Hawaiigans
Reich
Stamm
Klasse
Ordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Branta sandvicensis
Populationsgrösse
2,600-3,300
Lebensdauer
20-24 years
Gewicht
1.5-3
3.3-6.6
kglbs
kg lbs 
Höhe
41
16
cminch
cm inch 
Länge
53-69
20.9-27.2
cminch
cm inch 

Die Hawaiigans oder Nenegans, hawaiisch Nēnē (Branta sandvicensis, Syn.: Nesochen sandvicensis) ist eine zu den Meergänsen (Branta) gehörige Echte Gans (Anserini) und wird damit zur Familie der Entenvögel (Anatidae) gerechnet. Ihr Verbreitungsgebiet ist Hawaii.

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Die Gans ist ein bekanntes Beispiel für den Einfluss der Europäer und der durch sie eingeführten Tiere auf die Population einer endemischen Tierart. Die Population ging von etwa 25.000 Tieren (1778) auf etwa 30 Gänse (1950) zurück und stieg durch eingeleitete Schutzmaßnahmen wieder auf etwa 1.000 (1999).

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Aussehen

Die Hawaiigans hat ein durchweg braunes Gefieder und einen dem Hals gegenüber dunkleren Kopf. Das Weibchen ist etwas kleiner als das Männchen. Diese wiegen im Schnitt etwa 2,2 Kilogramm, während die Weibchen durchschnittlich 1,9 Kilogramm auf die Waage bringen. Weiterer Geschlechtsdimorphismus besteht nicht.

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Im Jugendkleid ähneln die noch nicht ausgewachsenen Hawaiigänse den Altvögeln bereits sehr. Lediglich die Halsfärbung unterscheidet sich. Sie haben eine helle Halsfärbung mit einer grauen Rillung anstatt der lehmgelben der adulten Vögel. Im 1. Jahreskleid bestehen bei anliegenden Flügeln nur noch unauffällige Unterschiede zu den Altvögeln. Die Flügel weisen aber noch auffällig breite Säume auf.

Als Anpassung an den Untergrund aus erkalteter Lava, auf dem die Hawaiigans lebt, und die fast vollständige Abwesenheit von stehenden Gewässern in ihrem Lebensraum sind die Schwimmhäute zwischen den kräftigen Zehen deutlich reduziert. Während der etwa fünfwöchigen Mauser verliert die Hawaiigans die Fähigkeit zum Flug, was sie gegenüber Fressfeinden in Gefahr bringt. Hawaiigänse werden etwa 25 bis 30 Jahre alt.

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Verteilung

Erdkunde

Kontinente
Regionen
Biogeografische Bereiche

Die Hawaiigans lebt und brütet sogar vollständig an Land auf erkalteten, aber fruchtbaren Lavafeldern in etwa 1500 bis 2500 Metern Seehöhe, wo sie auch ihre Jungen aufzieht. Dieser Lebensraum weist keine Wasserflächen oder Bäche auf. Allerdings sind die Niederschläge sehr hoch und es kommt regelmäßig zu einer starken Taubildung. Aus diesem Grund sind die Lavafelder dicht mit Gräsern, Beerensträuchern und anderen flachwüchsigen Pflanzen bewachsen. Diese Pflanzendecke ist jedoch auch sensibel gegenüber einer Beweidung durch Großtiere oder Nutzung durch Freizeitsportler.

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Wie ihr Name andeutet, sind ihr Lebensraum die zu den USA gehörigen Inseln von Hawaiʻi, genauer die Insel Hawaiʻi selbst, wo sie vor allem auf dem Vulkankegel des Mauna Loa lebt, und die Inseln Maui und Kauaʻi. Als Standvogel bleibt sie das ganze Jahr über in diesem Lebensraum.

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Klimazonen

Gewohnheiten und Lebensstil

Hawaiigänse sind tagaktive Vögel. Sie schlafen auf dem Boden, die Füße unter den Körper geklemmt. Sie leben in Familiengruppen, die aus einem sich paarenden Paar und ihren Jungen bestehen. Hawaiigänse können in Schwärmen von bis zu 30 Vögeln leben, wobei einige Gruppen lockerer zusammengesetzt sind als andere. Die Rangordnung der Dominanz hängt von der Größe der Familie ab. Die Männchen verteidigen das Revier, das ihre Nester und Familien unmittelbar umgibt, gegen andere Gänse. Hawaiigänse verbringen die meiste Zeit auf dem Boden, aber sie sind flugfähig und einige Exemplare fliegen täglich zwischen Nist- und Futtergebieten hin und her. Sie schwimmen auch, meist in Teichen und Seen. Mit ihrem Schnabel verteilen sie das Öl aus ihrer Öldrüse auf ihren Federn, um diese zu imprägnieren.

