Die Starrbrust-Pelomedusen (Pelomedusa) sind eine Gattung der Halswender-Schildkröten, die zu der Familie der Pelomedusenschildkröten (Pelomedusidae) zählt. Sie kommen von Südafrika bis in den Sudan vor und sind im Süden Afrikas die häufigste und weitesten verbreitete im Wasser lebende Schildkröten.
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beginnt mitStarrbrust-Pelomedusen erreichen eine Carapaxlänge von bis zu 32,5 Zentimeter und können bis zu 2,5 Kilogramm schwer werden. Weibchen sind gewöhnlich kleiner als Männchen und erreichen Carapaxlängen von bis zu 29,3 Zentimeter. Sie wiegen dann um die 2,2 Kilogramm.
Die Farbe des Rückenpanzers ist olivgrün bis braun. Die Schwanzoberseite sowie die Extremitäten sind graubraun. Der Kopf ist breit mit einer kurzen Schnauze. Der Bauchpanzer ist sehr farbvariabel. Einzelne Individuen weisen einen völlig schwarzen Bauchpanzer auf, während er bei anderen gelblich hornfarben ist. Männchen können an ihrem längeren und dickeren Schwanz von den Weibchen unterschieden werden.
Starrbrust-Pelomedusen sind in einem großen Teil Afrikas und im Südwesten der Arabischen Halbinsel verbreitet. Das Verbreitungsgebiet reicht vom Senegal bis Südafrika und Madagaskar. Sie nutzen gelegentlich auch nur temporär bestehende Gewässer und können während der Regenzeit über beträchtliche Strecken wandern. Starrbrust-Pelomedusen kommen auch in Flüssen vor, auch wenn dies nicht ihr bevorzugter Lebensraum ist. Sie fehlen in Bergregionen, Wäldern und Wüstenregionen.
Trocknen die von ihnen genutzten Gewässer aus, graben sich die Tiere bis zu 5 Zentimeter tief in Erde ein. Da die Trockenperiode im Süden Afrikas gewöhnlich auf die afrikanischen Wintermonate fällt, handelt es sich hier um eine Winterstarre. Sie währt häufig von Mai bis August und gelegentlich sogar bis Oktober.
Afrikanische Starrbrust-Pelomedusen sind semiaquatische Lebewesen. Bei feuchtem Wetter verlassen sie oft Gewässer und begeben sich auf lange Überlandreisen. Bei außergewöhnlich trockenem Wetter, wenn die Gewässer austrocknen, graben sie sich in den Boden ein und vergraben sich, bis der Regen zurückkehrt; sie können Monate oder sogar Jahre in einem solchen Zustand verbringen. Sie halten auch Winterschlaf bei sehr kaltem Wetter und Sommerruhe bei ungewöhnlich heißem, trockenem Wetter. Starrbrust-Pelomedusen sind am frühen Morgen und am Abend am aktivsten. Sie halten sich in der Regel einzeln auf, können sich aber in Gruppen zusammenfinden, wenn sie eine große Beute jagen. Gruppen dieser Schildkröten wurden dabei beobachtet, wie sie Tauben, die zum Trinken kommen, gefangen und ertränkt haben, und diese Gruppenangriffe werden oft fälschlicherweise für Krokodile gehalten. Starrbrust-Pelomedusen nehmen alle Nahrung unter Wasser zu sich und die feinen Krallen an ihren Füßen helfen ihnen, ihre Beute zu zerfetzen.
Starrbrust-Pelomedusen sind eine ans Wasser gebundene und vorwiegend dämmerungs- und nachtaktive Schildkrötengattung. Sie fressen bevorzugt Fisch, Kaulquappen und Frösche und gehen auch an Aas. Starrbrust-Pelomedusen sind dabei beobachtet worden, wie sie Zecken von größeren Säugetieren wie etwa Nashörnern zupfen, die im Wasser ruhen. Sie erbeuten aber auch Vögel, die sich an den Wasserstellen einfinden. Ein erbeuteter Vogel wird ins Wasser gezogen und dort ertränkt. Besonders gefährdet sind Entenküken.
Starrbrust-Pelomedusen fressen auch pflanzliche Kost wie die Wurzeln, Blätter und Blüten von Wasserpflanzen sowie Früchte. Grundsätzlich wird die Nahrung nur im Wasser gefressen.
Die Fortpflanzungszeit der Starrbrust-Pelomedusen fällt ins Frühjahr. Männchen folgen in dieser Zeit den Weibchen und beschnüffeln dabei deren Schwanzregion. Reagiert das Weibchen nicht, schnappen die Männchen häufig nach den Hinterbeinen und dem Schwanz. Bei der Begattung klettert das Männchen auf den Rückenpanzer des Weibchens und klammert sich mit den Krallen seiner Läufe am Panzer fest. Kopf und Hals sind während der Paarung ausgestreckt, das Männchen sondert während der Paarung Wasser aus seinen Nasenlöchern ab.
Das Gelege umfasst 10 bis 30 elliptische Eier. Die Inkubationszeit dauert 90 bis 100 Tage. Frisch geschlüpfte Starrbrust-Pelomedusen messen 2,5 bis 3,5 Zentimeter und haben während der ersten Lebenstage noch einen sichtbaren Dottersack.
Starrbrust-Pelomedusen sind heute nicht mehr bedroht, aber sie leiden unter der Verschmutzung der Gewässer, in denen sie leben, die hauptsächlich durch landwirtschaftliche Praktiken verursacht wird.
Die Rote Liste der IUCN und andere Quellen liefern keine Angaben zur Gesamtgröße der Starrbrust-Pelomedusen-Population. Derzeit wird diese Art in der Roten Liste der IUCN als nicht gefährdet (LC) eingestuft.