Wüstenfledermaus
Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Familie
SPEZIES
Antrozous pallidus
Populationsgrösse
Unknown
Lebensdauer
9-10 years
Gewicht
14-25
0.5-0.9
goz
g oz 
Länge
6-8
2.4-3.1
cminch
cm inch 
Spannweite
38-40
15-15.7
cminch
cm inch 

Die Wüstenfledermaus (Antrozous pallidus) ist eine Fledermausart aus der Familie der Glattnasen (Vespertilionidae), die in Nordamerika beheimatet ist. Der Gattungsname Antrozous bezieht sich auf das griechische antron (= „Höhle“) und zoos (= „Leben in“). Der Artname pallidus nimmt Bezug auf die helle Fellfarbe der Tiere.

Na

Nachtaktiv

Fl

Fleischfresser

In

Insektenfresser

Be

Bestäuber

Te

Terrestrisch

Vi

Viviparie

To

Torpor

Ve

Verfolgungsjäger

Po

Polygynandrie

Se

Sehr sozial

Ko

Kolonie

Wi

Winterschlaf

Ke

Keine Tierwanderung

P

beginnt mit

Aussehen

Die Wüstenfledermaus ist eine große Fledermaus mit einem Gewicht von bis zu 28,9 g. Sie unterscheidet sich von anderen nordamerikanischen Glattnasen durch die großen Ohren und Augen, sowie durch das helle Fell. Plecotus townsendii und Plecotus phyllotis haben zwar ebenfalls große Ohren, jedoch sind diese in der Mitte miteinander verbunden, währenddessen die Ohren der Wüstenfledermaus getrennt sind. Die Wüstenfledermaus kommt in Mexiko sympatrisch mit einer weiteren langohrigen Fledermausart (Macrotus waterhousii) vor, jedoch besitzt diese im Gegensatz zur Wüstenfledermaus ein Nasenblatt und gehört somit zu der Familie der Blattnasen.

Verteilung

Erdkunde

Die Verbreitung der Wüstenfledermaus reicht von Mexiko über Kalifornien bis British Columbia, sowie Kuba. Ihr Bestand wird von der IUCN dank der weiten Verbreitung und wahrscheinlich großen Populationen als stabil und ungefährdet eingestuft.

Wüstenfledermaus Lebensraum-Karte
Wüstenfledermaus Lebensraum-Karte
Wüstenfledermaus
Attribution-ShareAlike License

Gewohnheiten und Lebensstil

Die Wüstenfledermaus ist eine typische Wüstenart. Ihr Urin ist hochkonzentriert um den Wasserverlust zu minimieren. Tagsüber schlafen die Tiere in Kolonien von bis zu 200 Individuen in Felsspalten und Gebäuden. In den Quartieren der Wüstenfledermaus findet man auch Tadarida brasiliensis und Myotis yumanensis. Die Felsspalten werden so ausgewählt, dass sie je nach Saison eine Temperatur von etwa 30 °C aufweisen. Nachts versammeln sich die Tiere manchmal in Quartieren außerhalb des Tagschlafplatzes, wo sie ihre Beute fressen oder kurzzeitig in Ruhestarre verfallen um Energie zu sparen. Dabei hängen die Tiere dicht beieinander und verständigen sich durch Sozialrufe.Im Winter hält die Wüstenfledermaus einzeln oder in kleinen Gruppen Winterschlaf, jedoch wurden schon vereinzelt Tiere bei einer Außentemperatur von 2 °C gefangen.Die Wüstenfledermaus ist eine von 10 Fledermausarten, bei der ein Gang auf allen vieren beschrieben wurde. Dabei bewegt sich die Fledermaus auf den Handgelenken und Füßen vorwärts. Die Wüstenfledermaus gilt unter den bekannten gehenden Arten als die wendigste und vielseitigste. Im Flug erreicht die Wüstenfledermaus eine Geschwindigkeit von bis zu 14,3 km/h mit 10 bis 11 Flügelschlägen pro Sekunde.Echolokation gilt als Hauptsinn bei der Orientierung, jedoch spielt auch das Seh- und Riechvermögen eine wichtige Rolle. Echolokationsrufe werden im Flug und bei Bewegungen auf dem Boden durch das Maul ausgestoßen.Bekannte Fressfeinde der Wüstenfledermaus sind unter anderem Nattern, Schleier- und andere Eulen sowie der Buntfalke und der Eckschwanzsperber (Accipiter striatus).

