Brillenflughund
Reich
Stamm
Unterstamm
Klasse
Ordnung
Familie
Gattung
SPEZIES
Pteropus conspicillatus
Populationsgrösse
80,000
Lebensdauer
12-30 years
Höchstgeschwindigkeit
50
31
km/hmph
km/h mph 
Gewicht
510-1000
18-35.3
goz
g oz 
Länge
20-25
7.9-9.8
cminch
cm inch 

Der Brillenflughund (Pteropus conspicillatus) ist eine in Nordaustralien vorkommende Art aus der Familie der Flughunde (Pteropodidae).

Aussehen

Brillenflughunde zeichnen sich durch eine helle, brillenartige Fellzeichnung um die Augen herum aus. Ihr Fell ist dunkel bis manchmal schwarz, ebenso die Flügel. Die Spannweite liegt bei ungefähr einem Meter.

Verteilung

Erdkunde

Brillenflughunde kommen in Nordostaustralien (Queensland) zwischen Hinchinbrook Island und Cape York vor. Alle Kolonien liegen in einer Entfernung von maximal 6,5 km zum tropischen Regenwald. Hier finden sie ihr Futter, das hauptsächlich aus Früchten, aber auch aus Pollen besteht. Einige Kolonien sind auch in Neuguinea und benachbarten Inseln zu finden.

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Laut Commonwealth Environment Protection and Biodiversity Conservation Act 1999 (Australien) sind Brillenflughunde als „verletzlich“ eingestuft. Sie sind bedroht durch Habitat-Verlust, Zeckenlähmung, Klimawandel und massenhaftes Töten durch die Aufseher in den Obstplantagen. Außerdem werden sie von den Aborigines als Nahrung angesehen; es ist jedoch nicht bekannt, wie sich die Jagd auf den Bestand der Brillenflughunde auswirkt. Insgesamt geht man momentan von ungefähr 100.000 Tieren aus, mit stark sinkendem Trend, jedes Jahr vermindert sich die Anzahl um einige tausend Tiere.

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Brillenflughund Lebensraum-Karte

Klimazonen

Brillenflughund Lebensraum-Karte
Brillenflughund
Attribution-ShareAlike License

Gewohnheiten und Lebensstil

Brillenflughunde sind nachtaktiv. In der Dämmerung schwärmen sie auf Nahrungssuche aus und kehren vor Sonnenaufgang zu ihrem Lagerplatz („Camp“) zurück. Die Gruppen bestehen meist aus mehreren tausend Tieren, ihre Größe unterliegt aber starken saisonalen Schwankungen.

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In den Regenwäldern Australiens spielt die Spezies eine übergeordnet wichtige Rolle als Verbreiter von Samen und Bestäuber von Blüten. Brillenflughunde transportieren die Fruchtsamen und auch Pollen über weite Entfernung und bieten damit dem Ökosystem eine besondere Verbreitungsmöglichkeit. Brillenflughunde werden als Schlüsselspezies (keystone species) angesehen.

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Saisonales Verhalten

Fressverhalten und Ernährung

Brillenflughunde ernähren sich in der Regel als Fruchtfresser von Zitrusfrüchten, Mango, Nordblütenholz und Apfelkiste. Gelegentlich plündern diese Tiere auch Obstgärten.

Ernährung Fruchtfresser

Paarungsgewohnheiten

Brillenflughunde haben normalerweise ein monogames Paarungssystem, bei dem jedes Individuum nur eine Partnerin pro Saison hat. Wenn ein Weibchen jedoch keine Nachkommen zeugt, verlässt es seinen Partner, um sich mit anderen Weibchen fortzupflanzen, so dass es sich um eine polygyne Fortpflanzung handelt. Die Paarungszeit dauert von März bis Mai. Die Weibchen kommen vor den Männchen in die Brutgebiete, die später eintreffen und die Reviergrenzen ihrer Familie festlegen. Die Trächtigkeit dauert 7 Monate, in denen Männchen und Weibchen getrennt schlafen und getrennte Reviere unterhalten. Die Weibchen bringen ein einziges Jungtier pro Jahr zur Welt. Die neugeborene Fledermaus wird etwa 5 Monate lang von ihrer Mutter gesäugt. Nach der Entwöhnung versammeln sich die jungen Fledermäuse in Gruppen in speziellen Kinderstubenbäumen. Das Alter der Geschlechtsreife liegt bei den Weibchen bei 2 Jahren und bei den Männchen bei 3 - 4 Jahren.

