Tulpenmaus
Die Levante-Wühlmaus (Microtus socialis), auch Tulpenmaus genannt, ist eine Nagetierart aus der Gattung der Feldmäuse (Microtus) innerhalb der Wühlmäuse (Arvicolinae). Sie kommt im Osten Europas von der Krim und dem Dnepr sowie dem Osten der Türkei über weite Teilen Asiens bis in den Norden der Volksrepublik China vor.
Bei der Levante-Wühlmaus handelt es sich um eine kleine Wühlmaus mit hellem Fell und kurzem Schwanz. Sie erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 9,2 bis 10,0 Zentimetern mit einem Schwanz von 2,0 bis 2,5 Zentimetern Länge. Die Hinterfußlänge beträgt 17 bis 18 Millimeter. Das Rückenfell ist blass sandfarben-braun, die Körperseiten sind heller und gelblicher. Das Bauchfell ist grau, die Haare besitzen sandfarbene Spitzen. Der Schwanz ist zweifarbig mit einer sandfarben-braunen Oberseite und einer heller sandfarbenen Unterseite. Die Oberseite der Hände und Füße ist hell sandfarben bis weiß und die Füße haben fünf Ballen an der Unterseite.
Die Levante-Wühlmaus kommt im Osten Europas von der Krim und dem Dnepr sowie dem Osten der Türkei über weite Teilen Asiens bis in den Norden der Volksrepublik China vor. Das Verbreitungsgebiet reicht vom Osten der Ukraine über weite Teile Russlands, Armenien, Kirgisistan, Georgien, Aserbaidschan, Tadschikistan und Usbekistan bis zum Balchaschsee in Kasachstan und den Nordwesten von Xinjiang in China. Nach Süden reicht es durch den Kaukasus und den Osten der Türkei bis in den Südwesten von Syrien, den Libanon im Bereich des Libanon-Gebirges, den Norden des Irak und den Nordwesten des Iran.
Die Levante-Wühlmaus lebt vor allem in Steppengebieten und wie andere Feldmäuse ernährt sie sich herbivor von Pflanzen, vor allem von Gräsern und anderen Grünpflanzen. Im Herbst dominieren Samen ihre Nahrung und manchmal frisst sie wahrscheinlich auch Schnecken und Insekten. Die Tiere graben flache, komplexe Erdbaue mit Brut- und Lagerkammern. Sie leben in Kolonien aus Familiengruppen mit mehreren Weibchen. Die meiste Zeit verbringen die Tiere unterirdisch, vor allem im Sommer kommen sie selten an die Oberfläche.
Die Fortpflanzung erfolgt über das gesamte Jahr, dabei bekommen die Weibchen bis zu fünf Würfe pro Jahr mit jeweils sechs bis acht Jungtieren.
Die Levante-Wühlmaus wird von der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) als nicht gefährdet (least concern) eingeordnet. Begründet wird dies mit dem großen Verbreitungsgebiet und den großen Beständen der Art. Potenzielle Gefährdungsrisiken für die Art sind nicht bekannt, allerdings gibt es bei einigen isolierten Populationen und Unterarten wie M. s. gorensis and M. s. astrachanensis deutliche Bestandsrückgänge durch Lebensraumverschlechterungen in überweideten Regionen und durch Trockenheiten. Vor allem die Bestände in Nordossetien-Alanien, Kalmückien, der Region um Astrachan, Armenien, Syrien und Nordchina sind hiervon betroffen.