Kupferelfe
Die Kupferfadenelfe oder Kupferelfe (Discosura letitiae, Syn.: Popelairia letitiae) ist eine wenig bekannte Vogelart aus der Familie der Kolibris. Sie ist nur durch die Bälge zweier Männchen bekannt, die vor 1852 gesammelt wurden. Diese Kolibris, deren Herkunftsort nur sehr ungenau mit Nordost-Bolivien angegeben wurde, geben den Forschern bis heute Rätsel auf. Nach Meinung von Forschern könnte es sich um eine Varietät oder um immature Exemplare der Diskuselfe (Discosura longicauda), um eine Hybride oder um eine vermutlich ausgestorbene Art handeln. Bis zur endgültigen Klärung über die Validität dieses Taxons wird die Kupferfadenelfe von der IUCN in die Kategorie DD (Data deficient = Unzureichende Datenlage) gelistet.
Die Länge der beiden Bälge wird mit neun Zentimetern angegeben. Der kurze gerade Schnabel ist schwarz. Die Haube ist irisierend smaragdgrün. Die Oberseite ist bronzegrün mit einem weißen Band über dem Bürzel. Die Kehle weist eine irisierende smaragdgrüne Zeichnung auf. Der dunkle Bauch ist grünlich verwaschen. Die Flanken sind bronzegrün. Der Schwanz ist lang und gegabelt. Die äußeren Steuerfedern sind schmal und purpurschwarz. Die Schäfte von allen Steuerfedern sind weißlich. Informationen über die Weibchen, Lebensweise, Vorkommen und Lebensraum sind nicht vorhanden.
Jules Bourcier und Étienne Mulsant beschrieben die Kupferfadenelfe unter dem Namen Trochilus Letitiae. Das Typusexemplar stammte aus einem nicht genauer benannten Gebiet in Bolivien. Später wurde die Art der Gattung Discosura zugeordnet. Der Name »Discosura« leitet sich von den griechischen Wörtern »diskos δίσκος« für »Platte, Scheibe« und »oura οὐρά« für »Schwanz« ab. Das Artepitheton »letitiae« wurde zu Ehren von Laetitia del Gallo (1848–1864) vergeben, einer Enkelin von Charles Lucien Jules Laurent Bonaparte. Letititia ging aus der Ehe von Bonapartes Tochter Julie Bonaparte (1830–1900) und Alessandro del Gallo, Markgraf von Roccagiovine (1826–1892) hervor.
Graves beschrieb die Exemplare der Kupferfadenelfe, merkte aber an, dass die wahrgenommenen Farben von Kolibris von der Beleuchtung und dem Blickwinkel des Beobachters abhängen. Die Krone ist leuchtend gold-grün und geht auf dem Rücken in ein dunkles Bronze-Grün über, das kupfer-bronzefarben schimmert. Der untere Rücken wird von einem schmalen weißen Band durchzogen, unter dem sich ein kupferroter bis kupfervioletter Bürzel und bronzegrüne Oberschwanzdecken befinden. Das Kinn und die obere Brust sind wie der Scheitel gold-grün und darunter befindet sich ein diffuses, blasses Brustband. Die Mittellinie der unteren Brust ist bronzegrün mit kupferroten Sprenkeln. Der untere Bauch und die Flanken sind buffy- bis gräulich weiß, der Schlot ist dunkelgrau und die Unterschwanzdecken dunkelgrün mit rötlichen Spitzen. Einem Exemplar fehlen die mittleren Schwanzfedern; die des anderen Exemplars sind bronzegrün mit breiten schwarzen Spitzen. Die anderen Schwanzfedern sind bräunlich schwarz. Die Schwanzfedern sind von den innersten zu den äußersten progressiv länger, aber die äußersten sind nicht so dramatisch länger wie bei anderen Dornschwänzen.
Die IUCN hat die Kupferfadenelfe als "Data Deficient" eingestuft. Seine "Verbreitung ist aufgrund von Zweifeln an der Herkunft der Exemplare ungewiss", so dass es möglich ist, dass die Art außerhalb Boliviens noch unentdeckt existiert.