Land

Jemen

1098 Spezies

Die Republik Jemen ist ein Staat in Vorderasien, im Süden der Arabischen Halbinsel.

Geographie

Der Jemen lässt sich in drei Großlandschaften gliedern:

Die zwischen 30 und 60 Kilometer breite, sanft ansteigende Küstenebene wird vor allem im Südwesten durch vorstoßende Gebirgsflanken gegliedert. Teilweise finden sich Zeugen von früherem Vulkanismus; so liegt etwa Aden, die einstige Hauptstadt der Demokratischen Volksrepublik Jemen (Südjemen), in einem Doppelkrater. Die Ebene an der Westküste, die Tihama, wird von Sand- und Kiesflächen beherrscht.

Zum Landesinneren hin erhebt sich steil das zerklüftete, im Westen mehrfach über 3000 Meter hohe Randgebirge. Es besteht überwiegend aus mächtigen Schichten einer vulkanischen Gesteinsfolge, welche im Tertiär abgelagert wurde. Südwestlich der Hauptstadt Sanaa erhebt sich der Dschabal an-Nabi Schuʿaib, mit 3665 Metern der höchste Berg des Landes.

An das Gebirge schließt sich ein Hochland an, mit Durchschnittshöhen von 2000 bis 2500 Meter. Es ist von Wadis durchzogen; das bekannteste ist das parallel zur Südküste verlaufende Wadi Hadramaut. Nach Nordosten hin fällt das Hochland in Stufen zur zentralarabischen Sandwüste ar-Rubʿ al-Chali ab.

Klima

Die Inseln und die Küstenebene sind feuchtheiß und insgesamt sehr niederschlagsarm (Aden: Januarmittel 25 °C, Junimittel 33 °C, 40 mm Jahresniederschlag). Hier ist die Luftfeuchte mit 60 bis 85 Prozent das ganze Jahr über sehr hoch. Der Niederschlag ist ganzjährig äußerst gering und beträgt meist nur zwischen 25 mm und 150 mm, was mit 5 bis 15 Regentagen im Jahr gleichzusetzen ist. In der Winterhälfte des Jahres ist es sehr warm, bei 19 bis 23 °C in der Nacht und 28 bis 31 °C am Tag. Die Sommer werden durch die hohe Luftfeuchte sowie Tagestemperaturen von 34 bis 38 °C und mehr häufig unerträglich heiß. Dazu sinken die Nachtwerte meist nicht unter 26 °C, oft gibt es sogar Perioden von Tropennächten mit beständig über 30 °C. Die einzige, jedoch sehr seltene Abkühlung im Sommer bringen gelegentliche Ausläufer des indischen Monsuns, die es mit leichten Regenschauern manchmal bis an die jemenitische Südostküste schaffen (an der Westküste bleiben sie gänzlich aus). Dem stehen allerdings hin und wieder auftretende Hitzewellen von 40 °C und darüber gegenüber. Ein Phänomen an den Küsten ist nicht selten auftretender Morgennebel, den die starken Sonnenstrahlen jedoch bald lichten. An der Westküste handelt es sich weitgehend um Winternebel, an der Südostküste um Sommernebel.

Das Gebirge nimmt mehr als ein Drittel des Landes ein und wird durch den Hauptgebirgszug des Al-Sarat geprägt. Diese Gebirgsregion kennt viele, sehr dicht besiedelte Becken, die durchwegs auf einer Höhe von 1500 bis 2500 Meter liegen. Das Klima zeigt sich hier von einer für die Region sehr milden Seite. Die Winter sind trocken und von hohen Temperaturschwankungen gezeichnet: nachts kühlt es häufig bis fast auf den Gefrierpunkt ab (0 bis 4 °C), während tagsüber die wärmenden Sonnenstrahlen für angenehme Werte sorgen (22 bis 24 °C). Der Sommer zeigt sich mäßig feucht, was vor allem der Landwirtschaft zugutekommt. Im jemenitischen Gebirge werden die höchsten Niederschläge verzeichnet. In manchen Gegenden regnet es an bis zu 50 Tagen im Jahr (200 bis 700 mm), wobei sich der Schwerpunkt der Niederschläge in die Zeit zwischen März und August einordnen lässt. An Regentagen ist es etwas kühler, ansonsten steigen die Tagestemperaturen auf 26 bis 30 °C, in den Nächten bleibt es jedoch bei eher gedämpften Werten von 9 bis 13 °C. Die Luftfeuchte ist ganzjährig mittel und pegelt sich bei etwa 40 Prozent ein.

