Wapiti
Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Unterordnung
Familie
Unterfamilie
Gattung
SPEZIES
Cervus canadensis
Populationsgrösse
2 Mlnlnn
Lebensdauer
8-20 years
Höchstgeschwindigkeit
56
35
km/hmph
km/h mph 
Gewicht
225-320
495-704
kglbs
kg lbs 
Höhe
1.3-1.5
4.3-4.9
mft
m ft 
Länge
2-2.5
6.6-8.2
mft
m ft 

Der Wapiti (Cervus canadensis) ist eine Säugetierart aus der Familie der Hirsche (Cervidae). Unter der Bezeichnung werden die in Nordamerika lebenden Tiere samt einigen ostasiatischen Unterarten zusammengefasst, die früher allesamt als Unterart des Rothirschs galten. Viele Wapitis sind deutlich größer als europäische Rothirsche. In der Familie der Hirsche ist lediglich der Elch größer.

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In Nordamerika wird die Art meist elk genannt, während dies im britischen Englisch die Bezeichnung für den Elch ist, welcher in Nordamerika wiederum moose heißt. Die Bezeichnung Wapiti („weißes Hinterteil“) stammt von den Shawnee-Indianern.

Wapitis haben eine Schulterhöhe von 0,75 bis 1,50 Metern und wiegen 230 bis 450 Kilogramm. Die Männchen sind meist etwa doppelt so schwer wie die Weibchen. Die Geweihe der Tiere messen 1,0 bis 1,5 Meter von Spitze zu Spitze. Wapitis sind bekannt für ihre lauten trompetenden Rufe während der Brunftzeit.

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Aussehen

Der Wapiti ist ein großer Hirsch mit einem kurzen Schwanz und einem auffälligen buff-farbenen Fleck auf dem Hinterteil. Männchen haben ein extrem großes Geweih, das normalerweise im Frühjahr zu wachsen beginnt und im Winter abgeworfen wird, während Weibchen kein Geweih haben. Außerdem kann einigen Tieren eine dünne Mähne am Hals wachsen. Zum Winter hin wird das Fell der Wapitis dicker, um sie vor der Kälte zu schützen. Ihr Winterfell besteht aus langen, wasserfesten Haaren, die das dicke, wollige Unterfell dieses Tieres bedecken. Neugeborene Wapiti-Kälber sind gefleckt und verlieren ihre Flecken am Ende des Sommers. Die Farbe ihres Fells hängt von ihrem Lebensraum und der Jahreszeit ab, in der sie leben. So hat ihr Fell im Sommer einen rötlichen Farbton, während es im Winter hellgrau wird.

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Verteilung

Erdkunde

Wapitis leben als eine der größten nordamerikanischen Wildtierarten in offenen Wäldern oder in Waldnähe. Im Sommer steigen sie in Bergregionen in große Höhen auf, im Winter bevorzugen sie geschütztere und tiefer gelegene Gegenden.

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Früher war der Wapiti in Nordamerika, speziell in der Gegend der Rocky Mountains, weit verbreitet. Der Östliche Wapiti (C. c. canadensis) lebte in verschiedenen Bundesstaaten östlich des Mississippi Rivers. Nach seinem Aussterben durch die Jagd brachte man westliche Wapitis in diese Gegend.

Die heutige Zahl der nordamerikanischen Wapitis wird auf rund ein Zehntel des historischen Vorkommens von zehn Millionen geschätzt. Wie auch andere nordamerikanische Wildarten erreichte der Wapiti den Tiefpunkt um 1900. Seither ist ihre Zahl dank Jagdkontrollen wieder steigend, allerdings wurde in den letzten zehn Jahren in einigen Regionen ein Rückgang beobachtet (s. Natürliche Feinde). 1989 schätzte man in Nordamerika ein Vorkommen von 782.500, wovon etwa 72.000 in Kanada und der Rest in den USA lebten. 20.000 lebten auf Wapiti-Ranches, wo sie ihres Fleisches und ihres Geweihes wegen oder zur Jagd gehalten werden.

Die meisten Wapitis leben im Westen, hauptsächlich in der Region der Rocky Mountains. Östlich des Mississippi gibt es nur etwa 3500 Wapitis, verteilt auf sieben Bundesstaaten. Im östlichen Kanada ist die Population ähnlich gering.

