Die Haus-Spitzmausbeutelratte (Monodelphis domestica) lebt im mittleren Südamerika, südlich des Amazonasbeckens in einem breiten Streifen, der vom östlichen Brasilien bis in den Osten von Bolivien, den Norden und das Zentrum von Paraguay und die argentinische Provinz Formosa reicht.
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NachtaktivNachtaktivität ist ein tierisches Verhalten, das sich dadurch auszeichnet, dass es nachts aktiv ist und tagsüber schläft. Das gängige Adjektiv ist ...
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AasfresserAls Aasfresser oder Nekrophagen werden Tiere bezeichnet, deren Nahrung hauptsächlich oder teilweise aus Kadavern von Tieren besteht, die sie nicht ...
Fl
FleischfresserAls Fleischfresser, auch Karnivoren oder Zoophagen, bezeichnet man Tiere, Pflanzen und Pilze, die sich hauptsächlich oder ausschließlich von tieris...
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TerrestrischTerrestrische Tiere sind Tiere, die überwiegend oder vollständig an Land leben (z.B. Katzen, Ameisen, Schnecken), im Gegensatz zu aquatischen Tiere...
Re
RevierDas Revier eines Tieres wird oft auch Territorium genannt und bezeichnet ein Habitat, das ein Tier oder eine Gruppe von Tieren durch Territorialver...
Vi
ViviparieViviparie oder Lebendgeburt bezeichnet die Fortpflanzungsweise bei Tieren, deren Frühentwicklung im Muttertier verläuft, ohne dabei von einer Eihül...
Ba
BaumbewohnerBaumbewohnende Fortbewegung ist die Fortbewegung von Tieren in Bäumen. In Lebensräumen, in denen Bäume vorhanden sind, haben sich die Tiere so entw...
Ne
NesthockerVe
VerbissAls Verbiss bezeichnet man das Abbeißen von Knospen, Blättern oder Zweigen vor allem an landwirtschaftlich oder forstwirtschaftlich erwünschten Pfl...
Pr
PrädatorPrädatoren sind Tiere, die andere Organismen, ihre Beute, töten und fressen. Raubtiere können aktiv nach Beute suchen oder sie verfolgen oder auf s...
Po
PolygynandriePolygynandrie ist ein Paarungssystem, bei dem sowohl Männchen als auch Weibchen während einer Brutsaison mehrere Paarungspartner haben.
So
SolitärKe
Keine TierwanderungTiere, die keine saisonalen Wanderungen machen und das ganze Jahr über in ihrem heimischen Verbreitungsgebiet bleiben, werden als Keine Tierwanderu...
G
beginnt mitDie Tiere erreichen eine Kopfrumpflänge von 12,3 bis 17,9 cm und haben einen 4,6 bis 9,6 cm langen Schwanz und erreichen ein Gewicht von 58 bis 110 g. In Gefangenschaft gehaltene Exemplare, Haus-Spitzmausbeutelratten werden als Versuchstiere genutzt, können mit Kopfrumpflängen von 20 cm und einem Gewicht von maximal 150 g deutlich größer werden. Männchen werden größer als Weibchen, deren Wachstum mit Erreichen der Geschlechtsreife aufhört, während die Männchen auch danach noch weiter wachsen. Auch der Schädel der Männchen ist größer. Von allen anderen Spitzmausbeutelratten mit Ausnahme der Santa-Rosa-Spitzmausbeutelratte (M. sanctaerosae) unterscheidet sich die Haus-Spitzmausbeutelratte durch ihre überwiegend graue bis graubraune Färbung. Nur der Bauch ist heller mit einer leicht gelblichen oder rötlichen Tönung. Die Pfoten sind rosa oder weißlich. Das Fell ist kurz, dicht und weich. Nur die Schwanzbasis ist behaart. Weibchen haben keinen Beutel. Die Anzahl der Zitzen liegt bei 13, je sechs rechts und links und eine mittige. Die Haus-Spitzmausbeutelratte hat einen Chromosomensatz von 2n = 18 Chromosomen mit einer variablen Armanzahl (fundamental number, FN) von 20, 22, 24, 28 oder 30.