Das Klima im Hochland ist das ganze Jahr über weitgehend trocken (5 bis 25 Regentage). Die Winter sind mild, aber großen Temperaturschwankungen unterworfen (23 bis 28 °C tagsüber, 0 bis 6 °C nachts), die Sommer relativ heiß mit Tageswerten um 36 °C, denen aber kühle Nächte folgen (10 bis 16 °C). An den Wüstenrändern sind Werte von 45 °C keine Seltenheit. Die Luft ist ganzjährig eher trocken (25 bis 45 Prozent).

Pflanzenwelt

Der Jemen beherbergt eine Fülle endemischer Pflanzenarten. Kleine Mangrovengebiete kommen entlang der Küste des Roten Meeres vor. Akazien bestimmen weitgehend das landschaftliche Bild. In Abhängigkeit von Höhenlage und Niederschlagsmenge – vom trockeneren (tiefe Lagen) zum feuchteren (Höhenlagen) – kommt folgende Zonierung vor: Acacia tortilis, Acacia mellifera (Honig-Akazie), Acacia asak, A. etbaica. A. ehrenbergiana und A. oerfota (von urfut, die „Stinkende“) sind in Wadis im Bergland und in der Tihama verbreitet. Der Jemen war im Altertum berühmt durch seine „Duftsträucher“ (Weihrauchstraße). Weihrauch (Boswellia sacra) auf dem Hochplateau des Jol im Süden, Myrrhen- (Commiphora erythrea, C. myrrha) und Balsamstrauch (C. opobalsamum) wachsen in den feuchten, westlichen Berghängen. Die imposant blühende Wüstenrose (Adenium obesum) gilt als Nationalbaum des Landes. In tief eingeschnittenen Wadis wachsen große Würgefeigen (Ficus sycomorus) und Tamarinden (Tamarindus indica). Aus der Gruppe der Hirsen wachsen Kolbenhirse (Pennisetum) eher in den Tieflagen der Tihama und Rispenhirse (Panicum miliaceum) eher in den Gebirgslagen. In den Hochlagen wachsen Weizen und Gerste. Kaffee kommt in Höhenlagen etwa zwischen 1000 und 2000 m vor, wobei die Untergrenze durch Hitze, die Obergrenze durch Frost gebildet wird. Der ökologisch wesentlich anspruchslosere Qat, der bekannte Drogenstrauch im Jemen, hat den Kaffee bereits weitgehend verdrängt. Hennasträucher wachsen in mittleren Höhenlagen bei ausreichender Wasserversorgung. Kultivierte Dattelpalmen (Phoenix dactylifera) kommen entlang von Flussläufen mit hohem Grundwasserstand vor. Okra, Paprika und Dicke Bohnen sind wichtige Gemüsekulturen. Im Tiefland wird tropisches Obst wie Papaya und Bananen kultiviert, in den Bergen wachsen Äpfel und Birnen. Melonen kommen in fast allen Höhenlagen vor.

Tierwelt

Für ein Trockengebiet ist die Fülle von Reptilienarten normal. Die Lage an der Südwestzone der Arabischen Halbinsel hat diverse Endemiten hervorgebracht, die nur im Jemen leben. So wurde der auf Bäume kletternde Jemen-Waran (Varanus jemense) erst 1988 wissenschaftlich beschrieben. Bis 1985 war der Wissenschaft die Existenz dieser Tierart unbekannt. Das Jemen-Chamäleon (Chamaeleo calyptratus) und die Jemen-Agame (Acanthocerus adramitanus) sind weitere farbenprächtige endemische Vertreter. Auch die Vogelwelt ist aufgrund der Lage und Topografie des Landes reichhaltig. Goliathreiher (Ardea goliath) an den Küsten, spektakuläre Arten wie Hammerkopf (Scopus umbretta), Abessinische Blauracken und diverse Nektarvögel an Wadis der Gebirgstihama, Steppenadler (Aquila nipalensis orientalis) und Schlangenadler (Circaetus gallicus), diverse Weihen (Circus) im Bergland sowie Gänsegeier überall im Land, wo großes Aas sie anlockt, sind auffallende Vertreter der Vögel.

Wild lebende Säugetiere sind wegen extremer Bejagung selten geworden. Gebirgstiere wie der Nubische Steinbock und Steppentiere wie die Oryxantilope sind bereits ausgestorben oder vom Aussterben bedroht. Paviane existieren noch in unzugänglichen Lagen des Dschabal Burrah. Einige Leoparden sind ebenfalls im Jemen vorhanden. Es sollen auch noch kleinere Populationen von Hyänen vorkommen. Der Golf von Aden ist reich an Fischen, besonders an Sardinen, Thunfischen und Haien.

