Gelbnacken-Laubenvogel

Gelbnacken-Laubenvogel

Samtgoldvogel

Reich
Stamm
Klasse
Ordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Sericulus chrysocephalus
Gewicht
100
4
goz
g oz 
Länge
25-30
9.8-11.8
cminch
cm inch 

Der Gelbnacken-Laubenvogel oder Samtgoldvogel (Sericulus chrysocephalus) ist eine Art aus der Familie der Laubenvögel (Ptilonorhynchidae). Während die anderen Arten der Gattung Sericulus auf Neuguinea vorkommen, ist der Gelbnacken-Laubenvogel ein Vertreter der Avifauna Australiens. Sein Verbreitungsgebiet liegt an der australischen Ostküste.

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Der Gelbnacken-Laubenvogel ist mit einer Körperlänge von etwa 25 Zentimeter ein verhältnismäßig kleiner Laubenvogel und zählt zu den Arten dieser Gattung, zu dessen Balzverhalten der Bau einer Laube durch das Männchen gehört. Wie für Laubenvögel typisch besteht ein auffallender Geschlechtsdimorphismus. Die Unterscheidung von zwei Unterarten wurden mittlerweile aufgegeben, die Art gilt als monotypisch.

Die Bestandssituation des Gelbnacken-Laubenvogel wird der IUCN als ungefährdet (least concern) eingestuft.

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Aussehen

Die Männchen des Goldnacken-Laubenvogel erreichen eine Körperlänge von bis zu 24 Zentimeter, wovon zwischen 8,2 und 9,1 Zentimeter auf den Schwanz entfallen. Die Weibchen werden mit einer Körperlänge von bis zu 25 Zentimeter geringfügig größer. Bei ihnen fallen zwischen 9,6 und 11,1 Zentimeter auf das Schwanzgefieder. Die Schnabellänge beträgt bei den Männchen zwischen 2,9 und 3,2 Zentimeter und bei den Weibchen zwischen 2,9 und 3,1 Zentimetern. Männchen wiegen zwischen 76 und 110 Gramm, Weibchen erreichen ein Gewicht zwischen 91 und 138 Gramm. Zwischen den Geschlechtern besteht ein ausgeprägter Dimorphismus.

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Beim Männchen sind die Zügel, der Scheitel, der Nacken und der obere Rücken orangegelb. Bei einer Reihe von Individuen ist der vordere Scheitelbereich außerdem orangerot bis karmesinrot überwaschen. Die Federn von Stirn und Scheitel sind kurz, sehr dicht und samtartig, was zu der alternativen deutschen Bezeichnung Samtgoldvogel geführt hat. Ein schwarzer, breiter und leicht keilförmiger Strich verläuft außerdem über dem Auge.

Die übrige Körperoberseite ist schwarz mit einem violetten Schimmer. Die zwei äußersten Handschwingen und alle Flügeldecken sind mattschwarz. Ansonsten sind die Arm- und Handschwingen goldgelb mit breiten bis schmalen Federspitzen und schwarzen Säumen an den Außenfahnen. Die Steuerfedern sind bei den meisten adulten Männchen rein schwarz. Einige Individuen enden die Steuerfedern jedoch mit feinen gelben Spitzen. Andere Individuen haben Gelbanteile auf den Außenfahnen einiger Steuerfedern.

Die Beine sind schwarz-braun. Die Iris ist leuchtend gelb, der Schnabel ist orange-gelb.

Das adulte Weibchen ist weit unauffälliger als das Männchen gefärbt.

Der Kopf und der Nacken sind in einem individuell unterschiedlichen Maße schmutzig weißlich bis braungrau und weist feine dunkelgraue bis schwarze Stricheln und Flecken auf. Auf dem Scheitel befindet sich ein rußschwarzer Fleck. Bei einigen – möglicherweise älteren – Weibchen ist dieser Fleck an seinem hinteren Ende schmal mit gelben Federn gesäumt. Im Nacken verläuft außerdem ein individuell variables breites und rußschwarzes Halsband, das bei einzelnen Weibchen sehr ausgeprägt sein kann.

