Die Hondurasamazilie (Amazilia luciae, Syn.: Polyerata luciae) ist eine seltene Kolibriart aus der Gattung der Amazilia-Kolibris. Ihr Vorkommen ist auf ein sehr kleines Verbreitungsgebiet in Honduras beschränkt.
Die Erstbeschreibung der Hondurasamazilie erfolgte 1868 durch George Newbold Lawrence unter dem wissenschaftlichen Namen Thaumatias Luciæ. Das Typusexemplar stammte aus Honduras. Erst später wurde sie der Gattung Amazilia zugeschlagen. Dieser Name stammt aus einer Novelle von Jean-François Marmontel, der in Les Incas, Ou La Destruction De L'empire Du Pérou von einer Inka Heldin namens Amazili berichtete. »Luciae« ist Lucy Stone Brewer (1854–1921), einer Tochter von Thomas Mayo Brewer (1814–1880), gewidmet.
Die Hondurasamazilie erreicht eine Länge von neun bis zehn Zentimetern. Das Männchen hat einen mittelgroßen geraden Schnabel. Der Oberschnabel und die Schnabelspitze sind schwärzlich, der Unterschnabel rötlich. Die Oberseite ist goldgrün. Die Schwanzdecken haben einen bronzegrünen Anflug. Die Kehle und die Brust sind glitzernd türkisgrün bis blaugrün. Die Flanken sind grün, die Bauchmitte ist gräulich. Die Unterschwanzdecken sind an den Rändern weißlich und in der Mitte bräunlich. Der leicht gegabelte Schwanz ist hell bronzegrün mit einem purpurschwarzen Subterminalband an den äußeren Steuerfedern. Beim Weibchen zeigt die Kehle mehr gräuliche Bereiche und die Türkisfärbung ist blasser. Die äußeren Steuerfedern weisen graue Spitzen auf. Die immaturen Vögel ähneln den Weibchen. Bei ihnen haben die Steuerfedern lohfarbene Spitzen.
Die Hondurasamazilie bewohnt trockene Dornenwälder und Buschland in Höhenlagen von 75 – 1.220 m. Der Dornenwald bei Coyoles ist ungefähr sechs bis zehn Meter hoch und wird von Kakteen, Wolfsmilchgewächsen und Mimosengewächsen dominiert.
Die Hondurasamazilie ernährt sich vom Nektar verschiedener Blüten, einschließlich der Gattungen Pithecellobium, Aechmea, Pedilanthus und Stenocereus. Des Weiteren fängt sie Insekten im Flug. Brütende Kolibris wurden im Juni beobachtet. Das Gelege besteht aus zwei Eiern.
Die Hondurasamazilie ernährt sich bekanntermaßen von mindestens 14 Pflanzenarten, einigen Parasiten und wurde bei Insektenfangflügen beobachtet, die bis zu 60 Sekunden oder länger dauern können. Diese Insekten wurden hauptsächlich in der Nähe der Stämme von Orgelpfeifen-Kakteen gefunden. Es handelt sich also um eine Mischung aus Pflanzenfresser und Insektenfresser. Die Vögel ernähren sich in einer Höhe von 0,5 bis 10 m über dem Boden.
Zu den Pflanzenarten, von denen sich der Kolibri ernährt, gehören insbesondere die folgenden:
Die Hauptnahrungsquellen sind jedoch der Nektar von Pedilanthus camporum, der das ganze Jahr über blüht, und Nopalea hondurensis, sowie Aphelandra scabra und Helicteres guazaumifolia.
Diese Vögel sind auch Reviere und es wurde beobachtet, dass sie ihre Futterplätze gegen eindringende Vögel verteidigen, sogar gegen Vögel der gleichen Art.
Etwa 90 Prozent des ursprünglichen Lebensraums des Smaragds sind der Landwirtschaft zum Opfer gefallen und durch Weidegänger zerstört worden. Dieser Lebensraumverlust wirkt sich direkt auf die Nahrungsversorgung des Smaragds aus, zumal er sich fast ausschließlich von Pflanzen und Insekten ernährt, die in Wäldern vorkommen. Das Problem der Abholzung und des Einsatzes von Insektiziden hat zu einem stetigen Rückgang der Population geführt, da das Nahrungsangebot abnimmt.
Die Hondurasamazilie galt zweimal als verschollen. Einmal zwischen 1867 und 1937 und anschließend zwischen 1950 und 1988. Bis dahin waren nur 11 Museumsexemplare von sechs verschiedenen Fundorten aus Santa Bárbara, Cofradía, dem Guayape-Tal and Catacamas bekannt geworden. Im Juni 1988 wurde die Art bei Olanchito und bei Coyoles im oberen Tal des Río Aguán im Departamento Yoro wiederentdeckt. 1991 wurden 22 bis 28 Exemplare bei Olanchito beobachtet. 1996 wurde eine Population nordöstlich von Gualaco in einem weniger als 1 km² Fläche umfassenden Areal im Agalta-Tal entdeckt. Aus den Regionen bei Santa Bárbara, Cofradía und im Guayape-Tal ist die Honduras-Amazilie verschwunden. Der Dornenwald wurde durch Viehweiden ersetzt und die wenigen extrem trockenen Dornenwald-Fragmente bieten nur wenigen Vögeln Lebensraum. Heute leben zwischen 250 und 1000 Exemplare in den Dornenwäldern im Río-Aguán-Tal und im Agalta-Tal. Auch diese Lebensräume sind durch Umwandlung in Reis- und Ananasplantagen bedroht.