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Die Republik Jemen ist ein Staat in Vorderasien, im Süden der Arabischen Halbinsel.

Geographie

Der Jemen lässt sich in drei Großlandschaften gliedern:

Die zwischen 30 und 60 Kilometer breite, sanft ansteigende Küstenebene wird vor allem im Südwesten durch vorstoßende Gebirgsflanken gegliedert. Teilweise finden sich Zeugen von früherem Vulkanismus; so liegt etwa Aden, die einstige Hauptstadt der Demokratischen Volksrepublik Jemen (Südjemen), in einem Doppelkrater. Die Ebene an der Westküste, die Tihama, wird von Sand- und Kiesflächen beherrscht.

Zum Landesinneren hin erhebt sich steil das zerklüftete, im Westen mehrfach über 3000 Meter hohe Randgebirge. Es besteht überwiegend aus mächtigen Schichten einer vulkanischen Gesteinsfolge, welche im Tertiär abgelagert wurde. Südwestlich der Hauptstadt Sanaa erhebt sich der Dschabal an-Nabi Schuʿaib, mit 3665 Metern der höchste Berg des Landes.

An das Gebirge schließt sich ein Hochland an, mit Durchschnittshöhen von 2000 bis 2500 Meter. Es ist von Wadis durchzogen; das bekannteste ist das parallel zur Südküste verlaufende Wadi Hadramaut. Nach Nordosten hin fällt das Hochland in Stufen zur zentralarabischen Sandwüste ar-Rubʿ al-Chali ab.

Klima

Die Inseln und die Küstenebene sind feuchtheiß und insgesamt sehr niederschlagsarm (Aden: Januarmittel 25 °C, Junimittel 33 °C, 40 mm Jahresniederschlag). Hier ist die Luftfeuchte mit 60 bis 85 Prozent das ganze Jahr über sehr hoch. Der Niederschlag ist ganzjährig äußerst gering und beträgt meist nur zwischen 25 mm und 150 mm, was mit 5 bis 15 Regentagen im Jahr gleichzusetzen ist. In der Winterhälfte des Jahres ist es sehr warm, bei 19 bis 23 °C in der Nacht und 28 bis 31 °C am Tag. Die Sommer werden durch die hohe Luftfeuchte sowie Tagestemperaturen von 34 bis 38 °C und mehr häufig unerträglich heiß. Dazu sinken die Nachtwerte meist nicht unter 26 °C, oft gibt es sogar Perioden von Tropennächten mit beständig über 30 °C. Die einzige, jedoch sehr seltene Abkühlung im Sommer bringen gelegentliche Ausläufer des indischen Monsuns, die es mit leichten Regenschauern manchmal bis an die jemenitische Südostküste schaffen (an der Westküste bleiben sie gänzlich aus). Dem stehen allerdings hin und wieder auftretende Hitzewellen von 40 °C und darüber gegenüber. Ein Phänomen an den Küsten ist nicht selten auftretender Morgennebel, den die starken Sonnenstrahlen jedoch bald lichten. An der Westküste handelt es sich weitgehend um Winternebel, an der Südostküste um Sommernebel.

Das Gebirge nimmt mehr als ein Drittel des Landes ein und wird durch den Hauptgebirgszug des Al-Sarat geprägt. Diese Gebirgsregion kennt viele, sehr dicht besiedelte Becken, die durchwegs auf einer Höhe von 1500 bis 2500 Meter liegen. Das Klima zeigt sich hier von einer für die Region sehr milden Seite. Die Winter sind trocken und von hohen Temperaturschwankungen gezeichnet: nachts kühlt es häufig bis fast auf den Gefrierpunkt ab (0 bis 4 °C), während tagsüber die wärmenden Sonnenstrahlen für angenehme Werte sorgen (22 bis 24 °C). Der Sommer zeigt sich mäßig feucht, was vor allem der Landwirtschaft zugutekommt. Im jemenitischen Gebirge werden die höchsten Niederschläge verzeichnet. In manchen Gegenden regnet es an bis zu 50 Tagen im Jahr (200 bis 700 mm), wobei sich der Schwerpunkt der Niederschläge in die Zeit zwischen März und August einordnen lässt. An Regentagen ist es etwas kühler, ansonsten steigen die Tagestemperaturen auf 26 bis 30 °C, in den Nächten bleibt es jedoch bei eher gedämpften Werten von 9 bis 13 °C. Die Luftfeuchte ist ganzjährig mittel und pegelt sich bei etwa 40 Prozent ein.

