Kea
Reich
Stamm
Klasse
Ordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Nestor notabilis
Populationsgrösse
3,000-7,000
Lebensdauer
14-50 years
Gewicht
800-1000
28.2-35.3
goz
g oz 
Länge
46-50
18.1-19.7
cminch
cm inch 

Der Kea (Nestor notabilis), manchmal auch Bergpapagei genannt, ist ein vom Aussterben bedrohter Vogel aus der Gattung der Nestorpapageien (Nestor), der zur Familie der Strigopidae zählt.

Aussehen

Der etwa 46 Zentimeter lange Kea ist relativ unauffällig gefärbt und mit überwiegend olivgrünem Federkleid ausgestattet. Die Unterflügeldecken und der Bürzel sind orangefarben. Der Vogel besitzt einen recht schlanken, hakenförmigen Schnabel. Männliche Exemplare bringen es auf ein Körpergewicht von 900 bis 1100 Gramm, während die Weibchen rund 20 % leichter sind und ein Körpergewicht zwischen 700 und 900 Gramm aufweisen.

Video

Verteilung

Erdkunde

Die Heimat der Keas erstreckt sich über eine Fläche von rund vier Millionen Hektar entlang der alpinen Regionen der Südinsel Neuseelands, angefangen von Farewell Spit im Norden der Westküste bis hinunter in die Region um Waitutu im Südwesten der Südküste, sowie in den Bergen der Kaikoura Ranges im Nordosten der Südinsel.

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Der Kea gehört zu den wenigen Papageienarten, die außerhalb der Tropen leben und auch in verschneiten Regionen überwintern können, doch in den Wintermonaten, wenn in den Bergen die Nahrung knapp wird, treibt es die Vögel mitunter auch ins Flachland.

Die Population der Keas wird vom neuseeländischen Department of Conservation auf zwischen 3000 und 7000 Exemplare geschätzt.

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Kea Lebensraum-Karte

Klimazonen

Kea Lebensraum-Karte

Gewohnheiten und Lebensstil

Kea sind sehr gesellige Vögel, die in Gruppen von bis zu 13 Vögeln leben und in Schwärmen von bis zu 20 Vögeln auf Nahrungssuche gehen. Sie sind tagaktiv. Morgens gehen die Vögel auf Nahrungssuche und ruhen sich in der Mitte des Tages aus. Abends kommen sie wieder zum Fressen heraus und kehren nachts zu ihren Schlafplätzen auf den Ästen zurück. Kea kommunizieren mit Hilfe von verschiedenen Lauten, Körperhaltungen und Gesten. Ihr Hauptruf klingt wie "keee-aa" und ist normalerweise zu hören, wenn die Vögel hoch in den Himmel aufsteigen. Am Boden kommunizieren Kea mit leisem Gemurmel und Pfiffen.

Saisonales Verhalten
Vogelruf

Fressverhalten und Ernährung

Die Keas sind Allesfresser, die sich bevorzugt von Pflanzen und tierischen Produkten ernähren, wie von frischen Trieben, Früchten, Blättern, Nektar und Samen, und im Boden nach Insektenlarven und Pflanzenknollen graben und in den Kaikoura Ranges auch Jagd auf Shearwater-Nestlinge (Sturmvögel) machen. Weiterhin ernähren sich Keas von Aas von Hirschen, Gämsen, Tahr und Schafen, wenn dazu Gelegenheit besteht.

