Das Tasmanien-Bürstenrattenkänguru (Bettongia gaimardi) ist ein Beutelsäuger aus der Familie der Rattenkängurus (Potoroidae), der im östlichen Tasmanien und den nahbei gelegenen Inseln Bruny Island und Maria Island vorkommt. Ein Vorkommen auf dem südostaustralischen Festland ist ausgestorben. Die Population auf Tasmanien wird als Unterart Bettongia gaimardi cuniculus klassifiziert, während die erloschene Festlandpopulation die Nominatform B. gaimardi gaimardi bildet.
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NachtaktivNachtaktivität ist ein tierisches Verhalten, das sich dadurch auszeichnet, dass es nachts aktiv ist und tagsüber schläft. Das gängige Adjektiv ist ...
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PflanzenfresserPflanzenfresser sind als Primärkonsumenten eine der Gruppen, in die die Ökologie die Konsumenten einteilt. Die nächsthöhere trophische Ebene stelle...
In
InsektenfresserEin Insektenfresser ist eine fleischfressende Pflanze oder ein Tier, das Insekten frisst. Ein alternativer Begriff ist Entomophage, der sich auch a...
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PilzfresserTe
TerrestrischTerrestrische Tiere sind Tiere, die überwiegend oder vollständig an Land leben (z.B. Katzen, Ameisen, Schnecken), im Gegensatz zu aquatischen Tiere...
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NesthockerIn
InselendemischSp
SpringendSpringen ist das Abschnellen des Körpers vom Boden, wobei ein oder mehr Füße eingesetzt werden, um Höhe, Weite oder Tiefe zu überwinden. Kleine Sp...
Re
RevierDas Revier eines Tieres wird oft auch Territorium genannt und bezeichnet ein Habitat, das ein Tier oder eine Gruppe von Tieren durch Territorialver...
Viviparie oder Lebendgeburt bezeichnet die Fortpflanzungsweise bei Tieren, deren Frühentwicklung im Muttertier verläuft, ohne dabei von einer Eihül...
Po
PolygyniePolygynie ist ein Paarungssystem, bei dem ein Männchen mit mehreren Weibchen lebt und sich mit ihnen paart, aber jedes Weibchen sich nur mit einem ...
Al
Allgemein solitärAllgemein solitär lebende Tiere sind solche, die ihre Zeit getrennt verbringen, sich aber an Futterplätzen versammeln, am selben Ort schlafen oder ...
So
SolitärKe
Keine TierwanderungTiere, die keine saisonalen Wanderungen machen und das ganze Jahr über in ihrem heimischen Verbreitungsgebiet bleiben, werden als Keine Tierwanderu...
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beginnt mitDas Tasmanien-Bürstenrattenkänguru erreicht eine Kopfrumpflänge von etwa 32 cm, hat einen 29 bis 35 cm langen Schwanz und wiegt 1,2 bis 2,3 kg. Es ist graubraun gefärbt, teilweise mit weißlichen Haarspitzen. Der Bauch ist hellgrau oder weißlich. Auf den Hüften ist meist ein heller Streifen sichtbar. Die Gliedmaßen sind heller als der Rücken. Kopf und Schwanz sind eher bräunlich. Der hintere, mit längeren Haare bestückte Teil des Schwanzes ist dunkel, die Schwanzspitze ist weiß.
Einst kam diese Art auch im Südosten des australischen Festlandes vor, heute ist sie auf Tasmanien beschränkt. Sie lebt in terrestrischen, gemäßigten Lebensräumen wie grasbewachsenen Wäldern, Grasland, trockenen Eukalyptuswäldern sowie Sklerophyllwäldern (d.h. Wälder mit Pflanzen mit kurzen, harten und meist stacheligen Blättern).
Das Tasmanien-Bürstenrattenkänguru kommt in offenen Eucalyptus- und anderen Wäldern vor, von Meeresniveau bis in Höhen von 1000 Metern vor. Der Erdboden ist für gewöhnlich verbuscht oder mit niedrigen Gräsern bedeckt. Die Tiere sind einzelgängerisch und nachtaktiv. Den Tag verbringen sie in ovalen Nestern im trockenen Gras, zwischen Tussockgräsern, Sträuchern oder unter umgefallenen Baumstämmen. Die Nester haben nur eine Öffnung. Ein Individuum kann in seinem Territorium bis zu 12 Nester haben. Die Territorien der Männchen sind 47 bis 85 ha groß, die der Weibchen sind mit 38 bis 63 ha deutlich kleiner. Die Territorien der Tiere überlappen sich.
Die Art ernährt sich vor allem von unterirdisch wachsenden, trüffelartigen Pilzen, die mit den Vorderpfoten ausgegraben werden. Pilze machen über 75 % ihrer Nahrung aus. Außerdem werden Samen, Früchte, Wurzeln, Knospen, Pflanzenexsudate und Wirbellose gefressen. Bei der Nahrungssuche bewegt sich das Tasmanien-Bürstenrattenkänguru relativ schnell und weit. Es legt dann innerhalb von 30 Minuten etwa 500 bis 600 Meter zurück.
Weibchen bekommen pro Geburt ein einzelnes Jungtier und gebären bis zu dreimal im Jahr. Die Trächtigkeitsdauer beträgt 21 bis 22 Tage. Nach der Geburt bleibt das Jungtier für etwa 3,5 Monate im Beutel und wird mit einem Alter von 5 Monaten entwöhnt und mit einem Alter von neun bis zwölf Monaten geschlechtsreif.
Die Hauptbedrohung für den Tasmanien-Bürstenrattenkänguru auf dem australischen Subkontinent ist vermutlich der eingeschleppte Rotfuchs. Eine weitere Bedrohung sind die Konkurrenz und der Verlust des Lebensraums durch eingeführte Kaninchen und andere Pflanzenfresser sowie die Rodung von Land und die Veränderung der Feuerregime. Auch Dedomestikationen können Prädatoren für diese Art sein und Krankheiten übertragen, gegen die sich der Tasmanien-Bürstenrattenkänguru nicht wehren kann. Obwohl dieses Tier in ganz Tasmanien noch häufig vorkommt, befindet sich der größte Teil seines Lebensraums auf privatem Land, das durch landwirtschaftliche Entwicklung, Forstwirtschaft, übermäßige Weidegänger und den Einsatz von Giften gegen Wallabys gefährdet ist.
Der Tasmanien-Bürstenrattenkänguru ist derzeit in Tasmanien recht weit verbreitet und lokal häufig anzutreffen, allerdings mit einer fragmentierten Verbreitung. Laut der Roten Liste der IUCN liegt die Zahl der geschlechtsreifen Individuen bei 20.000-50.0000. Derzeit wird diese Art auf der Roten Liste der IUCN als "Near Threatened" (NT) eingestuft, wobei die Entwicklung der Population unbekannt ist.
Tasmanien-Bürstenrattenkängurus bauen Grasnester und graben nach Pilzen, wodurch sie zur Durchlüftung des Bodens beitragen und einen gewissen Einfluss auf Pflanzengemeinschaften haben. Als Beutetiere können sie auch die Populationen von Prädatoren beeinflussen.