Gelbohr-Rabenkakadu
Reich
Stamm
Klasse
Ordnung
Familie
Gattung
Untergattung
SPEZIES
Zanda funerea
Populationsgrösse
25,000
Lebensdauer
50-80 years
Gewicht
750-900
26.5-31.7
goz
g oz 
Länge
55-65
21.7-25.6
cminch
cm inch 

Der Gelbohr-Rabenkakadu (Calyptorhynchus funereus) ist eine Kakaduart. Er kommt ausschließlich in Südost-Australien vor und ist auch auf Tasmanien zu beobachten. Es handelt sich bei dieser Art um einen der größten Kakadus. Gelbohr-Rabenkakadus haben sich an den Menschen gut angepasst und sind auch häufig auch im Stadtgebiet von Sydney und Melbourne zu beobachten.

Mehr anzeigen

Obwohl die Art nicht sehr häufig ist, gilt sie als nicht bedroht. Innerhalb ihres Verbreitungsgebietes werden sie in unterschiedlicher Häufigkeit angetroffen. Sie können über Jahre in Gebieten, in denen sie vorher häufig war, vollständig fehlen, treten dann dort aber wieder auf.

Als sehr auffälliger Vogel gehört der Gelbohr-Rabenkakadu zu den Charakterarten der Avifauna des südöstlichen Australiens. Auffällig ist insbesondere ihr Flug. Sie fliegen zwar auch in großer Höhe, wenn sie größere Distanzen zurücklegen. Bei kleineren Ortswechseln fliegen sie jedoch in niedriger Höhe. Ihr weit ausholender Flügelschlag ist sehr langsam und sie lassen dabei ständig Kontaktrufe hören. Ihre lauten Rufe sind charakteristisch, so dass die Art als unverwechselbar gilt.

Weniger anzeigen

Aussehen

Gelbohr-Rabenkakadus erreichen eine Körperlänge von 65 Zentimeter und haben ein Körpergewicht von 600 bis 840 Gramm. Gemeinsam mit dem Banks-Rabenkakadu sind sie die größte Papageienart der Fauna Australiens.

Mehr anzeigen

Männliche Gelbohr-Rabenkakadus haben ein bräunlich schwarzes Körpergefieder. Die Körperunterseite ist dabei etwas matter und bräunlicher. Hals und Bauchfedern weisen einen sehr schmalen gelblichen Federsaum auf, so dass ihr Körpergefieder geschuppt wirkt. Die Ohrdecken sind auffällig gelb. Die äußeren Steuerfedern haben ein breites gelbes Band in der hinteren Schwanzhälfte. Der dunkelgraue Schnabel ist schmal und hervorstehend und weist spitze Enden auf. Die Iris ist dunkelbraun. Sie haben einen unbefiederten, fleischfarbenen Augenring. Die Beine sind gräulichbraun.

Der Geschlechtsdimorphismus ist nur gering ausgeprägt. Bei Weibchen ist lediglich die Gelbfärbung der Ohrendecken auffälliger. Die gelben Federsäume sind etwas ausgeprägter. Die äußeren Schwanzfedern sind auf den Außenfahnen sowohl auf der Ober- als auch auf der Unterseite etwas stärker braunschwarz gepunktet. Der Schnabel ist hornfarben und der unbefiederte Augenring ist grauschwarz.

Weniger anzeigen

Video

Verteilung

Erdkunde

Länder
Biogeografische Bereiche

Gelbohr-Rabenkakadus sind Höhlenbrüter, die auf große und alte Bäume angewiesen sind. Sie sind aber ansonsten anpassungsfähig und nutzen innerhalb ihres Verbreitungsgebietes sämtliche bewaldete Vegetationsformen. Dazu zählen Regenwald, Hochgebirgs- und Bergwald, offenes Waldland und von Flüssen und Bächen durchzogenes, baumbestandenes Weideland. Außerhalb ihrer Fortpflanzungszeit sind sich auch im mit Strauchvegetation bestandenen Küstengebiet zu finden und nutzen auch Banksien-Savannen. Sie nutzen auch urbane Lebensräume und sind in Parkanlagen von Städten, in Gärten und auf Golfplätzen zu finden.