POPULATION

Populationsgefährdung

Zu den bemerkenswerten Bedrohungen für die Population der Brillenflughunde gehören häufige Störungen in säugenden Kolonien, der Befall mit der Lähmungszecke sowie tödliche Kollisionen mit Stacheldrahtzäunen oder Stromleitungen. Da sie gelegentlich Obstplantagen überfallen, werden diese Fledermäuse in ihrem gesamten Verbreitungsgebiet verfolgt. Sie werden in Obstplantagen und an den Standorten ihrer Kolonien durch Stromschläge und direkt getötet. Die Population in Neuguinea leidet derzeit unter der Jagd nach ihrem Fleisch und der Abholzung der Küstenwälder, die der natürliche Lebensraum dieser Art sind. In Australien hingegen wird ihr Lebensraum durch die Stadtentwicklung und die Umwandlung von Küsten- und Bergwäldern in Weideland und Anbauflächen für die Zuckerindustrie zerstört.

Populationszahl

Nach Angaben des australischen Umweltministeriums beläuft sich die Gesamtpopulation der Brillenflughunde auf etwa 80.000 Individuen. Derzeit wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft und ihr Bestand bleibt stabil.

Ökologische Nische

Aufgrund ihrer Ernährung und ihrer Reisegewohnheiten fungieren Brillenflughunde als wichtige Samenverbreiter und Bestäuber vieler Pflanzenarten, was dem lokalen Ökosystem zugute kommt und zur Regeneration der heimischen Wälder beiträgt.

Lustige Fakten für Kinder

  • Während der Nacht verlässt eine Gruppe von Brillenflughunden ihr Revier, um nach Nahrung zu suchen. Diese Tiere fliegen weite Strecken, um sogenannte Baumschulen zu erreichen, und kehren erst am Morgen zu ihren Kolonien zurück.
  • Eine Gruppe von Brillenflughunden wird als Schwarmbildend bezeichnet.
  • Diese Fledermäuse sind als aktive Samenverbreiter in ihrem Verbreitungsgebiet bekannt. So kann ein einziges Individuum dieser Art in einer Nacht bis zu 60.000 Samen ausstreuen.
  • Auf ihrer nächtlichen Reise fliegen diese Fledermäuse normalerweise mit einer Geschwindigkeit von 25 - 30 km pro Stunde. Bei günstigem Wind können sie jedoch bis zu 50 km pro Stunde erreichen.
  • Es dauert etwa 20 Minuten, bis die Mahlzeit von ihrem Maul nach hinten gelangt ist.
  • Fledermäuse sind die einzigen fliegenden Säugetiere.
  • Flughunde werden aufgrund ihrer Größe als Megafledermäuse bezeichnet. Aufgrund ihrer Fruchtfresser-Ernährung werden diese Tiere auch als 'Fruchtfledermäuse' bezeichnet.
  • Im Gegensatz zu kleineren, insektenfressenden Fledermäusen nehmen diese Tiere ihre Umgebung durch einen gut entwickelten Hör- und Sehsinn wahr und nicht durch Echoortung. Diese nachtaktiven Tiere sehen nachts genauso gut wie Katzen. Außerdem sind sie genauso intelligent wie Katzen.

Referenzen

1. Brillenflughund artikel auf Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Brillenflughund
2. Brillenflughund auf der Website der Roten Liste der IUCN - http://www.iucnredlist.org/details/18721/0

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