Riesenwildschaf
Als Argali oder Riesenwildschaf (Ovis ammon-Gruppe) wird eine Gruppe nahe verwandter Arten der Schafe bezeichnet. Sie stellen deren größten wildlebenden Vertreter dar. Ursprünglich wurden mit Argali und der wissenschaftlichen Bezeichnung Ovis ammon alle diese Arten zusammengefasst.
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TagaktivTagaktive Tiere sind tagsüber aktiv, während sie nachts schlafen oder auf andere Weise inaktiv sind. Der Zeitpunkt der Aktivität eines Tieres hängt...
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PflanzenfresserPflanzenfresser sind als Primärkonsumenten eine der Gruppen, in die die Ökologie die Konsumenten einteilt. Die nächsthöhere trophische Ebene stelle...
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BlattfresserIn der Zoologie ist ein Blattfresser ein Pflanzenfresser, der sich auf das Fressen von Blättern spezialisiert hat. Reife Blätter enthalten einen ho...
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KörnerfresserDer Raub von Samen, oft auch als Körnerfresserei bezeichnet, ist eine Art der Interaktion zwischen Pflanzen und Tieren, bei der Körnerfresser (Same...
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TerrestrischTerrestrische Tiere sind Tiere, die überwiegend oder vollständig an Land leben (z.B. Katzen, Ameisen, Schnecken), im Gegensatz zu aquatischen Tiere...
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LaufEin cursorialer Organismus ist ein Organismus, der speziell an das Laufen angepasst ist. Ein Tier kann als flüchtig gelten, wenn es die Fähigkeit h...
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WeidegängerWeidegang ist eine Fütterungsmethode, bei der ein Pflanzenfresser Pflanzen wie Gräser oder andere mehrzellige Organismen wie Algen frisst. In der L...
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ZoochorieNo
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ViviparieViviparie oder Lebendgeburt bezeichnet die Fortpflanzungsweise bei Tieren, deren Frühentwicklung im Muttertier verläuft, ohne dabei von einer Eihül...
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PolygynandriePolygynandrie ist ein Paarungssystem, bei dem sowohl Männchen als auch Weibchen während einer Brutsaison mehrere Paarungspartner haben.
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SozialHe
HerdeAls Herde bezeichnet man in der Zoologie überwiegend eine Ansammlung großer, in der Regel gleichartiger ebenerdig-laufend lebender, oft ausschließl...
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DominanzhierarchieTi
TierwanderungDie Tierwanderung ist die relativ weiträumige Bewegung einzelner Tiere, meist auf saisonaler Basis. Sie ist die häufigste Form der Migration in der...
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beginnt mitDie Widder der nordöstlichen Formen erreichen eine Schulterhöhe von 135 cm und ein Gewicht von bis zu 216 kg. Die südwestlichen Vertreter sind in der Regel etwas kleiner.
Die Fellfarbe der Argalis variiert. Im Winterfell ist die Grundfarbe braun, wobei dunkelbraune, rotbraune und beigefarbene Tönungen vorkommen. Im Sommerfell verstärken sich die Rottöne des Fells. Ein schwarzer Streifen, der sich vom Hals zur Mitte des Rückens zieht, ist ebenfalls nur im Sommer sichtbar. Die Bauchseite ist gelblich oder grauweiß. Zwischen dem hellen Bauch und den dunkleren Flanken verläuft ein schwarzer oder brauner Streifen, der aber nicht immer sichtbar und manchmal unterbrochen ist. Gesäß und Schwanz sind weiß. Weiße Zeichnungen auf dem Rücken kommen bei zwei Formen vor (Altai-Argali, Gobi-Argali). Auch der Hals und die Schnauzenspitze können weißlich sein. Die Beine sind auf der Außenseite braun wie Flanken und Rücken, manchmal auch etwas dunkler; die Innenseite der Beine ist weißlich. Weibliche Argalis gleichen in der Regel farblich den Widdern, sind aber im Schnitt etwas heller.