Haus-Spitzmausbeutelratten kommen im Allgemeinen südlich des Amazonas, im Süden, in der Mitte und im Westen Brasiliens vor. Sie kommen auch im Osten Boliviens, im Norden Paraguays und in der Provinz Formosa im Norden Argentiniens vor. Diese kleinen Kreaturen leben im Regenwald, im Buschland und auf landwirtschaftlichen Flächen und besuchen oft von Menschen errichtete Strukturen wie Häuser.
Die Haus-Spitzmausbeutelratte kommt in trockenen Gegenden, wie der brasilianischen Cerrado, in der semiariden Caatinga, in verschiedenen Dornstrauchsavannen, im Chaco ebenso vor wie in feuchten Habitaten, z. B. im Pantanal oder am südlichen Rand des Amazonasbeckens vor. Man findet sie vor allem in Regionen mit einer relativ offenen Vegetation, aber nicht in nur mit Gras bewachsenen Gegenden. Die Haus-Spitzmausbeutelratte lebt einzelgängerisch. Soziale Interaktionen mit Artgenossen beschränken sich auf die Paarungszeit. Sie lebt vor allem auf dem Erdboden, wurde jedoch auch beim Klettern in Sträuchern bis in Höhen von drei Metern beobachtet. Während die übrigen Spitzmausbeutelratten eher dämmerungsaktiv sind, ist die Haus-Spitzmausbeutelratte nachtaktiv. Ihre Hauptaktivitätszeit liegt ein bis drei Stunden nach dem Sonnenuntergang.
Die Haus-Spitzmausbeutelratte ernährt sich vor allem von Insekten, außerdem von anderen Wirbellosen, von kleinen Wirbeltieren, Aas und Früchten. Im Kot der Tiere fand man Samen der Kakteenart Cipocereus minensis. Skorpione werden erbeutet. indem sie mit den Vorderpfoten auf den Boden gedrückt werden und ihnen anschließend mit schnellem Biss der Giftstachel am Schwanzende abgetrennt wird. In Gefangenschaft gehaltene Exemplare haben auch Echsen und Schlangen getötet und gefressen, deren Gewicht 75 % des Gewichtes der Haus-Spitzmausbeutelratte betrug, und in freier Natur wurde beobachtet, dass Vespermäuse (Calomys) mit einem Drittel des Gewichtes der Beutelratte getötet und verspeist wurden.
Zur Fortpflanzung bauen die Weibchen Nester in Felshöhlen und Felsnischen. Zum Bau werden Gräser, Blätter, Borke, Schlangenhäute, Papier, Stoff- und Plastikfetzen verwendet. Das Material zum Nestbau wird mit den Vorderpfoten gesammelt, dann unter den Bauch zum Schwanz geschoben, von diesem umschlungen und zum Nest getragen. In der Regel werden nach einer etwa zweiwöchigen Trächtigkeitsdauer 6 bis 11 Jungtiere geboren, wobei jüngere Weibchen in der Regel weniger Jungtiere gebären als ältere. In Ausnahmefällen kann ein Wurf auch bis zu 16 Jungtiere umfassen, aber nur diejenigen, die einen Platz an einer Zitze ergattern, überleben. Die Jungtiere sind bei der Geburt 10 mm lang (Kopfrumpflänge) und wiegen 0,1 g. Sie bleiben für etwa zwei Wochen an den Zitzen festgesaugt und werden mit einem Alter von acht Wochen entwöhnt. Erste Fellansätze zeigen sich nach 18 bis 21 Tagen und die Jungtiere öffnen mit einem Alter von 28 bis 35 Tagen erstmals die Augen. Die Geschlechtsreife erreichen sie mit einem Alter von fünf bis sieben Monaten. In menschlicher Obhut erreichen die Tiere ein Alter von 36 bis 49 Monaten.
Derzeit gibt es keine größeren Bedrohungen für Haus-Spitzmausbeutelratten.
Laut der Roten Liste der IUCN ist das Haus-Spitzmausbeutelratte in seinem gesamten Verbreitungsgebiet lokal verbreitet, aber es liegt keine Gesamtpopulationsschätzung vor. Derzeit wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft und ihr Bestand ist heute stabil.