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Bei neuseeländischen Farmern kamen Keas bereits Mitte des 19. Jahrhunderts in Verruf, weil sie tote Schafe anfraßen und auch dabei beobachtet wurden, wie sie lebenden Schafen auf dem Rücken das Fell aufrissen, um an das Körperfett zu kommen und ebenfalls Fett aus der Nierengegend fraßen, was ihnen insgesamt schnell den Ruf von „Schafsmördern“ einbrachte. Der Ornithologe J. R. Jackson nahm bereits 1962 an, dass Keas kranke oder verletzte Schafe angreifen, machte aber auch deutlich, dass die Fallzahlen an Schafrissen von den Farmern in der Öffentlichkeit übertrieben wurden. Ein Video aus dem Jahr 1993 bestätigte eine wissenschaftliche Vermutung, dass die Vögel ihre starken Schnäbel und Klauen dazu nutzen, um damit die Haut auf dem Rücken der Schafe zu durchtrennen und das Fett darunter fressen zu können. Obwohl die Keas die Schafe dadurch nicht direkt töten, können die Schafe – je nach Größe der Verwundung – daran sterben. Anekdotisch wurde auch von Attacken der Keas auf Kaninchen, Hunde und sogar Pferde berichtet.

Keas gelten als besonders neugierig und verspielt. Das „Untersuchen“ von Gegenständen, die Touristen mitbringen und unbewacht liegen lassen, geht häufig nicht ohne Beschädigung einher. Geparkte Autos sind davon besonders betroffen. Hier werden unter anderem oft Dichtungsgummis an Türen und Fenstern und der Lack mit ihren kräftigen Schnäbeln bearbeitet. Vor allem Jungtiere finden daran großen Gefallen. Keas gelten als sehr intelligente Vögel. Sie sind in der Lage, Werkzeuge zu nutzen, ihr eigenes Spiegelbild zu erkennen, und sie haben ein sehr gutes technisches Verständnis. Das Öffnen von geschlossenen Rucksäcken und Mülltonnen gelingt ihnen problemlos. Außerdem wurde gezeigt, dass Keas im Stande sind, Wahrscheinlichkeiten richtig einzuschätzen und Vorhersagen zu treffen, in welcher Hand sich ein Gegenstand mit der größten Wahrscheinlichkeit befindet.

Wenn Keas ihren Partner gefunden haben, leben sie in der Regel ein Leben lang zusammen. Weibchen legen ab dem vierten Lebensjahr zwischen ein und fünf weiße, 39 mm im Umfang und 43 mm in der Länge große Eier pro Gelege und brüten diese zwischen 22 und 26 Tage lang aus. Ein Jungtier startet seine Flugversuch nach etwa 90 Tagen und verlässt das elterliche Nest im Alter zwischen 100 und 150 Tagen. Keas werden bis zu 22 Jahre alt.

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Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Kea gelten als monogam und es wird angenommen, dass sie sich ein Leben lang paaren; es wurde jedoch berichtet, dass sich die Männchen mit mehr als einem Weibchen paaren. Die Nistplätze befinden sich normalerweise auf dem Boden unter großen Buchen zwischen Wurzeln oder in Felsspalten. Der Zugang zu den Höhlen erfolgt durch Tunnel, die 1 bis 6 Meter tief in eine größere Kammer führen, die mit Flechten, Moos, Farnen und verrottendem Holz ausgestattet ist. Die Legezeit beginnt im Juli und reicht bis in den Januar hinein. Das Weibchen legt 2-5 weiße Eier und bebrütet sie etwa 21-30 Tage lang. Während dieser Zeit wird sie vom Männchen gefüttert. Die Küken schlüpfen als Nesthocker (hilflos) und werden von ihren Eltern gefüttert, bis sie bereit sind, das Nest zu verlassen; dies geschieht normalerweise im Alter von 12 Wochen. Zu diesem Zeitpunkt werden die Jungen bis zu 6 Wochen lang vom Männchen gefüttert, bis sie unabhängig werden. Dann verlassen sie das Nest der Familie und ziehen in Schwarmbildenden umher, bis sie die Geschlechtsreife erreichen. Wenn Kea 3-4 Jahre alt sind, sind sie bereit, sich fortzupflanzen. Sie verlassen ihre Herde und lassen sich nieder, um Paare für die Zucht zu bilden.