Die Hörner sind länger und schwerer als die aller anderen Wildschafe. Ihre Farbe ist gelbbraun. Bei den Widdern des Pamir-Argali können sie 164 cm lang werden; bei anderen Vertretern liegt die mittlere Hornlänge bei 110 bis 120 cm. An der Basis haben die Hörner einen Umfang von etwa 40 cm. Sie vollführen in einer Spirale bis zu zwei volle Umdrehungen und weisen dann zur Seite. Die Spannweite beträgt im Schnitt 75 cm, beim Pamir-Argali bis zu 130 cm. Zusammen mit dem Schädel wiegen die Hörner bis 22 kg. Die Oberfläche der Hörner ist geriffelt, die Farbe ist graugelb. Durch die Kämpfe zwischen den Widdern findet man oft Tiere mit beschädigten oder abgebrochenen Hornspitzen. Auch die Weibchen haben beim Argali Hörner. Diese sind aber viel kürzer als die der Widder (Länge 30 bis 45 cm), wesentlich dünner und eher säbelförmig.
Argalis laufen nach Art der Hausschafe und können dabei Geschwindigkeiten von 50 km/h (Widder) bzw. 60 km/h (Weibchen) erreichen.
Das Verbreitungsgebiet der Argalis umfasst etliche Gebirgsketten Zentralasiens und reicht vom Altai-Gebirge und Südsibirien über die Mongolei, Tibet und das Tianshan-Gebiet bis nach Nepal und ins Pamirgebirge.
Fossilfunde aus dem Pleistozän zeigen, dass Argalis einst auch im Kaukasus und im Iran verbreitet waren.
Argalis leben in Höhen zwischen 300 und 5750 m. Sie bevorzugen sanfte Steigungen; nur Weibchen mit Lämmern suchen zum Schutz vor Feinden auch schroffe Hänge auf. Böcke sind kältetoleranter als Weibchen und steigen früher im Jahr in große Höhen auf. Für gewöhnlich meiden Argalis bewaldete Gebiete. Wo aber Viehhaltung und Jagd die Argalis verdrängt haben, haben sie sich in artfremde Lebensräume zurückgezogen und sind nun Waldtiere, so etwa in Teilen Kasachstans.
Argali sind Weidetiere und sind tagsüber aktiv. Sie sind Herdentiere, die normalerweise in Gruppen von 2 bis 100 Tieren leben. Außer während der Paarungszeit sind die Herden nach Geschlechtern getrennt. Argali sind sehr sozial und verhalten sich ruhig und nicht aggressiv gegenüber anderen Argali. Die Mitglieder einer Herde folgen einander, und die einzelnen Tiere suchen oft den Kontakt zueinander. Argalis setzen ihre Hörner nur selten zur Verteidigung gegen Prädatoren ein. Stattdessen nutzen sie Ausweichen und schnelle Flucht als ihre primären Strategien, um die Bedrohung durch Prädatoren zu vermeiden. Wenn sie sich erschrecken, bleibt ein solitäres Argali regungslos stehen, bis die Bedrohung vorüber ist. Ganz anders verhält es sich in der Herde, wo ein Alarm sie zum Springen und Weglaufen bringt. Argali kommunizieren durch Zischen durch die Nasenlöcher oder Grunzen. Die Kommunikation zwischen Mutter und Jungtier ist wichtig und basiert auf mündlichen, visuellen und Geruchsbestätigungen.
Die Nahrung sind hauptsächlich Seggen und Süßgräser, daneben auch Kräuter. In tieferen Höhenlagen werden auch Blätter von Sträuchern gefressen. Der Tagesbedarf an Nahrung beträgt 16 bis 18 kg.
Zur Brunftzeit lösen sich die Herden der Böcke auf, und deren Mitglieder suchen die Weibchenherden auf. Dann nimmt jede Weibchenherde einen oder mehrere (maximal sechs) Böcke auf. Die Brunft findet im Winter statt. In der Mongolei dauert sie von September bis Oktober, im Altai von November bis Dezember, in Tibet von Dezember bis Januar.