Der Mantel ist olivfarben, der Rücken und der Bürzel sind heller. Alle Federn von Mantel, Rücken und Bürzel haben weißliche bis graue Enden, was dem Weibchen auf der Körperoberseite ein geflecktes Aussehen verleiht. Die Flügel und das Schwanzgefieder sind grau, bei den Arm- und Handschwingen weisen diese außerdem blassere Spitzen auf. Einige wenige Weibchen, vermutlich wiederum ältere, weißen auf den Handschwingen gelbe Farbpartien auf.

Die Körperunterseite ist schmutzig weißlich bis cremefarben. Die Federn an der Kehle sind in der Mitte matt rußschwarz, die Brustfedern sind schwarzbraun gesäumt und quergebändert. Der Schnabel ist schwarz, sehr selten haben einige Weibchen auf dem Oberschnabel einen blassen Fleck. Die Beine und die Füße sind schwärzlich. Die Iris ist gelb.

Junge, gerade geschlechtsreif gewordene Weibchen sind dichter und auffälliger geschuppt und quergebändert als ältere Weibchen. Der schwarze Fleck auf dem Scheitel ist bei ihnen schmal dunkelgrau gesäumt.

Die männlichen Jungvögel ähneln zunächst dem Weibchen und haben nur einzelne Federn, die dem Federkleid des Männchens entsprechen. Jungvögel beider Geschlechter haben zunächst ein längeres Schwanzgefieder als die adulten Vögel. Weibchen haben ab ihrem dritten Lebensjahr ein Gefieder, das den der adulten entspricht. Bei den Männchen entspricht das Gefieder dem adulter Männchen im fünften Lebensjahr. Vom zweiten bis vierten Jahr wird der Schnabel und die Iris zunehmend heller. Im sechsten Lebensjahr haben Männchen vollständig gelbe Augen und einen orangefarbenen Schnabel.

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Verteilung

Erdkunde

Länder
Biogeografische Bereiche

Der Gelbnacken-Laubenvogel kommt im äußersten Osten Australiens vor. Das Verbreitungsgebiet, das entlang der Ostküste liegt, beginnt nördlich von Sydney und erstreckt sich bis nach Queensland. Die nördliche Verbreitungsgrenze dieser Art liegt im Südosten von Queensland entlang des Laufes des Connors und Clark River. Eine Verbreitungslücke gibt es in der Nähe von Rockhampton im Tal des Fitzroy Rivers. Einzelne Gelbnacken-Laubenvögel und gelegentlich sogar kleinere Trupps werden auch innerhalb des Stadtgebietes von Sydney beobachtet.

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Die Höhenverbreitung reicht von der Tiefebene bis zu Höhenlagen in 900 Metern. Der Lebensraum sind subtropische Regenwälder und feuchte Hartlaubwälder. Sie suchen auch offenere Lebensräume und sind besonders im Winterhalbjahr auch auf Agrarflächen und in Gärten der Vorstädte zu beobachten. So wandern im Lamington-Nationalpark, Südosten von Queensland, im Winterhalbjahr regelmäßig Trupps von Gelbnacken-Laubenvögel aus den höhergelegenen Bergwäldern in die in den Tiefebenen gelegenen Küstenwälder der Gympie Region ab.

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Gewohnheiten und Lebensstil

Adulte männliche Gelbnacken-Laubenvögel sind sehr scheu, gewöhnen sich jedoch an die Anwesenheit von Beobachtern an Futterstellen. Weibchen sind dagegen deutlich zutraulicher. Sie bilden gelegentlich gemischte Trupps mit Seidenlaubenvögeln und Dickschnabel-Würgerkrähen.

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Gelbnacken-Laubenvögel nehmen bei Tagesbeginn zunächst ein Sonnenbad und sitzen dabei regelmäßig in Baumkronen, die aus dem geschlossenen Kronenbereich der Wälder herausragen. Gelegentlich kommen sie zum Sonnenbaden jedoch auch auf den Boden.

