Ozean

Südlicher Ozean

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Der bis 5805 Meter tiefe Südliche Ozean, der auch Südpolarmeer, Südliches Eismeer, Antarktischer Ozean oder Antarktik genannt wird, ist mit 20,327 Mio. km² nach dem Arktischen Ozean (Nordpolarmeer) der zweitkleinste Ozean der Erde. Zusammen mit der Landmasse Antarktika bildet er die Weltregion der Antarktis.

Geographie

Der Südliche Ozean umfasst den Meeresbereich südlich des 60. Breitengrades bzw. südlich der antarktischen Konvergenz. Damit werden die Meeresgebiete zusammengefasst, die den Kontinent Antarktika (die eigentliche Landmasse der Antarktis) umgeben. In Richtung Norden geht er jeweils in den Atlantik, den Indischen Ozean und den Pazifik über.

Die Bezeichnung Südlicher Ozean wurde im Frühjahr 2000 von der Internationalen Hydrographischen Organisation (IHO) offiziell beschlossen. Bis dahin wurden die antarktischen Meeresgebiete als Südliches Eismeer bezeichnet, bestehend aus den jeweils südlichen Bereichen des Atlantischen, Indischen und Pazifischen Ozeans. Diese Meeresgebiete werden heute als Atlantischer, Indischer und Pazifischer Sektor des Südlichen Ozeans bezeichnet. Die Definition folgt der rechtlichen Festlegung des Antarktisvertrages. Die natürliche Grenze wird durch die antarktische Konvergenz gebildet. Das ist jene Zone, in der die kalten Wassermassen des Südlichen Ozeans auf die warmen Wassermassen des Nordens treffen. Sie verläuft zwischen dem 40. und 60. Breitengrad und ist sowohl im Verlauf als auch jahreszeitlich schwankend.

Die Schlüsselrolle im Ökosystem des Südlichen Ozeans nimmt der Krill ein. Im Winter frieren große Teile zu. Diese Gebiete werden dann Packeis genannt. Typisch für das Südpolarmeer sind Tafeleisberge, die aus Bruchstücken des Schelfeises entstehen. Er gilt bei Seeleuten als der stürmischste aller Ozeane.

Im Südlichen Ozean besteht ein komplexes Strömungssystem, das sich im Wesentlichen aus drei Hauptströmen zusammensetzt: Das antarktische Oberflächenwasser, das antarktische Bodenwasser und das zirkumpolare Tiefenwasser. Das antarktische Bodenwasser entsteht insbesondere im Küstenbereich der Antarktis und ist die kälteste und dichteste Wassermasse der Welt, die kaltes Wasser aus dem Bereich der Antarktis abtransportiert, wobei es sogar noch nördlich des Äquators im Atlantik nachgewiesen werden konnte. Das antarktische Oberflächenwasser entsteht infolge des Auftauens der Eismassen in der Antarktis und hat einen sehr geringen Salzgehalt und eine entsprechend geringe Dichte. Zwischen dem schweren antarktischen Bodenwasser und dem leichten antarktischen Oberflächenwasser, die beide kaltes Wasser aus der Antarktis abtransportieren, liegt die Schicht des wärmeren zirkumpolaren Tiefenwassers, das mit zunehmender Nähe zum antarktischen Kontinent durch die Topographie des Meeresbodens und das absinkende antarktische Bodenwasser nach oben gedrückt wird. Dadurch entsteht eine Zone starken Auftriebs, die antarktische Divergenz.

Einfluss auf das Erdklima

Das von Stürmen in Bewegung gehaltene Südpolarmeer (siehe „Roaring Forties“) speichert große Mengen an Kohlendioxid und Wärme: Ausdauernder Westwind und Unterschiede in der Wasser-Dichte bewegen hier die stärkste Meeresströmung weltweit, den ringförmigen „Antarktischen Zirkumpolarstrom“. Ein wichtiger Teil der globalen thermohalinen bzw. Nord-Süd-Umwälz-Zirkulation, der Nordatlantikstrom führt relativ warmes Wasser an der Oberfläche von den Tropen in den Nordatlantik, dort kühlt und sinkt es ab, im Südpolarmeer taucht es als Schluss der Zirkulation wieder auf. Trotz hier etwa gleich bleibender Temperatur absorbiert so das Südpolarmeer mehr als zwei Drittel der durch den Treibhauseffekt zusätzlich entstehenden Wärme: sie driftet oberflächlich nordwärts, während vor Ort kühleres Wasser aufsteigt.

Das Südpolarmeer hat vermutlich mittels Planktonzirkulation während der letzten Eiszeit riesige Mengen Kohlendioxid gespeichert und auf diese Weise der Erdatmosphäre entzogen: Plankton absorbiert CO2 an der Oberfläche, es sinkt nach dem Absterben in die Tiefe; Bakterien wiederum zersetzen das Plankton rasch. Dabei wird zwar das CO2 wieder frei, es verbleibt jedoch in gelöster Form in den tiefen Meeresschichten. Bis zum Ende der letzten Eiszeit lag so vermutlich der CO2-Gehalt der Erdatmosphäre ungefähr ein Drittel unter dem heutigen.

