Ladakh-Pfeifhase
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SPEZIES
Ochotona ladacensis

Der Ladakh-Pfeifhase (Ochotona ladacensis) ist eine Art der Pfeifhasen (Ochotonidae) innerhalb der Hasenartigen (Lagomorpha). Sie kommt im Bereich des Himalaya in Teilen der südwestlichen Volksrepublik China bis in die Region Kaschmir im Nordwesten Pakistans und das indische Unionsterritorium Ladakh vor.

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Mit einer Körpergröße von bis zu 24 Zentimetern und einem Gewicht von bis 320 Gramm gehört er zu den größeren Arten der Pfeifhasen. Als Lebensraum nutzen die Tiere trockene Täler und felsige Gebirgsregionen mit geringer Vegetation in Höhen von 4.200 bis 5.400 Metern. Sie graben Baue in Wiesen, in Kiesflächen oder in der Nähe von Gebüschen und ernähren sich wie andere Pfeifhasen von verschiedenen Pflanzen; im Winter fressen sie wahrscheinlich vor allem unterirdisch die Wurzeln von Primeln.

Die wissenschaftliche Erstbeschreibung stammt von Albert Günther aus dem Jahr 1875; die taxonomische Einordnung der Pfeifhasen ist schwierig und veränderte sich über die Zeit mehrfach, was auf die große Ähnlichkeit der einzelnen Arten untereinander zurückgeführt werden kann. Aufgrund des vergleichsweise großen Verbreitungsgebietes und des Fehlens bestandsgefährdender Risiken wird die Art als nicht gefährdet betrachtet.

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Aussehen

Der Ladakh-Pfeifhase ist ein Pfeifhase mit einer Kopf-Rumpf-Länge von 15,0 bis 24,0 Zentimetern, nach anderen Quellen von 18,0 bis 22,9 Zentimetern, und einem Gewicht von 100 bis 320 Gramm; er gehört damit zu den größeren Arten der Pfeifhasen. Die Hinterfüße haben eine Länge von 32 bis 40 Millimetern. Das Rückenfell ist wollig und im Sommer sandfarben bis gelblich-rotbraun. Der Kopf weist braune, blassbraune oder rotbraune Flecken auf, die Stirn ist rotbraun. Die Außenseite der Ohren ist hellbraun bis orangebraun und die Bauchseite ist grau bis weißlich-sandgelb. Im Winter ist das Fell lockiger und wolliger sowie grau bis ockerfarben gefärbt. Die Haare oberhalb der Nackendrüse sind gelb. Die Ohren sind groß und gerundet mit einer Ohrlänge von 22 bis 33 Millimetern, die Innenseite ist sandgelb und sie besitzen eine dichte Behaarung aus rötlichen Haaren an der Rückseite. Die Lippen sind wie beim sympatrisch vorkommenden Schwarzlippigen Pfeifhasen (Ochotona curzoniae) schwarz, im Vergleich zu diesem ist der Ladakh-Pfeifhase etwas größer und unterscheidet sich von ihm durch die Färbung.

Verteilung

Erdkunde

Kontinente
Biogeografische Bereiche

Das Verbreitungsgebiet des Ladakh-Pfeifhasen erstreckt sich in der Volksrepublik China vom südwestlichen Xinjiang über das westliche Qinghai und bis in den Südosten des Autonomen Gebietes Tibet, wo die Art sympatrisch mit dem Schwarzlippigen Pfeifhasen lebt. Es reicht zudem in die Region Kaschmir und dort in den Nordwesten Pakistans und das indische Unionsterritorium Ladakh.

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Die Art bevorzugt trockene Täler und felsige Gebirgsregionen mit geringer Vegetation in Höhen von 4.200 bis 5.400 Metern als Lebensraum.

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Biom

Gewohnheiten und Lebensstil

Der alpine Lebensraum des Ladakh-Pfeifhasen zeichnet sich durch starke Trockenheit und wenig Vegetation aus. In einigen Teilen besteht der Bewuchs nur aus vereinzelten Beständen von Primeln (Primula) oder der Segge Carex moorcroftii und dem zu den Sandkräutern gehörenden Arenaria musciformis. Vor allem die Primeln bestimmen das Vorkommen der Tiere, wodurch sie teilweise nur fleckenhaft anzutreffen sind.

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Über die Lebensweise ist nur relativ wenig bekannt. Die Tiere sind tagaktiv, wobei die Hauptaktivität am Morgen und am Abend stattfindet. Sie vermeiden Tageszeiten mit starker Sonneneinstrahlung und sehr windige Perioden, sind jedoch auch im Winter aktiv und haben keine Überwinterungsphase. Sie ernähren sich generalistisch von den verfügbaren Pflanzen, wobei sie im Winter wahrscheinlich vor allem unterirdisch die Wurzeln der Primeln fressen. Anders als viele andere Pfeifhasen-Arten bilden sie keine Heuballen als Wintervorrat. Sie graben Baue in offenen Flächen, Wiesengebieten, Kiesflächen oder in der Nähe von Gebüschen. und leben sozial in Familiengruppen oder kleinen Kolonien mit klar definierten Territorien. Bei Bedrohung ziehen sie sich mit einem sehr hohen Pfeiflaut als Warnruf in ihre Baue zurück. Offene Flächen überwinden die Tiere mit kurzen Läufen und Sprüngen, die meiste Zeit bleiben sie allerdings bewegungslos. Der Hauptaktivitätsbereich beschränkt sich auf eine Fläche von 400 m2 um den Bau. In besiedelten Gebieten befinden sich zahlreiche Baue und Kotspuren in kleinen Gruben unter Steinen, die Populationsdichte der Tiere ist allerdings mit maximal weniger als 300 Individuen pro km2 eher dünn.

Die Reproduktionsphase dieser Art liegt zwischen Ende Juni und Ende Juli. Jungtiere wurden im Juli bis August und subadulte Tiere zwischen Juli und September beobachtet.

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Lebensstil

POPULATION

Populationsgefährdung

Die Art wird von der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) aufgrund des großen Verbreitungsgebiets und der vergleichsweise hohen Bestandszahlen als nicht gefährdet („least concern“) eingestuft. Bestandsgefährdende Bedrohungen sind nicht bekannt, allerdings liegen auch keine aktuelleren Daten zum Bestand vor. Das Verbreitungsgebiet umfasst das Changthang-Naturreservat in Tibet, das mit 298.000 km2 das größte Naturschutzgebiet Asiens und das zweitgrößte der Welt ist.

Referenzen

1. Ladakh-Pfeifhase artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Ladakh-Pfeifhase
2. Ladakh-Pfeifhase auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/41264/45183725

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