Saisonales Verhalten
Vogelruf

Fressverhalten und Ernährung

Als Herbivoren ernähren sich die Hawaiigänse ausschließlich von pflanzlicher Nahrung, insbesondere von Gräsern, Samen und Beeren. Durch den teilweise hohen Wassergehalt, der durch die starken Niederschläge bedingt ist, benötigen sie keine weitere Wasserzufuhr.

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Männchen und Weibchen paaren sich auf Lebenszeit. Die Brutzeit geht von November bis Februar, die Gänse bauen dann ihr mit Daunen ausgekleidetes Nest am Erdboden. Das Weibchen legt etwa vier bis sieben Eier und brütet für etwa einen Monat. Die Jungtiere sind Nestflüchter.

POPULATION

Populationsgefährdung

Die Hawaiigans ist weltweit die seltenste Gänseart. Sie ist durch Bejagung, aber auch durch eingeschleppte Fressfeinde wie beispielsweise Hunde und Katzen kritisch vom Aussterben bedroht. Auch das Füttern durch Touristen gefährdet die Tiere, da sie sich dadurch mehr an den Straßenrändern aufhalten.

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Von schätzungsweise 25.000 Exemplaren gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurde ihre Zahl bis 1950 auf lediglich dreißig freilebende Exemplare dezimiert. Durch Aufzucht in Gefangenschaft und Wiederaussetzen der Vögel konnte bisher ein Aussterben vermieden werden, es wurden insgesamt etwa 2.000 Tiere wieder ausgewildert. Die anfänglichen Erfolge wurden jedoch durch eine intensivere Landwirtschaft, zunehmenden Autoverkehr und Straßenbau, Raubsäuger und Habitatverlust zu einem großen Teil wieder zunichtegemacht. Die Zahl der wild lebenden Tiere betrug 1990 etwa 350, dazu kommen zahlreiche in Zoos oder Wildparks gehaltene Exemplare. Die IUCN nennt für 1999 wieder knapp 1.000 Tiere. Die Population steigt weiter, wegen der geringen Gesamtpopulation wird sie aber noch als „gefährdet“ geführt. Heutige Schutzanstrengungen konzentrieren sich auf den Schutz des Habitats und die Kontrolle von Prädatoren.

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Populationszahl

Laut der Roten Liste der IUCN beläuft sich die Gesamtpopulation der Hawaiigans auf 2.600 - 3.300 Individuen, was ungefähr 1.700 - 2.200 geschlechtsreifen Individuen entspricht. Gegenwärtig wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als "Near Threatened" (NT) eingestuft, aber ihre Bestände nehmen heute zu.

Ökologische Nische

Hawaiigänse sind wichtig für die Verbreitung von Samen für eine Vielzahl von Pflanzen, die sie fressen. Sie sind auch eine wichtige Nahrungsquelle für viele der Tiere, die ihre natürlichen Prädatoren sind.

Lustige Fakten für Kinder

  • Die Hawaiigans ist seit 1957 der offizielle Staatsvogel von Hawaii.
  • Der typische Ruf der Hawaiigans ist ein tiefer, klagend klingender Ton, ähnlich dem lokalen Namen dieser Art "ne ne".
  • Hawaiigänse haben sich aus Kanadagänsen entwickelt, die wahrscheinlich vor etwa 500.000 Jahren auf die Hawaii-Inseln kamen, kurz nachdem Hawaii gegründet wurde.
  • "Gans" ist eigentlich das Wort für eine weibliche Gans, die Männchen werden Gänserich genannt. Gänse auf dem Wasser oder an Land in einer Gruppe werden als "Gaggle" bezeichnet, in der Luft als "Skein".
  • Der Schnabel einer Gans ist an der Innenseite gezackt, ebenso wie ihre Zunge. Das kann den Anschein erwecken, dass sie Reißzähne haben, aber die Zacken dienen dazu, saftige Grashalme zu schneiden.
  • Im viktorianischen England begleitete eine Gans einen Schornsteinfeger und wurde in den Schornstein geschickt, um die angesammelte Kohle aufzusammeln, die unten schwarz von Ruß wieder herauskam.
  • Gänsefedern wurden verwendet, um einige der frühen Golfbälle zu füllen. Diese waren handgefertigt und sehr teuer.

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Referenzen

1. Hawaiigans artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Hawaiigans
2. Hawaiigans auf der Website der Roten Liste der IUCN - http://www.iucnredlist.org/details/22679929/0
3. Xeno-Canto-Vogelruf - https://xeno-canto.org/503262

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