Hawaiikrähe
Reich
Stamm
Klasse
Ordnung
Familie
SPEZIES
Corvus hawaiiensis
Lebensdauer
18-28 years
Länge
48-50
18.9-19.7
cminch
cm inch 

Die Hawaiikrähe (Corvus hawaiiensis), in der hawaiischen Sprache auch als ʻAlala bezeichnet, ist eine extrem seltene Vogelart, die nur noch in menschlicher Obhut auf Hawaiʻi existiert.

Aussehen

Der Name ʻAlala bedeutet zum einen „wie ein kleines Tier schreien“. In der Tat erinnert der Ruf dieser Krähe an das Schreien eines kleinen Kindes. Zum anderen bedeutet er „mit der Sonne aufwachen“. Dieses hängt damit zusammen, dass ihr lauter, durchdringender Schrei schon in der Morgendämmerung zu hören ist. Dieser Vogel erreicht eine Größe von 48 Zentimetern. Der gesamte Körper ist rußschwarz. Nur die Schwingen sind etwas blasser gefärbt. Die Augen sind braun. Die Jungvögel haben blaue Augen.

Video

Verteilung

Erdkunde

Bevor die Hawaiikrähe in der Wildnis ausstarb, war die Art nur in den westlichen und südöstlichen Teilen von Hawaii zu finden. Diese Vögel lebten in trockenen und mesischen Wäldern an den Hängen der Vulkane Mauna Loa und Hualālai.

Hawaiikrähe Lebensraum-Karte

Klimazonen

Hawaiikrähe Lebensraum-Karte
Hawaiikrähe

Gewohnheiten und Lebensstil

Die Hawaiikrähe ist ein Allesfresser. Sie ernährt sich von Früchten, Aas, Eiern, Nestlingen und Abfällen sowie Insekten, die sie in der Rinde findet. Beide Eltern beteiligen sich am Nestbau. Es werden gewöhnlich fünf Eier gelegt und von einem Elternteil bebrütet, während der andere still neben dem Partner sitzt.

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Wie die Neukaledonienkrähen benutzen die Vögel passende Stöckchen als Werkzeuge und verwenden diese geschickt, um Futter aus Löchern und Spalten zu holen. Diese Fähigkeit entwickeln auch Jungkrähen, die nicht die Gelegenheit haben es von erwachsenen Vögeln zu lernen.

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Saisonales Verhalten

Fressverhalten und Ernährung

Hawaiikrähen sind Allesfresser. Der Hauptteil ihrer Ernährung besteht aus wirbellosen Tieren wie Asseln, Landschnecken und Spinnentieren. Früchte sind der zweitwichtigste Bestandteil ihrer Ernährung. Nestlinge und Eier von Sperlingsvögeln werden am häufigsten im April und Mai, während der Brutzeit, gefressen. Hawaiikrähen ernähren sich auch von kleinen Vögeln und fressen Blumen, Nektar und verschiedene Pflanzenteile, einschließlich Blütenblätter.

Ernährung Allesfresser

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Hawaiikrähen sind monogam und bilden in der Regel langfristige Paarbindungen. Ihre Brutzeit dauert von März bis Juli. Die Vögel bauen ihr Nest im März oder April und legen die Eier Mitte bis Ende April. Beide Elternteile bauen das Nest mit Zweigen des einheimischen ohi'a-Baums, die mit Gräsern verstärkt werden. Das Weibchen legt in der Regel 1-5 Eier (die grünlich-blau gefärbt sind) pro Saison, obwohl höchstens 2 davon die Jungvogelphase überleben werden. Nur das Weibchen bebrütet die Eier 19-22 Tage lang und brütet die Jungen aus, die etwa 40 Tage nach dem Schlüpfen flügge werden. Die Jungvögel sind 8 Monate lang auf ihre Eltern angewiesen und bleiben bis zur nächsten Brutsaison bei der Familie. Junge Weibchen werden im Alter von etwa 2 oder 3 Jahren und Männchen im Alter von 4 Jahren geschlechtsreif.

