Fransenschildkröte
Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Unterfamilie
Gattung
SPEZIES
Chelus fimbriata
Populationsgrösse
Unknown
Lebensdauer
15 years
Gewicht
15
33
kglbs
kg lbs 
Länge
45
18
cminch
cm inch 

Die Fransenschildkröte oder Mata-Mata (Chelus fimbriata) ist eine bis zu 40 Zentimeter große, im Süßwasser lebende Schildkröte. Ihr Verbreitungsgebiet umfasst das nördliche und mittlere Amazonasbecken in Südamerika. Im südlichen Amazonasgebiet ist sie nur disjunkt am Rio Xingu und im nördlichen Grenzgebiet von Bolivien und Brasilien im Bereich der Mündung des Río Beni und des Río Mamoré in den Rio Madeira zu finden.

Aussehen

Ihr Rückenpanzer (Carapax) ist flach und dunkelbraun. Die einzelnen Schilde des Rückenpanzers sind pyramidenförmig aufgewölbt mit einer nach hinten gerichteten Spitze. Alle Rückenpanzerschilde zusammen bilden dadurch drei höckrige Längskiele. Jeder einzelne Schild wird durch strahlenförmige Radiärfurchen gemustert. Die Schilde des vorderen Randes sind leicht nach oben gebogen. Der Brustpanzer (Plastron) ist verhältnismäßig klein, von gelblicher bis bräunlicher Farbe und zeigt eine dunkle Strahlenzeichnung.

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Der Kopf der Fransenschildkröte ist bräunlich und auf der Oberseite völlig flach. Von oben gesehen ist der in einem dünnen, schnorchelartigen Rüssel an der Spitze endende Kopf dreieckig, was durch seitlich abstehende fransige Hautlappen noch verstärkt wird. Die Augen sind winzig und sitzen weit vorne am Rand des Kopfes. An der Kopfunterseite sowie der Unterseite des Halses befinden sich fransenartige Hautlappen, die der Schildkröte den deutschen Trivialnamen einbrachten. Zusammen haben Kopf und Hals fast die Länge des Rückenpanzers. Der Schwanz hingegen ist sehr kurz. Die Gliedmaßen sind kurz und plump. Zwischen den Zehen der bräunlich gefärbten Beine befinden sich Schwimmhäute. Die Vorderbeine enden in fünf, die Hinterbeine in vier scharfen Krallen. Jungtiere sind rötlich gefärbt mit dunklen Streifen, ihr Rückenpanzer ist rötlich-hellbraun. Die Fransenschildkröte wird 40 Zentimeter lang. Insgesamt verleihen ihr ihre Proportionen ein ungewöhnliches Äußeres. Durch die Hautlappen verschwimmt sie optisch mit der Umgebung und ist so gut getarnt.

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Verteilung

Erdkunde

Fransenschildkröten kommen in Südamerika vor, hauptsächlich im Amazonas- und Orinoco-Becken. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich auf Nordbolivien, Ostperu, Ecuador, Ostkolumbien, Venezuela, die Guianas sowie Nord- und Zentralbrasilien. Diese Schildkröten leben in langsam fließenden Schwarzwasserbächen, stehenden Tümpeln, Flüssen, Sümpfen und Sumpfgebieten. Fransenschildkröten sind reine Wasserbewohner, aber sie bevorzugen es, in seichtem Wasser zu stehen, wo ihre Schnauze zum Atmen die Oberfläche erreichen kann.

Fransenschildkröte Lebensraum-Karte

Klimazonen

Fransenschildkröte Lebensraum-Karte
Fransenschildkröte
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Gewohnheiten und Lebensstil

Die Fransenschildkröte bewohnt langsam fließende Flüsse und Bäche, Teiche und Seen mit schlammigem Boden. Dort lauert sie in den Schlamm eingegraben auf vorbeischwimmende Beute, die vor allem aus Fischen besteht. Die Beute wird durch plötzliches Öffnen des sehr großen Mauls eingesaugt und die Fische im ganzen verschluckt. Offenbar löst die silberne Farbe an den Flanken und Bäuchen vieler Fische den Schnappreflex aus, denn in Gefangenschaft gehaltene Fransenschildkröten verschluckten auch frei treibende Quecksilberthermometer, niemals jedoch solche, bei denen rot gefärbtes Ethanol als thermometrische Flüssigkeit diente.

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Fransenschildkröten sind sehr gefräßig. Bei einem in Gefangenschaft gehaltenen 30 Zentimeter langen Tier wurde beobachtet, dass es fünf bis sechs Fische von acht bis zehn Zentimetern Länge hintereinander fraß. Sie können allerdings auch mehrere Tage ohne Nahrung auskommen.

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Saisonales Verhalten

Fressverhalten und Ernährung

Fransenschildkröten sind fleischfressende Reptilien. Sie ernähren sich ausschließlich von im Wasser lebenden wirbellosen Tieren und Fischen.

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Fransenschildkröten sind polygyn, d.h. die Männchen paaren sich in einer einzigen Brutsaison mit mehr als einem Weibchen. Während dieser Zeit werben die Männchen um die Weibchen, indem sie ihre Gliedmaßen ausstrecken, den Kopf mit aufgerissenem Maul in Richtung der Weibchen strecken und die seitlichen Klappen am Kopf bewegen. Fransenschildkröten brüten und nisten von Oktober bis Dezember im oberen Amazonasgebiet. Die Weibchen legen normalerweise 12 bis 28 brüchige, kugelförmige Eier mit einem Durchmesser von 35 mm pro Gelege. Die Inkubationszeit dauert etwa 200 Tage. Sobald die Eier gelegt sind, verlassen die Weibchen das Nest. Die Jungtiere sind bei der Geburt voll entwickelt und benötigen keine elterliche Fürsorge.

POPULATION

Populationsgefährdung

Die größte Bedrohung für Fransenschildkröten ist die Sammlung für den Handel mit exotischen Haustieren. Aufgrund ihres einzigartigen Aussehens sind sie interessante Ausstellungstiere und besonders in Europa und den Vereinigten Staaten beliebt. Der Klimawandel und der Verlust des Lebensraums könnten in Zukunft eine potenzielle Bedrohung für diese Art darstellen.

Ökologische Nische

Fransenschildkröten sind wichtige Prädatoren in ihrem Ökosystem. Sie ernähren sich ausschließlich von kleinen Fischen und wirbellosen Wassertieren und tragen auf diese Weise zur Kontrolle ihrer Populationen bei.

Referenzen

1. Fransenschildkröte artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Fransenschildkr%C3%B6te

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