Das Klima im Hochland ist das ganze Jahr über weitgehend trocken (5 bis 25 Regentage). Die Winter sind mild, aber großen Temperaturschwankungen unterworfen (23 bis 28 °C tagsüber, 0 bis 6 °C nachts), die Sommer relativ heiß mit Tageswerten um 36 °C, denen aber kühle Nächte folgen (10 bis 16 °C). An den Wüstenrändern sind Werte von 45 °C keine Seltenheit. Die Luft ist ganzjährig eher trocken (25 bis 45 Prozent).

Pflanzenwelt

Der Jemen beherbergt eine Fülle endemischer Pflanzenarten. Kleine Mangrovengebiete kommen entlang der Küste des Roten Meeres vor. Akazien bestimmen weitgehend das landschaftliche Bild. In Abhängigkeit von Höhenlage und Niederschlagsmenge – vom trockeneren (tiefe Lagen) zum feuchteren (Höhenlagen) – kommt folgende Zonierung vor: Acacia tortilis, Acacia mellifera (Honig-Akazie), Acacia asak, A. etbaica. A. ehrenbergiana und A. oerfota (von urfut, die „Stinkende“) sind in Wadis im Bergland und in der Tihama verbreitet. Der Jemen war im Altertum berühmt durch seine „Duftsträucher“ (Weihrauchstraße). Weihrauch (Boswellia sacra) auf dem Hochplateau des Jol im Süden, Myrrhen- (Commiphora erythrea, C. myrrha) und Balsamstrauch (C. opobalsamum) wachsen in den feuchten, westlichen Berghängen. Die imposant blühende Wüstenrose (Adenium obesum) gilt als Nationalbaum des Landes. In tief eingeschnittenen Wadis wachsen große Würgefeigen (Ficus sycomorus) und Tamarinden (Tamarindus indica). Aus der Gruppe der Hirsen wachsen Kolbenhirse (Pennisetum) eher in den Tieflagen der Tihama und Rispenhirse (Panicum miliaceum) eher in den Gebirgslagen. In den Hochlagen wachsen Weizen und Gerste. Kaffee kommt in Höhenlagen etwa zwischen 1000 und 2000 m vor, wobei die Untergrenze durch Hitze, die Obergrenze durch Frost gebildet wird. Der ökologisch wesentlich anspruchslosere Qat, der bekannte Drogenstrauch im Jemen, hat den Kaffee bereits weitgehend verdrängt. Hennasträucher wachsen in mittleren Höhenlagen bei ausreichender Wasserversorgung. Kultivierte Dattelpalmen (Phoenix dactylifera) kommen entlang von Flussläufen mit hohem Grundwasserstand vor. Okra, Paprika und Dicke Bohnen sind wichtige Gemüsekulturen. Im Tiefland wird tropisches Obst wie Papaya und Bananen kultiviert, in den Bergen wachsen Äpfel und Birnen. Melonen kommen in fast allen Höhenlagen vor.

Tierwelt

Für ein Trockengebiet ist die Fülle von Reptilienarten normal. Die Lage an der Südwestzone der Arabischen Halbinsel hat diverse Endemiten hervorgebracht, die nur im Jemen leben. So wurde der auf Bäume kletternde Jemen-Waran (Varanus jemense) erst 1988 wissenschaftlich beschrieben. Bis 1985 war der Wissenschaft die Existenz dieser Tierart unbekannt. Das Jemen-Chamäleon (Chamaeleo calyptratus) und die Jemen-Agame (Acanthocerus adramitanus) sind weitere farbenprächtige endemische Vertreter. Auch die Vogelwelt ist aufgrund der Lage und Topografie des Landes reichhaltig. Goliathreiher (Ardea goliath) an den Küsten, spektakuläre Arten wie Hammerkopf (Scopus umbretta), Abessinische Blauracken und diverse Nektarvögel an Wadis der Gebirgstihama, Steppenadler (Aquila nipalensis orientalis) und Schlangenadler (Circaetus gallicus), diverse Weihen (Circus) im Bergland sowie Gänsegeier überall im Land, wo großes Aas sie anlockt, sind auffallende Vertreter der Vögel.

Wild lebende Säugetiere sind wegen extremer Bejagung selten geworden. Gebirgstiere wie der Nubische Steinbock und Steppentiere wie die Oryxantilope sind bereits ausgestorben oder vom Aussterben bedroht. Paviane existieren noch in unzugänglichen Lagen des Dschabal Burrah. Einige Leoparden sind ebenfalls im Jemen vorhanden. Es sollen auch noch kleinere Populationen von Hyänen vorkommen. Der Golf von Aden ist reich an Fischen, besonders an Sardinen, Thunfischen und Haien.

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