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Der bis 5805 Meter tiefe Südliche Ozean, der auch Südpolarmeer, Südliches Eismeer, Antarktischer Ozean oder Antarktik genannt wird, ist mit 20,327 Mio. km² nach dem Arktischen Ozean (Nordpolarmeer) der zweitkleinste Ozean der Erde. Zusammen mit der Landmasse Antarktika bildet er die Weltregion der Antarktis.

Geographie

Der Südliche Ozean umfasst den Meeresbereich südlich des 60. Breitengrades bzw. südlich der antarktischen Konvergenz. Damit werden die Meeresgebiete zusammengefasst, die den Kontinent Antarktika (die eigentliche Landmasse der Antarktis) umgeben. In Richtung Norden geht er jeweils in den Atlantik, den Indischen Ozean und den Pazifik über.

Die Bezeichnung Südlicher Ozean wurde im Frühjahr 2000 von der Internationalen Hydrographischen Organisation (IHO) offiziell beschlossen. Bis dahin wurden die antarktischen Meeresgebiete als Südliches Eismeer bezeichnet, bestehend aus den jeweils südlichen Bereichen des Atlantischen, Indischen und Pazifischen Ozeans. Diese Meeresgebiete werden heute als Atlantischer, Indischer und Pazifischer Sektor des Südlichen Ozeans bezeichnet. Die Definition folgt der rechtlichen Festlegung des Antarktisvertrages. Die natürliche Grenze wird durch die antarktische Konvergenz gebildet. Das ist jene Zone, in der die kalten Wassermassen des Südlichen Ozeans auf die warmen Wassermassen des Nordens treffen. Sie verläuft zwischen dem 40. und 60. Breitengrad und ist sowohl im Verlauf als auch jahreszeitlich schwankend.

Die Schlüsselrolle im Ökosystem des Südlichen Ozeans nimmt der Krill ein. Im Winter frieren große Teile zu. Diese Gebiete werden dann Packeis genannt. Typisch für das Südpolarmeer sind Tafeleisberge, die aus Bruchstücken des Schelfeises entstehen. Er gilt bei Seeleuten als der stürmischste aller Ozeane.

Im Südlichen Ozean besteht ein komplexes Strömungssystem, das sich im Wesentlichen aus drei Hauptströmen zusammensetzt: Das antarktische Oberflächenwasser, das antarktische Bodenwasser und das zirkumpolare Tiefenwasser. Das antarktische Bodenwasser entsteht insbesondere im Küstenbereich der Antarktis und ist die kälteste und dichteste Wassermasse der Welt, die kaltes Wasser aus dem Bereich der Antarktis abtransportiert, wobei es sogar noch nördlich des Äquators im Atlantik nachgewiesen werden konnte. Das antarktische Oberflächenwasser entsteht infolge des Auftauens der Eismassen in der Antarktis und hat einen sehr geringen Salzgehalt und eine entsprechend geringe Dichte. Zwischen dem schweren antarktischen Bodenwasser und dem leichten antarktischen Oberflächenwasser, die beide kaltes Wasser aus der Antarktis abtransportieren, liegt die Schicht des wärmeren zirkumpolaren Tiefenwassers, das mit zunehmender Nähe zum antarktischen Kontinent durch die Topographie des Meeresbodens und das absinkende antarktische Bodenwasser nach oben gedrückt wird. Dadurch entsteht eine Zone starken Auftriebs, die antarktische Divergenz.

Einfluss auf das Erdklima

Das von Stürmen in Bewegung gehaltene Südpolarmeer (siehe „Roaring Forties“) speichert große Mengen an Kohlendioxid und Wärme: Ausdauernder Westwind und Unterschiede in der Wasser-Dichte bewegen hier die stärkste Meeresströmung weltweit, den ringförmigen „Antarktischen Zirkumpolarstrom“. Ein wichtiger Teil der globalen thermohalinen bzw. Nord-Süd-Umwälz-Zirkulation, der Nordatlantikstrom führt relativ warmes Wasser an der Oberfläche von den Tropen in den Nordatlantik, dort kühlt und sinkt es ab, im Südpolarmeer taucht es als Schluss der Zirkulation wieder auf. Trotz hier etwa gleich bleibender Temperatur absorbiert so das Südpolarmeer mehr als zwei Drittel der durch den Treibhauseffekt zusätzlich entstehenden Wärme: sie driftet oberflächlich nordwärts, während vor Ort kühleres Wasser aufsteigt.

Das Südpolarmeer hat vermutlich mittels Planktonzirkulation während der letzten Eiszeit riesige Mengen Kohlendioxid gespeichert und auf diese Weise der Erdatmosphäre entzogen: Plankton absorbiert CO2 an der Oberfläche, es sinkt nach dem Absterben in die Tiefe; Bakterien wiederum zersetzen das Plankton rasch. Dabei wird zwar das CO2 wieder frei, es verbleibt jedoch in gelöster Form in den tiefen Meeresschichten. Bis zum Ende der letzten Eiszeit lag so vermutlich der CO2-Gehalt der Erdatmosphäre ungefähr ein Drittel unter dem heutigen.

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