Rotbäuchige Schwarzotter

Rotbäuchige Schwarzotter

Rotbauchschwarzotter

Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Unterordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Pseudechis porphyriacus
Populationsgrösse
Unknown
Lebensdauer
up to 25 years
Länge
1
4
mft
m ft 

Die Rotbäuchige Schwarzotter oder Rotbauchschwarzotter (Pseudechis porphyriacus) ist eine Schlange aus der Familie der Giftnattern (Elapidae). Damit ist sie nicht näher mit den eigentlichen Ottern (Viperidae) verwandt.

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Die Rotbäuchige Schwarzotter hat ein glänzend schwarzes Schuppenkleid und einen roten Bauch. Sie kann bis zu 3 m lang werden und frisst kleine Frösche, Fische, Reptilien und Säugetiere.

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Aussehen

Diese Schlangen haben einen glänzend schwarzen Oberkörper mit einer hellgrauen Schnauze und einem braunen Maul sowie einen komplett schwarzen Schwanz. Sie haben keinen gut ausgeprägten Hals; ihr Kopf geht nahtlos in den Körper über. Ihre Flanken sind hellrot oder orange und gehen am Bauch in rosa oder stumpfes Rot über. Alle diese Schuppen haben schwarze Ränder. Schlangen aus nördlichen Populationen haben tendenziell hellere, cremefarbene oder rosa Bäuche. Die Männchen dieser Art sind im Allgemeinen etwas größer als die Weibchen.

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Verteilung

Erdkunde

Die Rotbäuchige Schwarzotter lebt im östlichen Australien, ihr Verbreitungsgebiet reicht von Nordqueensland bis in das südöstliche Südaustralien. Sie bevorzugt Feuchtgebiete, Grasland und bewaldete Regionen und ist an die Nähe von stehenden oder fließenden Gewässern gebunden.

Rotbäuchige Schwarzotter Lebensraum-Karte
Rotbäuchige Schwarzotter Lebensraum-Karte
Rotbäuchige Schwarzotter
Attribution-ShareAlike License

Gewohnheiten und Lebensstil

Die Rotbäuchige Schwarzotter ist meistens tag-, in warmen Nächten aber auch nachtaktiv. Sie kann sehr gut schwimmen und jagt vor allem Frösche und Fische, die sie entsprechend im Wasser erbeutet. Außerdem frisst sie Kleinsäuger, Eidechsen (selbst den Riesen-Stachelskink) und kleine Vögel. Ein Wurf dieser Art besteht aus acht bis 40 Jungschlangen.

Saisonales Verhalten

Gift

Das Giftsekret der Rotbäuchigen Schwarzotter enthält systemisch wirksame Myotoxine. Weiterhin sind Substanzen mit Einfluss auf die Hämostase sowie Neurotoxine enthalten. Bei einem Giftbiss können 30 bis 50 mg Gift (Trockengewicht) abgegeben werden. Im Tierversuch (Maus, s.c.) wurde eine mittlere Letaldosis von 2,52 mg/ kg ermittelt. Das Gift dieser Art wird gemeinhin als nicht sehr gefährlich für den Menschen eingeschätzt, und die Schlange gilt zudem als sehr beißfaul, tödliche Bissunfälle sind allerdings bekannt.

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In 40 bis 60 % der Bissunfälle tritt beim Menschen eine Intoxikation auf. Unspezifische Allgemeinsymptome sind Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit und Erbrechen. In einer Studie mit 81 Patienten, die aufgrund gesicherter Bisse von Pseudechis porphyriacus behandelt wurden, konnte in 70 % der Fälle eine systemische Intoxikation beobachtet werden. Weiterhin wurden folgende Symptome beschrieben:

  • Lokalsymptomatik (96 %*)
  • Koagulopathie (61 %*), mit erhöhter partieller Thromboplastinzeit
  • Mytoxizität, Myolyse (12 %*), in einem Fall mit Muskelschwäche; nicht-invasive Beatmung notwendig
  • Ulzeration (3,7 %)
  • kein letaler Verlauf in dieser Studie

*bezogen auf die Gruppe mit systemischer Intoxikation

Als Komplikation kann eine sekundäre Schädigung der Nieren auftreten. Neurotoxische Effekte sind beim Menschen klinisch kaum signifikant, treten jedoch bei Haustieren (Hund, Katze) auf.