Gelbohr-Rabenkakadu Lebensraum-Karte
Gelbohr-Rabenkakadu Lebensraum-Karte

Gewohnheiten und Lebensstil

Gelbohr-Rabenkakadus sind tagaktive, laute Vögel, die man oft hört, bevor man sie sieht. Sie legen lange Strecken zurück, indem sie in beträchtlicher Höhe fliegen, während sie sich gegenseitig rufen, und man sieht sie oft in Paaren oder Trios, die aus einem Paar und ihren Jungen bestehen, oder in kleinen Gruppen hoch über dem Himmel fliegen. Außerhalb der Brutzeit im Herbst oder Winter können sie Schwärme von hundert oder mehr Vögeln bilden, während zwischen Paaren oder Trios familiäre Interaktionen gepflegt werden. Sie sind im Allgemeinen wachsame Vögel, obwohl sie in städtischen und vorstädtischen Gebieten weniger scheu sein können. Sie halten sich im Allgemeinen auf Bäumen auf und kommen nur auf den Boden, um heruntergefallene Kiefern- oder Banksia-Zapfen zu inspizieren oder zu trinken. Der Flug dieser Kakadus ist fließend und wurde als "faul" beschrieben, mit tiefen, langsamen Flügelschlägen. Sie halten sich gerne in hohen Eukalyptusbäumen auf, die in bewaldeten Gebieten über andere Bäume hinausragen. Hier ruhen sie sich für die Nacht aus und suchen auch Schutz vor der Hitze des Tages. Gelbohr-Rabenkakadus sind oft schon vor der Dämmerung sozial, putzen sich, füttern ihre Jungen und fliegen akrobatisch. Bei schlechtem Wetter kehren die Schwarmbildenden früher an ihren Schlafplatz zurück. Der übliche Kontaktruf dieser Vögel ist ein hoher Heulruf, 'kee-ow ... kee-ow ... kee-ow', der während des Fluges oder des Schlafplatzes ertönt und aus der Ferne gehört werden kann. Sie können auch einen schrillen, kreischenden Alarmruf und einen leisen, glucksenden Ruf bei der Suche nach Nachtfalterlarven von sich geben. Erwachsene Vögel sind normalerweise leise, wenn sie fressen, während Jungvögel häufig laute Bettelrufe von sich geben.

Saisonales Verhalten

Fressverhalten und Ernährung

Gelbohr-Rabenkakadus leben paarweise oder in kleinen Familiengruppen bestehend aus den beiden Elternvögel und einem Jungvogel und werden gelegentlich auch in kleinen Schwärmen angetroffen. Größere Ansammlungen treten vor allem dann auf, wenn sich nach Buschfeuern die Früchte von Banksien und Schraubenbäumen öffnen. Sie halten sich dann auch auf dem Boden auf, um dort Nahrung aufzunehmen. Es sind tagaktive Vögel, die am Morgen ihre Schlafbäume verlassen und zu den Stellen ziehen, an denen sie hinreichend Nahrung finden. Als Schlafbäume dienen ihnen in der Regel hohe Eukalyptusbäume.

Mehr anzeigen

Gelbohr-Rabenkakadus ernähren sich von Samen sowie Insektenlarven. Zu ihrem Nahrungsspektrum zählen außerdem Grassamen, Nüsse, Beeren, Früchte, Nektar, Blüten und Blütenknospen. Sie benagen auch die Zapfen der in Australien eingeführten Kiefern. Die spitzen Enden ihres Schnabels erlauben es ihnen, Insektenlarven auch aus harten und verholzten Samen herauszuklauben. Sie reißen aber auch Rinde ab, um an holzbohrende Larven zu kommen oder graben mit ihren Schnäbeln in der Erde, um an Larven zu gelangen, die in den Seitenwurzeln von Schößlingen leben. Gelbohr-Rabenkakadus können durch ihr Fraßverhalten in Baumanpflanzungen erheblichen Schaden anrichten. Insbesondere junge Bäume werden so geschädigt, dass sie bei starkem Wind brechen. Gefürchtet sind sie auch auf Apfelplantagen. Sie fressen nur die Kerne der Äpfel und zerreißen das Fruchtfleisch, um an das Apfelgehäuse zu gelangen.

