Riesen-Seidenkuckuck
Reich
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Gattung
SPEZIES
Coua gigas

Der Riesen-Seidenkuckuck (Coua gigas), auch Riesencoua genannt, ist eine Vogelart aus der Gattung der Seidenkuckucke (Coua). Er kommt auf Madagaskar vor und repräsentiert die größte rezente Seidenkuckuckart.

Aussehen

Der Riesen-Seidenkuckuck erreicht eine Größe von 58 bis 62 Zentimetern. Es gibt keinen Geschlechtsdimorphismus. Der Oberkopf ist dunkelbraun, der Nacken, der Rücken und die Flügel sind olivgrau mit einem stumpf bronzefarbenen Glanz. Der Schwanz ist glänzend schwarz. Die äußeren Schwanzfedern zeigen weiße Spitzen. Die Unterseite, die Kehle und die Oberbrust sind weiß. Die Unterbrust ist lohfarben. Der Bauch ist rostbraun bis schwarz. Die Unterschwanzdecken sind schwarz. Die nackte Gesichtshaut um die Augen ist dreifarbig. Der obere Bereich ist leuchtend grünlichblau, unterhalb und hinter den Augen ist sie rosa bis violett und vor den Augen ist sie graublau. Die nackte Gesichtshaut ist von schwarzen Federn umrandet. Um die braune bis rötlichbraune Iris verläuft ein blauer Augenring. Der Schnabel, die Beine und die Füße sind schwarz.

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Bei juvenilen Vögeln ist das Gefieder stumpfer und weniger leuchtend. Die Flügeldecken sind olivgrau mit beigen Flecken. Die Handschwingen und die Armschwingen sind olivgrau mit beigen Spitzen und einer schwarzen Subterminalbinde. Der Schwanz ist weniger glänzend als bei den Altvögeln. Die nackte Gesichtshaut ist stumpf blau. Der Schnabel ist hell.

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Verteilung

Erdkunde

Kontinente
Länder
Biogeografische Bereiche

Der Riesen-Seidenkuckuck bewohnt trockene Wälder, Dornbuschland in Gegenden mit kalkreichen Böden, Wälder und Buschland auf Sandböden, Galeriewälder sowie küstennahe Wälder mit großen Bäumen und spärlichem Unterholz. In Wäldern auf Laterit-Böden fehlt er. Der Riesen-Seidenkuckuck ist in Regionen von Meereshöhe bis in Höhenlagen von 1250 Metern anzutreffen.

Riesen-Seidenkuckuck Lebensraum-Karte
Riesen-Seidenkuckuck Lebensraum-Karte
Riesen-Seidenkuckuck
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Gewohnheiten und Lebensstil

Der Riesen-Seidenkuckuck geht überwiegend auf dem Boden auf Nahrungssuche. Er läuft auf dem Waldboden und scharrt im Laub nach Insekten und anderen Wirbellosen. Beim Aufstöbern der Beute bewegt er sich flink und ändert plötzlich in einem scharfen Winkel die Richtung. Beim Beutefang auf Bäumen stößt er sich mit Beinen und Füßen ab, springt in die Luft und fängt seine Nahrung im Flug. In den frühen Morgenstunden besucht er häufig sonnige Flecken auf dem Waldboden, breitet seine Flügel aus und nimmt die Wärme auf.

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Die Nahrung besteht aus Insekten und anderen terrestrischen Wirbellosen, darunter Tausendfüßern, Käfern, Ameisen, Fliegen, Schmetterlingslarven, Grashüpfern und kleinen Reptilien. Gelegentlich frisst er auch Samen. Nestbau wurde von Ende Oktober bis Dezember beobachtet. Nester mit Eiern wurden im November und Dezember gefunden und Jungvögel wurden im Januar beobachtet. Männchen und Weibchen bauen das napfförmige Nest gemeinsam. Es wird aus Zweigen, Rinde und großen Blättern in drei bis zehn Metern über dem Boden in Akazien und Tamarinden errichtet und mit Blattstielen gepolstert. Gewöhnlich ist es in der dichten Vegetation der Lianen versteckt. Das Nest hat einen Umfang von 25 bis 40 Zentimetern und ist 25 Zentimeter hoch. Das Gelege besteht gewöhnlich aus drei stumpfweißen Eiern, die 43,5 × 32 mm messen. Die Dauer der Brut- und Nestlingszeit ist unbekannt. Der Riesen-Seidenkuckuck ist ein Standvogel.

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Lebensstil
Saisonales Verhalten
Vogelruf

Fressverhalten und Ernährung

POPULATION

Populationszahl

Mehrere Studien belegen die Notwendigkeit, die Riesen-Seidenkuckucke zu erhalten. C. gigas gehört zu den lokal gefährdeten Arten Madagaskars, die gelegentlich von Kindern gejagt und gefangen werden (Ellis 2003). Störungen durch Feuer oder Abholzung können ihre Ressourcennutzung beeinträchtigen und zu einer zusätzlichen Bedrohung für diese Arten führen. Menschliche Eingriffe verändern die Struktur des Lebensraums und beeinflussen das Verhalten der Tiere bei der Nahrungssuche und die Wahl ihres Lebensraums. Selektive Abholzung ist eine wichtige Störung für insektenfressende Waldvögel, insbesondere für den Riesen-Seidenkuckuck. Die Abholzung verringert die Dichte von C. gigas, und eine zunehmende Abholzung oder Brandrodung könnte den optimalen Lebensraum reduzieren und die Dichte dieser Art verringern. Um die normale Nahrungssuche dieser Vögel aufrechtzuerhalten, ist es notwendig, eine Vielfalt an Nährstoffen in verschiedenen Lebensraumtypen zu erhalten.

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Kontinuierliche Studien über die Nahrungssuche der Riesen-Seidenkuckucke sind eine Bereicherung für den Schutz der Wälder. Selektiver Holzeinschlag könnte auf die typischen Trockenwälder beschränkt werden, während Galeriewälder als Korridor für die Erhaltung, insbesondere dieser Vogelart, erhalten werden könnten. Der Schutz des Galeriewaldes würde verbessert, wenn beide Waldtypen (Galerie- und Trockenwald) in gleichem Maße abgeholzt und Maßnahmen zur Brandbekämpfung durchgeführt würden.

Jüngste Sichtungen in Sainte Luce belegen, dass der Schwanz der Riesen-Seidenkuckucke länger zu sein scheint als in anderen Regionen (Ellis 2003). Dies widerlegt die Behauptung, dass die Gattung der Seidenkuckucke keine morphologische Spezialisierung aufweist, sondern deutet stattdessen auf ausgeprägte morphologische Unterschiede hin, die weitere Studien zum Artenwechsel rechtfertigen (Moreau 1966). Sainte Luce ist derzeit eines der besten Gebiete, um diese Vögel in bestimmten Waldfragmenten zu sehen, die langfristig bewirtschaftet werden sollten, um die begrenzten Populationen zu fördern (Ellis 2003). Als eines der vorgeschlagenen Schutzgebiete, das derzeit von der lokalen Gemeinschaft verwaltet wird, hat die Region ein großes Potenzial für den Ökotourismus, um die Erhaltung der Art zu fördern (Ellis 2003).

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Referenzen

1. Riesen-Seidenkuckuck artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Riesen-Seidenkuckuck
2. Riesen-Seidenkuckuck auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/22684148/93016602
3. Xeno-Canto-Vogelruf - https://xeno-canto.org/418988

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