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Saisonales Verhalten

Fressverhalten und Ernährung

Gelbnacken-Laubenvögel sind Allesfresser, in der Ernährungszusammensetzung dominieren allerdings Früchte. Sie fressen eine sehr große Bandbreite unterschiedlicher Früchte, daneben fressen sie auch Blüten, Nektar sowie tierisches Protein. Bei einer Langzeituntersuchung über 33 Monate im Gebiet des Sarabah-Nationalparks bestand bei den beobachteten Gelbnacken-Laubenvögel die Nahrung zu 72 % aus Früchten, davon sind 19 Prozentpunkte Feigen. 14 Prozent entfielen auf Blüten, Knospen und Nektar. Zwei Prozent machten Blätter aus und 12 Prozent entfiel auf tierisches Protein. Die Nahrungszusammensetzung verschiebt sich dabei im Jahresverlauf. Blätter werden meist außerhalb der Brutzeit gefressen. Besonders häufig werden die Blätter von Passionsblumen (Passflora subpeltata) gefressen. An tierischer Kost fressen Goldnacken-Laubenvögel überwiegend Huatflügler mit einer Körperlänge von weniger als 5 Millimeter sowie Singzikaden. In der Regel picken sie diese von den Blättern.

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Die meisten der gefressenen Früchte sind gelb-rot oder blauschwarz. Gelbnacken-Laubenvögel picken typischerweise die Früchte direkt von den Ästen. Kleine Früchte werden gelegentlich auch von Ästen gepflückt, indem sie rüttelnd in der Luft vor den Zweigen stehen. Große Früchte werden an Ort und Stelle auseinandergerissen. Gelbnacken-Laubenvögel dulden andere fruchtfressende Vogelarten, andere Laubenvögel werden jedoch in der Regel von ihnen vertrieben. Sie können sich nahezu immer gegenüber Seidenlaubenvögel durchsetzen und vertreiben die meisten von Grünlaubenvögeln und häufig auch Goldohr-Honigfressern. Hauben-Fruchttauben sind dagegen gegenüber Goldnacken-Laubenvögel durchsetzungsfähiger.

Die Weibchen der Gelbnacken-Laubenvögel verjagen in der Regel auch die etwas kleineren Männchen an geeigneten Nahrungsplätzen. Sie nähern sich dabei den Männchen mit geschlossenen, aber angehobenen Flügeln und geöffnetem Schnabel. An künstlichen Futterstellen kommt es auch zu antagonistischem Verhalten zwischen den Weibchen. Meist ist das Weibchen, das als erstes ein aggressives Verhaltensmuster zeigt, auch dasjenige, das sich durchsetzt.

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Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Gelbnacken-Laubenvögel sind polygam. Die adulten Männchen bauen eine Laube, die für eine kurze Zeit besteht und paaren sich an ihrem Balzplatz nach Möglichkeit mit mehreren Weibchen. Das Weibchen zieht den Nachwuchs alleine groß.

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Vor und in solch einer Laube vollführt das Männchen die Balz und paart sich mit dem Weibchen.Beim Balzritual entfaltet das Männchen seine Flügel, um seine leuchtenden Farben noch besser zur Geltung zu bringen. Es gibt dabei hechelnde und keuchende Zischlaute von sich. Gelegentlich werden auch Kämpfe zwischen rivalisierenden Männchen ausgetragen. Das Männchen lockt mit seiner Balz und seinem Gesang Weibchen an. Bis ein Weibchen mit dem Männchen eine Paarbindung eingeht, können allerdings mehrere Wochen vergehen, da das Weibchen das Männchen nach der Laube oder dem Balztanz auswählt. Die Paarung erfolgt in der Laube. Nach der Paarung verlässt das Weibchen sofort die Laube, um ein Nest zu bauen. Das Männchen balzt noch mehrere Wochen lang, in der Hoffnung, neue Partnerinnen zu finden.

Die Aufzucht der Jungvögel obliegt dem Weibchen. Die Weibchen bauen auf einem Waldbaum ein napfförmiges Nest aus Zweigen. Das Gelege besteht aus meist zwei weißen oder grau melierten Eiern, die gelblich, rötlich oder schwarz-violett gesprenkelt sind. Die Jungvögel schlüpfen nach 19 bis 24 Tagen. Nach drei Wochen verlassen die Jungvögel das Nest.

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POPULATION

Referenzen

1. Gelbnacken-Laubenvogel artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Gelbnacken-Laubenvogel
2. Gelbnacken-Laubenvogel auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/22703676/93932309

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