In der ersten Woche der Brunft kommt es zu Kämpfen, in denen die Böcke eine Hierarchie bestimmen. Dabei stoßen sie heftig mit den Hörnern zusammen, was 400 bis 800 m weit zu hören ist. Häufig haben die Kämpfe beschädigte Hörner oder verletzte Schnauzen zur Folge. Nach dem Ende der Kämpfe tolerieren auch mehrere Böcke innerhalb einer Herde einander, dulden aber keine zu große Annäherung. Die Böcke beschnüffeln nun die Genitalien der Weibchen und vollziehen die Kopulation. Nach dem Ende der Brunft bleiben die Böcke noch ein bis zwei Monate in der Weibchenherde, ehe sie wieder eigene Wege gehen.
Die Tragzeit beträgt 160 bis 165 Tage. In klimatisch freundlichen Lagen werden die ersten Lämmer im März und April geboren, in Hochgebirgslagen nicht vor Mai/Juni. Für gewöhnlich wird ein einziges Jungtier geboren, aber Zwillingsgeburten kommen vor. Beim Altai-, Pamir- und Tibet-Argali sind Zwillinge seltene Ausnahmen; am häufigsten sind sie beim Tianshan-Argali, wo 33 % der Weibchen Zwillinge zur Welt bringen und einmal sogar Drillinge beobachtet wurden. Generell sind Zwillingsgeburten in unwirtlichen Regionen viel seltener als in tieferen Höhenlagen.
Die Jungtiere haben ein graugelbes Fell, der Kopf hebt sich davon dunkelbraun ab. Bei der Geburt wiegen sie etwa 3 kg. Im Alter von 15 bis 20 Tagen setzt das Wachstum der Hörner ein. Gleichzeitig bildet sich das Milchgebiss, das erst im Alter von zwei Jahren durch das bleibende Gebiss ersetzt wird. Solange Jungtiere gesäugt werden, separieren sich die Muttertiere von den Herden und suchen schrofferes Gelände auf. Im Alter von ein bis zwei Monaten grasen Jungtiere und werden nicht mehr gesäugt.
In freier Wildbahn werden Argalis bis zu 13 Jahre alt, erreichen aber meistens nur ein Alter von vier bis fünf Jahren.
Der wichtigste natürliche Feind des Argalis ist der Wolf. Je nach Region sind 3 bis 73 % aller Todesfälle unter Argalis auf Wölfe zurückzuführen. Weitere Tiere, die Argalis jagen, sind Schneeleopard, Vielfraß, Luchs und Braunbär. Lämmer haben eine größere Zahl von Fressfeinden, so auch den Rotfuchs und den Steinadler. Weibchen versuchen, ihre Lämmer gegen solche Feinde zu verteidigen, die ihnen nicht selbst gefährlich werden können.
Auch harte Winter können Argalis schwer zusetzen. In extrem kalten und schneereichen Jahren können ganze Populationen zusammenbrechen. So starben 1996 in Tibet die Hälfte aller Argalis durch einen harten Winter.
Laut der Roten Liste der IUCN beläuft sich die Gesamtpopulation des Argali auf etwa 80.000-90.000 Individuen. Es gibt Schätzungen für diese Art in diesen Regionen: China - 23.298 und 31.910 Individuen; Indien - etwa 200 Individuen; Kasachstan - 13.500 Individuen; Kirgisistan - 15.900 Argali; Mongolei - 13.000-15.000 Argali; Russland - etwa 290 Argali; Tadschikistan - 13.000-14.000 Argali; Usbekistan - 1.800 Argali. Insgesamt ist der Bestand dieser Art heute abnehmend und sie wird in der Roten Liste der IUCN als Potentiell gefährdet (NT) eingestuft.
Argali spielen eine wichtige Rolle bei der Pflanzensukzession, da ihre Fressgewohnheiten das Gedeihen von Gräsern anstelle von Seggen ermöglichen. Sie sind ein sehr wichtiges Beutetier für den bedrohten Schneeleoparden.
Soziale Tiere sind Tiere, die in hohem Maße mit anderen Tieren interagieren, in der Regel mit ihrer eigenen Spezies (Artgenossen), und zwar so weit...