Mashona-Graumull
Reich
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Klasse
Ordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Fukomys darlingi

Der Mashona-Graumull oder Darlings-Graumull (Fukomys darlingi, Syn.: Cryptomys darlingi) ist eine Art der Graumulle (Fukomys) innerhalb der Sandgräber (Bathyergidae). Wie andere Graumulle ist sie an eine unterirdische und grabende Lebensweise angepasst. Die Art ist im südlichen Afrika im Norden und Osten von Simbabwe und im zentralen Mosambik verbreitet.

Aussehen

Der Mashona-Graumull erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 12,5 bis 16,5 Zentimeter bei einem Gewicht von 54 bis 92 Gramm, der Schwanz ist mit 0,8 bis 1,3 Zentimetern Länge sehr kurz. Die Männchen sind dabei im Durchschnitt etwas größer als die Weibchen, die sexuell aktiven Weibchen können etwas schwerer werden. Die mittelgroße Art besitzt ein braunes, eisen- oder silbergraues bis braun-schwarzes Fell und eine auffällige weiße Kopfzeichnung. Das Fell ist kurz und dick, einzelne Fühlhaare ragen aus diesem vor allem im Kopfbereich hinaus. Auf der Bauchseite befindet sich ein weißer Streifen oder zumindest ein langgezogener Fleck variabler Länge. Der Kopf ist abgestumpft, die vorderen Nagezähne sind ungefurcht und ragen über die Lippen hinaus, damit sind sie von außen auch bei geschlossenem Mund sichtbar. Die Augen sind sehr klein, äußere Ohren fehlen. Die Vorder- und Hinterfüße sind unbehaart und rosafarben. Der Schwanz ist sehr kurz und erreicht maximal 7 % der Kopf-Rumpf-Länge, er ist nackt und mit einzelnen harten Fühlborsten bedeckt. Bei den Jungtieren ist das Fell generell dunkler als bei ausgewachsenen Tieren. Die Weibchen besitzen zwei Paar Zitzen im Brust- und eines im Lendenbereich, insgesamt also sechs Zitzen. Der Penis der Männchen ist von einer Haut bedeckt, die Tiere haben keinen herabhängenden Hoden. Bei den nicht sexuell aktiven Weibchen ist die Vagina geschlossen.

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Der Schädel ist breit mit einem großen und runden Hirnschädel. Die Infraorbitalfenster sind vergleichsweise klein und tränenförmig. Der Chromosomensatz besteht aus 2n = 54 (FN=80) Chromosomen.

Vom nahe verwandten Damara-Graumull (Fukomys damarensis) unterscheidet sich der Mashona-Graumull durch die etwas hellere Färbung und die geringere durchschnittliche Größe, zudem durch genetische Merkmale wie der geringeren Chromosomenzahl.

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Verteilung

Erdkunde

Kontinente
Biogeografische Bereiche

Der Mashona-Graumull ist im südlichen Afrika im Norden und Osten von Simbabwe und im zentralen Mosambik verbreitet, wobei sich das Gebiet vor allem auf das Mashonaland-Plateau begrenzt. Die genauen Grenzen des Verbreitungsgebietes sind unbekannt, man geht jedoch nicht von einem Vorkommen in Malawi aus.

Gewohnheiten und Lebensstil

Die Fundorte befinden sich typischerweise in den Miombo-Waldgebieten mit einer Dominanz von Brachystegia und Julbernardia, zudem in Gebüschen, Wiesenflächen und in landwirtschaftlich genutzten Flächen. Die Böden sind mittelfeucht und die jährliche Niederschlagsmenge beträgt durchschnittlich etwa 700 Millimeter. Wie andere Graumulle lebt auch diese Art weitgehend unterirdisch in Kolonien mit fünf bis neun Tieren mit leichter Überzahl der männlichen Tiere. Die Gruppen sind soziale Familienverbände mit einem Elternpaar und dem Nachwuchs mehrerer Würfe. Sie graben Baue im Bereich der Vegetation und ernähren sich herbivor von verdickten Wurzeln, Knollen und anderen Pflanzenteilen. Die unterirdische Aktivität weist einen Tagesrhythmus auf und die Tiere können zwischen Licht- und Dunkelzeiten unterscheiden. Ihre Stoffwechselrate und ihre Körpertemperatur von etwa 33,5 °C sind vergleichsweise niedrig.

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In der Kolonie lebt ein paarungsfähiges Paar, die restlichen Tiere der Kolonie sind sexuell inaktiv. Wie beim Nacktmull wird die Fortpflanzungsfähigkeit der Weibchen durch das sexuell aktive Weibchen aktiv unterdrückt. Eine feste Paarungs- und Fortpflanzungszeit gibt es nicht, Jungtiere können über das gesamte Jahr geboren werden. Das dominante Weibchen bekommt bis zu drei oder vier Mal im Jahr Nachkommen. Während der Zeit des Eisprungs kommt es zu zahlreichen Kopulationen des Elternpaares. Die Tragzeit beträgt etwa 56 bis 61 Tage, die typische Wurfgröße besteht aus einem bis drei Jungtieren. Das Geschlechterverhältnis der Jungtiere ist zur Geburt ausgeglichen. Die Jungtiere sind bei der Geburt nackt und werden mit einem Gewicht von 6,9 bis 8,1 Gramm geboren. Das Fell wächst am vierten Tag nach der Geburt, die Augen werden etwa am Tag 14 geöffnet, wenn die Tiere auch zum ersten Mal feste Nahrung bekommen. Sie werden bis Tag 45 gestillt.

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Lebensstil

Fressverhalten und Ernährung

POPULATION

Erhaltung

Der Mashona-Graumull wird bei der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) als nicht gefährdet (Least concern) eingestuft. Begründet wird dies mit dem häufigen Vorkommen und dem vergleichsweise großen Verbreitungsgebiet. Die Art kommt zudem in einigen geschützten Gebieten vor und es gibt keine bestandsgefährdenden Risiken. Die Tiere werden regional als Schädlinge betrachtet und bekämpft, als Fleischquelle werden sie anders als verwandte Arten nicht gesammelt.

Referenzen

1. Mashona-Graumull artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Mashona-Graumull
2. Mashona-Graumull auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/44860/22184755

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