In Asien leben Wapitis im südlichen Sibirien und in Teilen Zentralasiens. Früher waren sie weit verbreitet, heute umfasst ihr Verbreitungsgebiet nur mehr die Bergketten westlich und östlich des Baikalsees, das Sajangebirge, das Altaigebirge, die Tianshan-Region sowie Teile der Mongolei und der Amurregion. Im Süden sind sie in Asien in Osttibet, im Himalaya und in Zentralchina verbreitet. Ihr Lebensraum ähnelt dem der nordamerikanischen Wapitis.

US-Präsident Theodore Roosevelt schenkte Neuseeland eine Herde Wapitis, die im südwestlichen Teil der South Island freigesetzt wurden. Heute sind die echten Wapitis nur noch selten zu finden, da sie sich mit den auf Neuseeland sehr häufigen europäischen Rothirschen, die vor allem durch britische Siedler eingeführt wurden, gekreuzt haben.Viele dieser Tiere leben isoliert auf Wapitifarmen und sollten in regelmäßigen Abständen wieder in die Freiheit entlassen werden. Dies wurde allerdings durch einen Regierungsbeschluss verhindert, der die Freisetzung gebietsfremder Tiere (Neozoen) in Neuseeland heute verbietet.

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Wapiti Lebensraum-Karte
Wapiti Lebensraum-Karte
Wapiti
Public Domain Dedication (CC0)

Gewohnheiten und Lebensstil

Bei den Wapitis leben die Weibchen ähnlich den Rothirschen in größeren oder kleineren Herden, die einem meist älteren, aber noch gebärfähigen Tier folgen. Oft schließen sich diesen Herden schwächere und jüngere Männchen an. Diese Herden sind größtenteils standorttreu; einzig, wenn sie stark beunruhigt sind, ziehen die Herden weiter. In der Zeit, die der Brunft vorausgeht, leben die meisten Hirsche in großen Herden, während ältere Hirsche gelegentlich mit einem jüngeren Hirsch einzelgängerisch ziehen. Hirsche halten in dieser Zeit meist an ihrem Standort fest. In der Paarungszeit lösen sich die Herden auf, und die Männchen ziehen oft kilometerweit bis zu ihren Brunftrevieren. Dort kommt es zu Kämpfen um die Weibchen zwischen dem Platzhirsch und rivalisierenden, meist jüngeren Männchen, die teilweise tödliche Verletzungen zur Folge haben können.

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Die Tragzeit beträgt etwa 260 Tage. Das einzige Kalb wiegt bei der Geburt etwa 15 Kilogramm und ist zunächst gefleckt. Diese Flecken verschwinden nach etwa drei Monaten. Ein halbes Jahr lang wird das Kalb vom Muttertier gesäugt. Die Lebensdauer beträgt in Gefangenschaft 25 Jahre, in der Wildnis aber sterben Wapitihirsche meistens vor dem fünfzehnten Lebensjahr. Vor allem die Männchen haben eine hohe Sterblichkeit wegen der Heftigkeit ihrer Kämpfe und aufgrund intensiver Bejagung.

Der Wapiti ist ein „Graser“, er ernährt sich also vornehmlich von Gras, nimmt jedoch auch je nach Bedingungen andere Nahrung zu sich. Dabei handelt es sich vor allem um junges Laub, Wurzelknollen, Eicheln, Bucheckern, Kastanien, wildes Obst, Knospen und junge Zweigspitzen von Nadelhölzern. Im Winter fressen die Tiere außerdem Moose und Flechten.

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Saisonales Verhalten

Fressverhalten und Ernährung

Wapiti sind Pflanzenfresser (Blattfresser, Grassfresser, Holzfresser) und ihre Ernährung variiert je nach Jahreszeit. Im Winter ernähren sie sich hauptsächlich von Baumrinde, Kräutern und im Sommer von Baumsprösslingen, während sie das ganze Jahr über einheimische Gräser fressen. Wapiti verzehren durchschnittlich 9,1 Kilogramm (20 lb) Pflanzen pro Tag.

Paarungsgewohnheiten

PAARUNGSVERHALTEN

Wapiti haben ein polygynes Paarungssystem. Von Ende September bis Anfang Oktober verlieren die Männchen den Samt auf ihrem Geweih und beginnen, miteinander um die Paarungsrechte zu konkurrieren. Dominante Männchen, die über große Harems verfügen, beschränken jedoch normalerweise den Zugang zu den Weibchen ihrer Harems. Die Trächtigkeit dauert etwa 240-262 Tage und bringt ein einziges (selten zwei) Kälbchen hervor. Vor der Geburt isoliert sich das Weibchen von der Herde. Und auch nach der Geburt lebt sie weiter in der Isolation und beschützt ihr Junges, bis das Kalb in der Lage ist, Prädatoren selbstständig zu entkommen. Etwa 20 Minuten nach der Geburt ist das neugeborene Kalb in der Lage zu stehen. Im Alter von 2 Wochen schließen sich die Jungen der Herde an und werden nach 2 Monaten vollständig entwöhnt. Wapitis werden mit 16 Monaten fortpflanzungsfähig.