POPULATION

Populationsgefährdung

Aufgrund des Konfliktes mit Farmern, die Keas für getötete Schafe verantwortlich machten, wurde seit den späten 1860er Jahren von der neuseeländischen Regierung ein Kopfgeld für getötete Keas gezahlt. Das führte dazu, dass bis in die frühen 1970er Jahre hinein schätzungsweise 150.000 Keas getötet wurden. Auch heute wird immer noch eine unbekannte Anzahl dieser Vögel getötet. Untersuchungen an Kadavern belegen, dass Vögel an Schussverletzungen mittels Schrotflinte, an stumpfen Verletzungen und an Vergiftungen sterben.

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Hermeline, Possums, Katzen und Ratten stellen eine weitere Bedrohung für die Keas dar, die ihre meist in Erdhöhlen befindlichen Gelege plündern und damit die Nachzucht der Vögel empfindlich stören. Die Bekämpfung der von Europäern eingeschleppten Prädatoren zeigt, dass damit ein guter Schutz von Gelegen erreicht werden kann, von denen dann bis zu 70 % erfolgreich bebrütet werden.

Aufgrund der über eine große Fläche verteilt lebenden Keas ist es schwierig, eine verlässliche Anzahl von Individuen zu ermitteln. Dennoch zeigen Untersuchungen auf, dass die Populationsgröße vermutlich vergleichsweise klein ist. Die geschätzte Population schwankt je nach Quelle von 1000 bis 5000, von 3000 bis 7000 oder gar bis zu 15.000 Exemplaren. Die IUCN gibt die Population der Keas mit rund 4000 ausgewachsenen Tieren an und hat die Vögel deshalb auf die Rote Liste der schützenswerte Tieren gesetzt.

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Populationszahl

Laut der Roten Liste der IUCN liegt die Gesamtgröße der Kea-Population bei etwa 6.000 Individuen, darunter 4.000 ausgewachsene Tiere. Nach Angaben des Department of Conservation/Te Papa Atawhai liegt die Gesamtpopulationsgröße dieser Art bei 3.000-7.000 Individuen. Gegenwärtig sind Kea auf der Roten Liste der IUCN als Stark gefährdet (EN) eingestuft und ihre Zahl ist heute abnehmend.

Lustige Fakten für Kinder

  • Der gemeinsame Name Kea stammt von den Māori, wahrscheinlich nach dem Klang ihres Flugrufs - 'keee aaa'.
  • Der engste Verwandte des Kea ist der flugunfähige Kakapo.
  • Kea sind sehr intelligent und neugierig. Sie können logische Rätsel lösen, wie z.B. Dinge in einer bestimmten Ordnung zu schieben und zu ziehen, um an das Futter zu gelangen, und sie arbeiten zusammen, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Kea wurden sogar dabei gefilmt, wie sie Werkzeuge vorbereiteten und benutzten.
  • Kea werden aufgrund ihrer Neugierde oft als "Clown der Berge" bezeichnet. Sie untersuchen gerne Rucksäcke, Stiefel, Skier, Snowboards und sogar Autos (meistens die Gummizonen, z.B. Fensterrahmen) und verursachen dabei oft Schäden oder fliegen mit kleineren Gegenständen davon.
  • Kea hat gelernt, Werkzeuge zu benutzen, um Hermelinfallen auszulösen, um an die Eier zu kommen. Sie wurden beobachtet, wie sie Sturmtauchernester aufbrachen, um sich von den Küken zu ernähren, nachdem sie die Küken in ihren Nestern gehört hatten.
  • Kea spielen gerne mit verschiedenen Werkzeugen wie Zweigen oder Steinen, in Gruppen oder auch einzeln.

Coloring Pages

Referenzen

1. Kea artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Kea_(Vogelart)
2. Kea auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/22684831/119243358
3. Xeno-Canto-Vogelruf - https://xeno-canto.org/428662

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