Zur Therapie stehen verschiedene Antivenine ('Polyvalent Snake Antivenom (Australia - New Guinea)' und 'Black Snake Antivenom' des Herstellers CSL Limited) zur Verfügung.

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Fressverhalten und Ernährung

Rotbäuchige Schwarzotter sind Fleischfresser. Ihre Ernährung besteht hauptsächlich aus Fröschen, aber sie fressen auch Reptilien und kleine Säugetiere. Sie fressen auch andere Schlangen, auch solche ihrer eigenen Art.

Ernährung Fleischfresser

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Rotbäuchige Schwarzotter haben ein polygynes (promiskes) Paarungssystem; das bedeutet, dass sowohl Männchen als auch Weibchen mehrere Partner haben. Im Frühjahr (Oktober-November) liefern sich die Männchen oft ritualisierte Kämpfe von 2-30 Minuten Dauer. Sie ringen heftig, beißen aber nur selten und liefern sich einen Kopfstoß-Wettbewerb, bei dem jede Schlange versucht, den Kopf des Gegners mit dem Kinn nach unten zu drücken. Das Männchen sucht sich ein Weibchen und reibt sein Kinn an ihrem Körper. Es kann zucken, zischen und selten beißen. Die Trächtigkeit kann vom frühen Frühjahr bis zum Spätsommer stattfinden. Die Weibchen werden deutlich weniger aktiv und schließen sich in der späten Schwangerschaft zu kleinen Gruppen zusammen. Sie teilen sich denselben Rückzugsort und sonnen sich gemeinsam. Rotbäuchige Schwarzotter sind Ovoviviparie, d.h. sie bringen nach 14 Wochen Trächtigkeit lebende Jungtiere zur Welt, normalerweise im Februar oder März. Die 8 bis 40 Jungtiere haben eine durchschnittliche Länge von 12,2 cm. Die Weibchen verlassen sie gleich nach der Geburt. Junge Schlangen werden fortpflanzungsfähig, wenn sie eine Länge von 78 cm (31 Zoll) bei den Männchen oder 88 cm (35 Zoll) bei den Weibchen erreichen. Die Weibchen können sich im Alter von etwa 31 Monaten fortpflanzen, die Männchen etwas früher.

POPULATION

Populationsgefährdung

Zu den größten Bedrohungen für Rotbäuchige Schwarzotter gehören die Fragmentierung ihres Lebensraums und der Rückgang der Froschpopulationen, die ihre bevorzugte Beute sind. Der Lebensraum dieser Schlangen ist durch die städtische Entwicklung besonders gefährdet und zudem stark fragmentiert. Rotbäuchige Schwarzotter leiden auch unter der eingeschleppten Aga-Kröte. Diese Schlangen vertragen das Gift der Aga-Kröte nur schlecht und es wird vermutet, dass es sich stark auf den Bestand der Schlangen in den nördlichen Teilen ihres Verbreitungsgebiets ausgewirkt hat.

Populationszahl

Laut IUCN ist die Rotbäuchige Schwarzotter in ihrem gesamten Verbreitungsgebiet lokal häufig und weit verbreitet, aber es liegt keine Gesamtpopulationsschätzung vor. Derzeit wird diese Art in der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft.

Ökologische Nische

Aufgrund ihrer Ernährungsgewohnheiten helfen Rotbäuchige Schwarzotter bei der Kontrolle von Schädlingspopulationen wie Ratten und Mäusen.

Referenzen

1. Rotbäuchige Schwarzotter artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Rotb%C3%A4uchige_Schwarzotter
2. Rotbäuchige Schwarzotter auf der Website der Roten Liste der IUCN - https://www.iucnredlist.org/species/42493274/42493282

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