Fressverhalten und Ernährung

Die Wüstenfledermaus ist ein Insektenfresser, welche sich von großen Gliedertieren ernährt, die sie am Boden oder in wenigen Metern Höhe im Flug fängt. Der robuste Schädel der Wüstenfledermaus ist vor allem darauf ausgelegt, Käfer mit hartem Panzer zu knacken. Schwärme kleiner fliegender Insekten werden meist ignoriert. Das Beuteschema umfasst Skorpione, Grillen, Walzenspinnen, Käfer, Heuschrecken, Gottesanbeterinnen und Schwärmer. Auch gibt es einzelne Berichte, wonach die Wüstenfledermaus Krötenechsen und Taschenmäuse frisst.Da die Beute meistens vom Wüstenboden gefangen wird, geht man davon aus, dass die helle Fellfarbe der Tiere sie vor Räubern schützt.

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Die Paarung findet zwischen Oktober und Dezember an horizontalen Oberflächen statt, wobei die Tiere kopfüber hängen. Das Weibchen speichert die Spermien im Geschlechtstrakt bis zur Ovulation im Frühling.Die Schwangerschaft dauert etwa 9 Wochen, wobei der Zeitpunkt der Geburt durch das lokale Klima bestimmt zu werden scheint. Zwischen Mai und Juni gebären die Weibchen aufrecht hängend ein bis drei Jungtiere. Die Neugeborenen werden dabei mithilfe der Schwanzflughaut aufgefangen. Die Jungen werden ohne Haare, mit verschlossenen Augen und Ohren geboren und sind damit Nesthocker. Sie werden von der Mutter an den Zitzen mit sich getragen. Das Hörvermögen setzt nach etwa 6 Tagen ein; die Augen werden nach 2–5 Tagen geöffnet. Nach 18 Tagen sind die Tiere voll behaart, wobei das Fell von Jungtieren dunkler als das der ausgewachsenen Fledermäuse ist. Nach 4–5 Wochen beginnen die Jungtiere mit den ersten Flugversuchen, nach 8 Wochen erreichen sie das Gewicht eines ausgewachsenen Tieres. In der Zeit werden die Jungtiere auch von der Mutter entwöhnt.Die Weibchen kehren jedes Jahr in dieselbe Kolonie zurück, um ihre Jungtiere zu gebären. Diese Präferenz wird vermutlich an die weiblichen Jungtiere weitergegeben.

POPULATION

Populationsgefährdung

Die größte Bedrohung für Wüstenfledermäuse ist die Störung. Die zunehmende Lärmbelästigung durch den Menschen, z. B. durch den Verkehr, in ihren Lebensräumen wirkt sich negativ auf ihre Nahrungssuche aus und kann ihre Effizienz um das Dreifache verringern. Ein weiteres großes Problem ist der Einsatz von Pestiziden.

Populationszahl

Laut der Roten Liste der IUCN ist die Wüstenfledermaus in ihrem gesamten Verbreitungsgebiet lokal verbreitet, aber es liegt keine Gesamtpopulationsschätzung vor. Derzeit wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft und ihr Bestand ist heute stabil.

Ökologische Nische

Wüstenfledermäuse sind sehr effektive Bestäuber, sogar mehr als einige der nektarfressenden Fledermäuse, mit denen sie um Kakteen konkurrieren.

Referenzen

1. Wüstenfledermaus artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%BCstenfledermaus
2. Wüstenfledermaus auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/1790/22129152

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