Es gibt Hinweise, dass es bei Gelbohr-Rabenkakadus zu saisonalen Wanderungen kommt. Dabei handelt es sich jedoch um sehr kleinräumige Ortsveränderungen. Die Kakaduart kann daher als Standvogel angesehen werden.

Weniger anzeigen

Ernährung Allesfresser

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Gelbohr-Rabenkakadus sind grundsätzlich monogam, die Paarbindung besteht langfristig. Das Balzverhalten der Gelbohr-Rabenkakadus ist verhältnismäßig einfach strukturiert. Die Männchen bringen den Körper langsam in eine waagrechte Haube, spreizen dann das Kopfgefieder einschließlich der kurzen Haubenfedern und fächern die Schwanzfedern, so dass die gelbe Schwanzbinde gut sichtbar ist. Mit zunehmend intensiverer Balz senkt das Männchen den Kopf immer stärker und richtet gleichzeitig die Schwanzpartie steil auf. Dabei spreizt er die Flügel. Das Männchen füttert außerdem während der Balz das Weibchen.

Mehr anzeigen

Zur Brut nutzen Gelbohr-Rabenkakadus bevorzugt Eukalyptusbäume. Untersuchungen haben gezeigt, dass sie grundsätzlich alte Bäume als Brutbaum wählen. Das mittlere Alter der Brutbäume betrug bei einer Untersuchung im Südosten Victorias im Durchschnitt 221 Jahre.Die Eingänge der Bruthöhlen befinden sich in beträchtlicher Höhe. Im Schnitt lagen sie bei der in Victoria durchgeführten Studie 36,7 Meter über dem Erdboden.

Das Gelege besteht meistens aus zwei Eiern. Es wird jedoch in der Regel nur ein Nestling groß gezogen. Schlüpft aus dem zweiten Ei tatsächlich ein Nestling, wird er gewöhnlich von den Elternvögeln so vernachlässigt, dass er sehr bald stirbt. Es brütet allein das Weibchen. Die Brutzeit beträgt 29 bis 30 Tage. Die Nestlinge sind anfangs nackt und haben geschlossene Augenlider. Diese öffnen sich erst im Alter von etwa drei Wochen. In der 12. bis 13. Lebenswoche ist der Jungvogel flügge. Er wird allerdings für weitere drei bis vier Monate von beiden Elternvögeln gefüttert.

Gelbohr-Rabenkakadus sind mit etwa vier Jahren geschlechtsreif.

Weniger anzeigen

POPULATION

Populationsgefährdung

Gelbohr-Rabenkakadus sind derzeit nicht bedroht, aber die Fragmentierung des Lebensraums und der Verlust von großen Bäumen, die sich zum Nisten eignen, haben in Victoria und Südaustralien zu einem Bestandsrückgang geführt. Außerdem könnten diese Vögel aufgrund des Klimawandels den größten Teil ihres Verbreitungsgebiets auf dem Festland verlieren.

Populationszahl

Laut der Roten Liste der IUCN beläuft sich die Gesamtpopulation des Gelbohr-Rabenkakadus auf etwa 25.000 Individuen. Derzeit wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft und ihr Bestand ist heute stabil.

Referenzen

1. Gelbohr-Rabenkakadu artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Gelbohr-Rabenkakadu
2. Gelbohr-Rabenkakadu auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/22684739/93044615

Mehr faszinierende Tiere zum Kennenlernen