Der Maranhão-Brüllaffe (Alouatta ululata) ist eine umstrittene Primatenart aus der Familie der Klammerschwanzaffen (Atelidae). Sie kommt nur im nordöstlichen Brasilien vor. Das Verbreitungsgebiet des Maranhão-Brüllaffen umfasst das nördliche Maranhão, die nordöstliche Ecke von Pará und das nördliche, küstennahe Piauí und ist damit das kleinste Verbreitungsgebiet aller Brüllaffen.
Maranhão-Brüllaffen erreichen Kopf-Rumpf-Längen von etwa 57 cm und besitzen einen etwa gleich langen Greifschwanz. Die Männchen sind schwarz mit rötlichen Händen und Füßen, die Weibchen sind gelblich-braun mit spärlich verteilten grauen Haaren, so dass sich insgesamt ein heller olivfarbener Eindruck ergibt.
Maranhão-Brüllaffen leben in Waldresten an der nordöstlichen, brasilianischen Atlantikküste. Dazu gehören vor allem Trockenwälder (Caatinga), in Maranhão auch Bestände der Babassupalme (Attalea speciosa) und an den Küsten von Maranhão und Piauí zudem Mangrovenwälder. Weder die Ernährung noch die Fortpflanzung sind bisher näher untersucht worden.
Die IUCN schätzt den Bestand der Art als vom Aussterben bedroht (Critically Endangered) ein. Wahrscheinlich gibt es nur noch weniger als 2500 ausgewachsene Exemplare in freier Wildbahn. Die Population nimmt mit einer Rate von etwa 20 % in zwei Generationen ab (24 Jahre). Hauptbedrohung der Art sind die Zerstörung des Lebensraums und die Jagd.