Langnasen-kaninchenkänguru
Das Langschnauzen-Kaninchenkänguru (Potorous tridactylus), auch als Langnasen-Kaninchenkänguru bezeichnet, ist ein Beutelsäuger aus der Familie der Rattenkängurus (Potoroidae).
Na
NachtaktivNachtaktivität ist ein tierisches Verhalten, das sich dadurch auszeichnet, dass es nachts aktiv ist und tagsüber schläft. Das gängige Adjektiv ist ...
Al
AllesfresserAls Allesfresser, Omnivore oder Pantophage werden Tiere bezeichnet, deren Nahrung sich aus verschiedenartiger Kost aus Pflanzen und Tieren zusammen...
Te
TerrestrischTerrestrische Tiere sind Tiere, die überwiegend oder vollständig an Land leben (z.B. Katzen, Ameisen, Schnecken), im Gegensatz zu aquatischen Tiere...
Sp
SpringendSpringen ist das Abschnellen des Körpers vom Boden, wobei ein oder mehr Füße eingesetzt werden, um Höhe, Weite oder Tiefe zu überwinden. Kleine Sp...
Ne
NesthockerVi
ViviparieViviparie oder Lebendgeburt bezeichnet die Fortpflanzungsweise bei Tieren, deren Frühentwicklung im Muttertier verläuft, ohne dabei von einer Eihül...
Po
PolygynandriePolygynandrie ist ein Paarungssystem, bei dem sowohl Männchen als auch Weibchen während einer Brutsaison mehrere Paarungspartner haben.
Al
Allgemein solitärAllgemein solitär lebende Tiere sind solche, die ihre Zeit getrennt verbringen, sich aber an Futterplätzen versammeln, am selben Ort schlafen oder ...
Ke
Keine TierwanderungTiere, die keine saisonalen Wanderungen machen und das ganze Jahr über in ihrem heimischen Verbreitungsgebiet bleiben, werden als Keine Tierwanderu...
L
beginnt mitDas Langschnauzen-Kaninchenkänguru erreicht eine Kopfrumpflänge von 30 bis 41 cm, hat einen 19 bis 26 cm langen Schwanz und wiegt 0,66 bis 1,7 kg. Männchen sind im Schnitt etwas größer als die Weibchen. Auf der Rückenseite sind die Tiere braun, grau oder rötlich gefärbt, oft mit hellbraunen oder gelblichen Einsprengseln. Die Bauchseite ist eher hellgrau. Die Ohren sind klein und abgerundet. Die Schnauze ist lang und spitz, Nase und die Haut unmittelbar davor sind haarlos. Die Hinterfüße sind kürzer als der Kopf. Der Schwanz ist relativ kurz und nur spärlich behaart. In den südlichen Teilen des Verbreitungsgebietes haben die Tiere oft weiße Schwanzspitzen.
Es werden drei Unterarten unterschieden:
Das Langschnauzen-Kaninchenkänguru lebt in Regenwäldern und feuchten und trockenen immergrünen Wäldern, Heiden und offenem Waldland. Der Boden ist oft sandig. Die Tiere sind einzelgängerisch und weniger nachtaktiv als andere Rattenkänguruhs. Sie werden oft vor Sonnenaufgang aktiv und bleiben in einigen Regionen während des Tages aktiv. Ihre Ruhezeit verbringen Langschnauzen-Kaninchenkängurus allein oder paarweise in Verstecken in Büschen oder unter Baumstämmen. Die Territorien der Männchen sind 2 bis 19 ha groß, die der Weibchen sind mit 1 bis 5 ha deutlich kleiner. Die Art ernährt sich vor allem von unterirdisch wachsenden, trüffelartigen Pilzen, die mit den Vorderpfoten ausgegraben werden. Außerdem werden Samen, Früchte, Blätter, Pflanzenstängel und Blüten gefressen. Pilze machen im Frühjahr und Sommer 25 bis 33 % ihrer Nahrung aus, im Rest des Jahres steigt der Anteil auf über 50 % (maximal über 80 %).
Die Trächtigkeitsdauer beträgt etwa 38 Tage. Nach der Geburt bleibt das Jungtier für etwa 4 bis 5 Monate im Beutel und wird mit einem Alter von 5 Monaten entwöhnt und mit einem Alter von zwölf Monaten geschlechtsreif. Ein Weibchen kann zwei bis drei Jungtiere im Jahr bekommen.
Die Ernährung dieser Allesfresser besteht hauptsächlich aus Pilzen, ergänzt durch grüne Vegetation, Knollen, Samen, Früchte sowie Gliederfüßer wie Tausendfüßler.
Langschnauzen-Kaninchenkängurus sind polygyn (promiskuitiv): Das bedeutet, dass sowohl Männchen als auch Weibchen mehrere Partner haben. Sie pflanzen sich das ganze Jahr über fort, mit Spitzenzeiten im frühen Frühling und im frühen Sommer. Die Tragezeit dieser Art ist die längste unter allen Beuteltieren - 38 Tage. Das Weibchen bringt ein einzelnes Baby zur Welt, das in den Beutel seiner Mutter klettert und dort etwa 4 Monate lang lebt. Die Entwöhnung erfolgt im Alter von 5 - 6 Monaten, während die Geschlechtsreife im Alter von einem Jahr erreicht wird.
Das Langschnauzen-Kaninchenkänguru wird von der IUCN als potenziell gefährdet (Near Threatened) eingestuft. Große Teile des ursprünglichen Verbreitungsgebietes werden heute vom Menschen genutzt. Viele Populationen sind deshalb heute isoliert. Auf Tasmanien sind die Tiere noch häufiger als auf dem Festland. Hauptbedrohung der Art sind heute Rotfüchse, Hauskatzen und verwilderte Hunde. Die beiden südlichen Unterarten werden heute in Gefangenschaft nachgezüchtet.
Laut der Roten Liste der IUCN wird die Gesamtpopulation des Langschnauzen-Kaninchenkängurus auf 75.000 ausgewachsene Individuen geschätzt. Diese Art wird als "Near Threatened" (NT) eingestuft, ihr Bestand ist derzeit abnehmend.
Als Pflanzenfresser tragen diese Potoroos dazu bei, Brände zu verhindern, indem sie das Unterholz abgrasen und die Laubstreu umdrehen. Da sich Langschnauzen-Kaninchenkängurus von Pilzen ernähren, dienen sie als wichtige Verbreiter ihrer Sporen und tragen so zur Erhaltung der Gesundheit des lokalen Ökosystems bei. Pilze, die an den Wurzeln verschiedener Eukalyptusbäume und Akazien zu finden sind, sind für die Bäume von großem Nutzen, da sie mehr Wasser und Nährstoffe aufnehmen und das Überleben von Setzlingen fördern können.