisch, sie führen zum Teil eine wasserbewohnende Lebensweise. Sie können gut schwimmen und tauchen und suchen einen Teil ihrer Nahrung auf dem Grund von Gewässern. Darüber hinaus halten sich diese Tiere öfter an der Erdoberfläche auf als andere Maulwürfe und suchen auch dort nach Nahrung. Manchmal legen sie auch Trampelpfade im dichten Unterholz an.

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Sternmulle sind sowohl tag- als auch nachtaktiv. Sie halten keinen Winterschlaf, sondern begeben sich auch im Winter auf Nahrungssuche. Dabei durchwühlen sie auch den Schnee oder tauchen unterhalb der Eisdecke von Gewässern.

Diese Tiere sind sozialer als die meisten anderen Maulwürfe. Sie leben in kleinen, losen Gruppen zusammen. Oft findet man ein Männchen und ein Weibchen auch außerhalb der Paarungszeit zusammen lebend und schließt daher auf ein zumindest teilweises monogames Verhalten.

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Fressverhalten und Ernährung

Sternmulle suchen ihre Beute sowohl im Wasser, durchstreifen aber auch ihre unterirdischen Gänge und gehen oberirdisch auf Nahrungssuche. Ihre Nahrung besteht hauptsächlich aus Ringelwürmern und Insekten sowie deren Larven. Daneben nehmen sie auch Krebstiere und kleine Fische zu sich.

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Die Paarung erfolgt einmal im Jahr. Meist bringt das Weibchen zwischen April und Juni nach einer rund 45-tägigen Tragzeit zwei bis sieben (durchschnittlich fünf) Jungtiere zur Welt. Diese sind zunächst haarlos, wachsen aber schnell. Nach drei bis vier Wochen werden sie entwöhnt, die Geschlechtsreife tritt mit rund 10 Monaten ein. Die Lebenserwartung wird auf drei bis vier Jahre geschätzt.

POPULATION

Populationsgefährdung

Zu den natürlichen Feinden der Sternmulle zählen unter anderem Eulen, Greifvögel, Marder, Skunks und Nerze.

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Die menschliche Siedlungstätigkeit hat den Lebensraum der Sternmulle vor allem im Süden ihres Verbreitungsgebietes eingeschränkt und zerstückelt. Insgesamt zählen sie aber nicht zu den bedrohten Arten.

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Populationszahl

Laut IUCN ist der Sternmull in seinem gesamten Verbreitungsgebiet häufig und weit verbreitet, aber es liegt keine Schätzung der Gesamtpopulation vor. Gegenwärtig wird diese Art als nicht gefährdet (LC) eingestuft und ihr Bestand bleibt stabil.

Ökologische Nische

Der Sternmull spielt in vielen Feuchtgebietsökosystemen eine wichtige Rolle, denn er bietet einigen Fleischfressern Nahrung und verzehrt viele wirbellose Wassertiere. Indem er sich durch den feuchten Boden gräbt, sorgt er für die Belüftung der Pflanzenwurzeln, die andernfalls in einem anoxischen Boden gefangen sein könnten.

Lustige Fakten für Kinder

  • Die Tentakel des Maulwurfs bewegen sich extrem schnell und können bis zu 12 Objekte pro Sekunde berühren. Man nimmt an, dass sie elektrische Felder aufspüren, während sich das Tier vorwärts bewegt.
  • Sternmulle riechen, wenn sie unter Wasser sind, indem sie Luftblasen auf Dinge ausatmen und diese dann einatmen, um Gerüche zu riechen, die sie eingefangen haben.
  • Die Nase eines Sternmulls ist ideal, um Erdbeben aufzuspüren.
  • Das Fell des Sternmulls hilft, Wasser zu widerstehen.
  • Das Guinness-Buch der Rekorde führt diese Art unter den schnellsten Jägern auf.
  • Diese Art jagt und ergreift ihr Opfer so schnell, dass es für Menschen fast unmöglich ist, ihr zu folgen.

Coloring Pages

Referenzen

1. Sternmull artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Sternmull
2. Sternmull auf der Website der Roten Liste der IUCN - http://www.iucnredlist.org/details/41458/0

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