POPULATION

Populationsgefährdung

Der Rückgang dieser Art begann um das Jahr 1890 mit dem Erscheinen der weißen Farmer auf Hawaiʻi. Früher war die ʻAlala auf allen Hawaii-Inseln weit verbreitet, doch ab 1891 wurde sie als Plage angesehen und erbarmungslos verfolgt. Die Landwirte ahmten ihren Schrei nach, der als der lauteste Vogelschrei in den Wäldern Konas galt. Wenn die Vogel nah genug angelockt waren, wurden sie abgeschossen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren die einst großen ʻAlala-Schwärme verschwunden. Ursprünglich ernährte sie sich von den Beeren der Ieie-Rebe (Freycinetia arborea), der Ohelo-Beere (auch als Hawaiische Kranichbeere bezeichnet, Vaccinium reticulatum) oder anderen Früchten aus den Wäldern, doch nachdem die ursprünglichen Koa-Akazien Platz für eingeführte Pflanzenarten machen mussten, änderte sich die Lebensweise der ʻAlala. Eingeführte Tierarten wie der Kleine Mungo (Urva javanica) sowie die Veränderung des Nahrungsangebotes und Vogelkrankheiten führten zu einem weiteren dramatischen Rückgang. 1973 wurde die Hawaiikrähe unter Naturschutz gestellt. 1996 gab es nur 14 Exemplare in freier Wildbahn und 1999 nur noch drei. 2002 verschwanden die letzten beiden Vögel aus ihrem Brutrevier im „Hakalau National Wildlife Refuge“. Damit galt sie als in der Wildnis ausgestorben. Ab den 1970er Jahren wurde die Hawaiikrähe auch in menschlicher Obhut gezüchtet. 1996 gab es 15 Exemplare in Gefangenschaft. Im Jahre 1998 scheiterte ein Unternehmen, 24 Exemplare auszuwildern. Da die gezüchteten Tiere nicht in der Lage waren, sich gegen die neuen Feinde wie den Hawaiibussard (Buteo solitarius) und die eingeschleppte Vogelmalaria zu wehren, kamen 18 Tiere um. Die überlebenden sechs Tiere wurden wieder eingefangen. 2009 lebten 56 Vögel in zwei Aufzuchtstationen. Im selben Jahr kündigte der U.S. Fish and Wildlife Service an, 14 Millionen Dollar in ein Schutzprojekt zu investieren, vor allem um Lebensräume zu schützen und mögliche Bedrohungen für freilebende Krähen auszuschalten. Bis 2016 stieg die Population auf 131 Individuen. Im selben Jahr wurde ein erneuter Auswilderungsversuch mit 30 Individuen durchgeführt. Dieser scheiterte 2020 erneut, nachdem nur fünf Exemplare überlebt hatten und wieder eingefangen werden mussten.

Populationszahl

Laut der Roten Liste der IUCN verschwanden die letzten beiden bekannten wilden Exemplare der Hawaiikrähe im Jahr 2002, so dass die Art jetzt als In der Natur ausgestorben (EW) eingestuft wird. Einige Exemplare befinden sich noch in Zuchtstationen und ein Plan zur Wiederansiedlung wird derzeit entwickelt.

Ökologische Nische

Die Hawaiikuh war eine der größten einheimischen Vogelpopulationen auf Hawaii. Ihr Verschwinden in der Wildnis hat kaskadenartige Auswirkungen auf die Umwelt, insbesondere auf die Samenverbreitung einheimischer Pflanzen. Viele dieser Pflanzen sind nicht nur bei der Verbreitung der Samen auf diese Vögel angewiesen, sondern auch bei der Keimung, da die Samen durch den Verdauungstrakt der Krähe übertragen werden. Ohne die Verbreitung der Samen haben die Pflanzen keine Möglichkeit, eine weitere Generation heranzuziehen. Hawaiikrähen spielen eine Schlüsselrolle bei der Erhaltung vieler einheimischer Pflanzenarten, die nun ohne ihren wichtigsten Samenverbreiter zu einer Seltenheit in den Ökosystemen Hawaiis, insbesondere in den Trockenwäldern, werden könnten. Diese Vögel sind als Indikatorarten bekannt geworden und ihr Verschwinden deutet auf ernste Umweltprobleme hin.

Referenzen

1. Hawaiikrähe artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Hawaiikr%C3%A4he
2. Hawaiikrähe auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/22706052/94048187

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