POPULATION

Populationsgefährdung

Wapitis sind durch die Chronic Wasting Disease gefährdet, eine BSE-ähnliche Krankheit, die in Nordamerika speziell bei ihnen und den anderen amerikanischen Hirscharten Weißwedelhirsch und Maultierhirsch verbreitet ist.

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Ausgewachsene Wapitis werden von Pumas, Leoparden, Wölfen, Braunbären und vom Sibirischen Tiger gejagt. Kojoten und Schwarzbären sowie Eurasischer Luchs, Kanadischer Luchs und Rotluchs sind in der Lage, Kälber und unerfahrene Jungtiere zu reißen.

In den letzten zehn Jahren wurde eine stetige Abnahme der Population im Yellowstone-Nationalpark und dessen Umgebung festgestellt. Die amerikanischen Biologen konnten nach einer langen Forschungszeit einen Zusammenhang mit dem Verschwinden der Yellowstone-Cutthroat-Forellen feststellen. Der Cutthroat-Forelle wurde der Lebensraum zunehmend durch den nicht heimischen Amerikanischen Seesaibling streitig gemacht. Da die Forelle für die im Nationalpark lebenden Grizzlybären den wichtigsten Eiweißlieferanten nach dem Winterschlaf darstellte, mussten die Tiere auf andere Eiweißquellen ausweichen und ersetzten den Fisch durch Wapitikälber. Seit einiger Zeit wird ein Versuch unternommen, den Amerikanischen Seesaibling auszurotten, um das ursprüngliche Gleichgewicht wieder herzustellen.

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Populationszahl

Laut der Roten Liste der IUCN sind Wapiti in ihrem gesamten Verbreitungsgebiet reichlich vorhanden und weit verbreitet. Die Gesamtzahl ihrer Population, einschließlich derjenigen in freier Wildbahn und auf Farmen, beträgt etwa 2 Millionen Individuen. Gegenwärtig wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft, und ihre Bestände nehmen heute zu.

Ökologische Nische

Wapiti ernähren sich von Pflanzenarten und tragen so erheblich zur Strukturierung von Pflanzengemeinschaften bei. Darüber hinaus werden Wapiti in bestimmten Jahreszeiten zur Hauptbeute von Braunbären und anderen großen Prädatoren.

Lustige Fakten für Kinder

  • Gegen Ende des Sommers kann man Wapiti dabei beobachten, wie sie sich an Bäumen reiben, um überschüssige Haare auf ihrem Körper loszuwerden.
  • Während der Hitze halten sich Wapiti in der Nähe von Gewässern auf, liegen oder waten durch Flüsse, Seen, Bäche oder Teiche, um sich abzukühlen und vor beißenden Insekten zu fliehen.
  • Ihr Geweih besteht aus Knochen und wächst manchmal bis zu 2,5 cm (1 Zoll) pro Tag.
  • Der Wapiti kann sich abkühlen, weil sein Blut durch die Venen in seinem Geweihsamt gepumpt wird und dadurch abkühlt, bevor es zum Herzen zurückkehrt.
  • In Asien werden männliche Wapiti als "Hirsche" bezeichnet, während die Weibchen "Hirschkühe" genannt werden. In Nordamerika hingegen werden die männlichen Tiere dieser Art als "Bullen" und die weiblichen als "Kühe" bezeichnet.
  • Die Eckzähne (Elfenbein) der Wapiti werden von Wissenschaftlern als rudimentäre Stoßzähne betrachtet.
  • Um die Aufmerksamkeit der Weibchen auf sich zu ziehen, liefern sich die Männchen mit ihren Geweihen Kämpfe untereinander. In der Regel sind die Bullen mit den am weitesten verbreiteten Geweihen für die Weibchen am attraktivsten.
  • Bei Bedrohung kommunizieren diese Tiere untereinander durch verschiedene Signale wie Zischen, Zurückziehen der Oberlippe und Zähneknirschen.

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Referenzen

1. Wapiti artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Wapiti
2. Wapiti auf der Website der Roten Liste der IUCN - http://www.iucnredlist.org/details/55997823/0

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